Hallo, ich bin in einer üblen Situation, in die ich mich hinein manövriert habe, und die allen beteiligten nicht gut tut.
Ich bin sehr länge verheiratet, die Kinder studieren, und eigentlich haben wir uns 30 Jahre nie richtig verstanden und viel gestritten und wenig zusammen unternommen. Klassische Rollenverteilung, ich gehe schaffen, sie kümmert sich um die Kinder. Es gab in all den Jahrzehnten immer wieder eskalierenden Streit, wo sie mich verlassen wollte. Aber wir können nicht miteinander und nicht ohne einander.
Anfang des Jahres kam es so nachdem sie monatelang die Scheidung wollte und auch noch Wohnungen suchte( was im nachhinein nur Drohungen gewesen sein sollen), dass ich jemanden kennenlernte, wo ich von Anfang an sagte, wow, es passt alles und wir verstehen uns in jeder Hinsicht so gut. Leider gab es nach einiger Zeit verständlicherweise ein paar Situationen, wo es fast aus war, und nur mit viel Einsatz meinerseits wieder ans laufen kam, weil ich zu "weich und träge" sei und nicht hart genug sei, die Scheidung durchzuziehen. Letztendlich bin ich ausgezogen, wir wohnen seit 6 Monaten zusammen.
Immer wenn das Thema Frau und Kinder aufkommt kippt die Stimmung, oder wenn ein Anwaltsbrief kommt.
Dann kam letztlich auch zwei- dreimal ein Streit, wo ein paar nicht so nette Worte von mir kamen, und sie sagte, sie weiss dass sie einen schwierigen Charakter habe, und wenn sie verletzt oder gekränkt werde, könne sie es niemals vergessen, ihr Gefühl gehe dann weg, und dann gehe sie. Deshalb hat sie sich auch von ihrem Mann scheiden lassen, obwohl er dreimal zurück wollte. Wenn sie nein sage, dann für immer.
Ihr könnt euch vorstellen, dass in mir eine Welt zusammengebrochen ist. Ich habe Frau und erwachsene Kinder verlassen, mich finanziell ruiniert, und auch meine Rente quasi in den Sand gesetzt, und dann kam jetzt schon 2-3 mal so eine Situation.
Was tut man, man nimmt Kontakt zu seiner noch Frau auf, und versucht zu retten, was geht.
Mittlerweile steht es 50:50. Sie hat wieder etwas Gefühl zu mir aber schwankt ob sie es nochmals versuchen soll oder nicht.
Mit der neuen Frau läuft es in aller Hinsicht super, bis auf diesen einen Punkt, der alles überschattet.
Bei meiner Ehefrau ist, wenn wir uns treffen durchaus noch Zuneigung da, aber nun die Angst, dass es die letzten 20 Jahre wieder so weiter geht, wie die letzten 30, oder dass ich zurück gehe, und sie schafft es nicht, und dann (jetzt bin ich Egoist) sitze ich im Alter alleine da, habe mein Geld jetzt für dreimal Unterhalt los und auch noch die halbe Rente.
Meine Freundin hat keinen Job, hat in ihrer Ehe alle Versorgungsansprüche im Rahmen der Scheidung verloren.
Es muss eine Entscheidung her, um diesen Zustand zu beenden, und ich bin wie paralysiert.
Jetzt bitte keine Moralpredigten, ich bin aus dem Alter raus, und das hilft nicht weiter. Wer war in so einer Situation und wie kann man zu einer Entscheidung kommen? Ich werde unter Zeitdruck gesetzt.
Eigentlich hätte ich das mit einem Paartherapeuten mal durchdiskutiert, dass der meine und ihre Ansichten kennt, und dann Klartext redet, in welchen Punkten ich und wo sie daneben lag oder liegt. So höre ich immer ich glaube nicht, dass Du dich ändern kannst.