Basierend auf der alten Dissusion:
https://beziehung.gofeminin.de/forum/mitgift-zahlen-fur-kunftige-ehefrau-im-senegal-wer-kennt-sich-da-aus-fd380576
(Mischehen / Mischbeziehungen)
möchte ich hier mal meine Erfahrungen kundtun:
Ja, es ist nun mal so im Senegal ,so wie man in Indien zur Frau eine Mitgift bekommt, so muss man im Senegal als Mann eine Mitgift auf den Tisch legen, die sich genauer gesagt "Morgengabe" in der islamischen Tradition nennt.
Die da in dem Bericht genannte Summe von 10.000 Euro, und das noch im Jahre 2013, ist eindeutig ein Betrug.
Ein Senegalese hat mal kürzlich gesagt: Es ist kein Problem, im Senegal eine hübsche junge Frau, die zudem was taugt, zu finden, das nervtötende sind die zähen Verhandlungen über die Mogengabe mit der Familie.
Nicht unbedingt der Vater ist der wortführende, sein ältester Bruder ist meist das Familienoberhaupt und "legt den Preis fest", wobei ein Preis im Senegal niemals "fest" ist, und immer verhandelt werden kann, sogar die "Preise" bei den Behörden sind verhandelbar, wenn sie größer ausfallen, zum Beispiel bei Baugenehmigungen.
Betroffende Leute, lasst Euch hier nicht ins Bockshorn jagen, die Morgengabe beträgt im Senegal heutzutage einige 100.000 Cefa bis max. eine Million Cefa (1.500Euro), wobei Leute die schon älter sind und "mehr haben", und eine junge und gute Frau bekommen, weiter oben in dieser Skala landen. Langes und geschicktes Verhandeln senkt den Preis. Hier nicht schüchtern sein: man soll sich "die Brautpreise" der anderen, kürzlich aus der Nachbarschaft Verheirateten sagen lassen und "vergleichen", eben verhandeln.
Letztendlich will jeder in der Familie einen Teil der Kohle haben: der älteste Onkel als Familienoberhaupt, der Vater oder Stiefvater, und eventuell weitere aus der Familie der Braut.
Die haben da schon ihre Richtlinien, wie die das aufteilen.
GANZ WICHTIG:
Keinen Kuddelmuddel anfangen, sondern ganz hart verhandeln, und dann, wenn einem der Preis genehm ist, dann auf einmal sagen: OK, aber es kommt keiner mehr an, der noch eine Extra-Gabe haben will, kein Extra für die Mutter, kein Extra für die Moschee, kein Extra-Geld fürs Hochzeitsbuffet oder die Kleidung, alles inclusive, der Preis wird pauschal als einmalige Abgabe vereinbart, Punkt , aus Ende.
Gelingt eigentlich immer, denn die Familie ist froh, überhaupt jemanden gefunden zu haben, der Geld hat und es auf den Tisch legen will.
Abschluss ist immer mündlich, besiegelt mit Handschlag, Freunde und evtl die Braut bezeugen das auch.
Und dann:
OK, die Familie hat jetzt auch gewaltige Ausgaben, und Arbeit, so ne Hochzeit soll ja was her machen: Haus renovieren, Zelt und Musik bestellen, alle Familienmitglieder bekommen neue Kleidung, evtl. Kuh schlachten oder mehrere Ziegen, das alles zahlt dann der Papa.
Hier noch ein weiterer Tipp: Die Auszahlungsmodalitäten festlegen!!!
Eine Anzahlung, ca. 14 Tage vor der Hochzeit, die zweite Zahlung dann einige Tage kurz vor der Hochzeit. Der Schwiegerpapa gibt dann einen Teil an die Schwiegermama für den Hochzeitsschmaus, weitreichende Diskussionen und Aktivitäten sind die Folge.
Sieht man die nicht, ist es eher ein Betrug.
Und noch einen Tipp:
Für ein Mädchen, was wie ein Hund frei auf der Strasse laufen darf, 24h, keine Nach-Hause-Kommens-Zeit (üblicherweise bei Sonnenuntergang), was über Nacht weg bleiben darf, für so eine zahlt man gar nichts, da gelten die modernen Regeln wie in Europa, einfach "sich so zusammenlegen".
Eine ernsthaft geschätzte Tochter hat ausserdem einen grossen Fundus an Kleidung, der dann natürlich mit in die Ehe kommt.
Lasst Euch den zeigen, diesen Fundus! Fällt der sehr klein aus, nur ein Köfferchen voll, ist der Wert der Morgengabe entsprechend geringer. Eine Schulausbildung kann bedingt auch den Wert etwas steigern, diese Ausbildung sollte man dann aber auch mal testen, mit einer tiefergehenden Befragung, evtl. sich auch die praktischen Fähigkeiten zeigen lassen. In einer grossen Familie macht eine Tochter meist immer nur eine Arbeit, sie putzt nur, oder sie macht nur das Essen, etc. Von den anderen Arbeiten hat sie dann nicht so die Erfahrung.
Also tiefgreifend alles in Erfahrung ziehen! Als Ausländer kann man sich da als besonders wissensdurtig stellen. Als Ausländer wird man ansonsten immer an der Nase herum geführt.
Wer ernsthaft Interesse an einer Senegalesischen Frau hat, der sollte die Traditionen und Gebräuche dort kennen und studieren, sonst wird einem was wertloses für "viel Geld verkauft".
In der Regel gelten im Senegal die strengen Regeln wie in Europa anno 1952.
Die Braut bekommt dann einen Teil des Wertes wieder zurück, in Form von Geschenken, Kleidung, Haushaltsgegenstände, und vor allem Geldgeschenke. 50 Freundinnen mal 5 Euro im Durchschnitt ergibt auch 250 Euro, jedoch muss die Musik und das Zelt noch davon bezahlt werden.
Hier noch ein Hinweis: eine junge Frau verdient als Angestellte in der Peripherie von Dakar ca. 90 Euro im Monat, hat aber Unkosten, Fahrtgeld zum Beispiel, in Höhe von ca. 30,-EUR im Monat.
Wenn man anschliessend wegzieht, hat man die family vom Hals, ein bisschen Geld will die neue Braut vielleicht mal ihrer Mutter schicken, das sollte aber nicht ausarten, vor der Heirat hatte sie ja auch nur max. 60EUR nach Hause gebracht.
Frau mit bereits einem Kind: immer schwierig, lieber eine andere ohne nehmen!
Senegal ist brechend voll von jungen Frauen.
Und noch ein Tipp:
Koffer und Kisten besorgen und alles Hab und Gut der Braut schon vor der Heirat einpacken lassen und mit einem Kombi abholen, sonst, ja sonst teilen sich die Sisters die Hinterlassenschaft der Braut sofort auf, und man kann sich den Knatsch noch später anhören, wenn die Braut ihre alte Kleidung auf den Whatsapp-Fotos ihrer Schwestern und Kousinen wieder erkennt.
Senegal ist eigentlich gar nicht so stressig, man muss nur was Französisch lernen und sich was mit den Gebräuchen befassen und "so Mitschwimmen", in den eigenen vier Wänden ist man wieder sein eigener Herr. Wer eine traditionelle Erziehung bekommen hat, dem gefällt Senegal mehr und mehr.