Hallo alle zusammen,
ich muss das jetzt hier posten da es mich sonst innerlich zerreisst.Zu meiner Person muss ich sagen, dass ich ein äußerst treuer Mensch bin und mir niemals im ganzen Leben gedacht hätte mich in so eine Situation hineinzumanövrieren und sehr lange habe ich mit mir selbst gehadert, ja mich sogar selbst gehasst, doch nun weiß ich dass das alles nichts bringt. Es ist wie es ist und nur ich kann es ändern wenn ich es wirklich ändern will bzw endlich weiß was ich will.
Seit nun 8 Jahren bin ich mit meinem festen Freund zusammen. Wir wohnen zusammen, haben Zukunftspläne zusammen etc. Bis vor genau 1 Jahr war auch alles in Butter, jedenfalls dachte ich das.
Mein Freund und ich waren in meinen Augen sehr glücklich, auch alle anderen nannten uns immer das perfekte Paar, da wir wirklich perfekt harmonierten, jedenfalls machte es den Anschein. Mein ganzer Freundeskreis bestand nur noch aus seinen Freunden, abgesehen von meinem besten Freund. Am Anfang störte mich das nie, aber ich merkte mit der Zeit wie ich immer mehr vereinsamte und keine richtigen Ansprechpartner hatte, denn seine Freunde waren mehr Bekannte als echte tiefgehende Freundschaften. Er und ich haben den gleichen Sinn von Humor und können hervorragend miteinander blödeln etc. Jedoch geht das nur wenn er gut drauf ist und es keine Probleme gibt. War ich gekränkt oder verletzt so wurde es ignoriert bis ich wieder normal war, es wurde nie darüber gesprochen was mich verletzte oder nicht. Auch hat er ein schweres Vertrauensproblem und mir all die Jahre immer wieder vorgeworfen ihn zu betrügen, was ich nie gemacht habe. Durch diese Vorwürfe blieb ich noch mehr zu Hause, konzentrierte mich nur noch auf ihn und irgendwo dazwischen habe ich mich verloren.
Ich bin ein Mensch der sehr viel Aufmerksamkeit von seinem Partner benötigt, das ist mir bewusst. Ich benötige viel Körperkontakt und viel Zugehörigkeitszeigen (Händchen halten, zwischendurch immer mal wieder einen Kuss usw), er dagegen empfindet dies als lästig. In der Öffentlichkeit ist allerhöchstens Händchenhalten für 5 Minuten drin oder zu Hause ist das höchste der Gefühle ein Kuss beim Verlassen und Betreten der Wohnung.
Er ist ein toller aufrichtiger Mensch mit einem Herz aus Gold, er hilft im Haushalt (wenn man es ihm 3 mal sagt haha), er kocht, er repariert ungefragt Sachen, er ist selbstständig, er hat einen sehr guten Backround, er ist finanziell mehr als nur abgesichert, er ist witzig und das Zusammenleben mit ihm ist kinderleicht. Er hat so viele gute Eigenschaften das ich gar nicht alles aufzählen kann. Deswegen macht es mich umso fertiger dass mich diese wenigen Dinge die er nicht hat so fertig und unglücklich machen. Er ist so gefühlskalt, ihm ist alles egal, wenn wir streiten was eh nicht oft vorkommt da er es einfach ignoriert wenn ich verletzt bin, dann ist es ihm egal dass ich aus der Wohnung stürme (was ich erst 2 mal getan habe) und woanders übernachte. Wir hatten eine Beziehungspause und in dieser bin ich ICH ihm nachgerannt weil ich seine Aufmerksamkeit wollte und das obwohl ich gegangen bin. Er hat es nicht der Mühe wert gefunden sich zu melden, ein Date zu organisieren, romantisch zu sein, usw obwohl ich ihm gesagt habe das ich genau DAS brauche. Er hat nicht mal eine SMS von selbst geschrieben. Er hat so viel Stolz in sich, dass er all das als Dackelverhalten bezeichnet und mir beinhart gesagt hat, dass er mir nie sagen würde dass er mich vermisst weil es Schwäche wäre. Als ich ihm gesagt habe, dass es vorbei ist, war ich diejenige die bitterlich geweint hat, er meinte nur ist OK er kanns ja eh nicht ändern. So groß ist sein Stolz.
Naja die Beziehung lief dann irgendwie doch weiter, es hat sich alles eingerenkt, nicht aber weil wir miteinander geredet haben, sondern weil alles wieder in den Alltagstrott überging. Der gleiche Trott der 8 Jahre lang funktioniert hat, der angenehm und bekannt ist, der Geborgenheit und Sicherheit gibt. Wir haben es auch lustig und lachen viel miteinander, aber etwas ist in mir gestorben. Seit dieser Zeit kann ich mir mit ihm keine Familie mehr vorstellen.
Vor ca einem Jahr begann ich aus Einsamkeit mir langsam einen eigenen Freundeskreis aufzubauen und ich sage euch es war herrlich. Anfangs habe ich die Beziehung zu Hause etwas vernachlässigt weil ich mit meinen 29 Jahren wieder in ein kurzes Teenagerloch gefallen bin und nur fort war, außerdem wars dem Herrn daheim auch sehr egal und er wollte trotz 100fachem Bitten und Betteln nie an diesem Leben teilhaben. Das hat aber nicht lange gedauert, mittlerweile habe ich die Balance wieder gefunden.
Vor ungefähr einem dreiviertel Jahr war ich dann mit diesen Freundinnen auf einer Geburtstagsfeier und ein guter Freund nahm seinerseits einen guten Freund mit. Mit diesem habe ich mich hervorragend verstanden. Ganz ohne Hintergedanken!! Er fragte mich ob wir uns nicht auf einen Cafe treffen wollten, nicht alleine sondern in der Gruppe. Daran konnte ich nichts Falsches sehen, wir waren ja in der Gruppe und man lernt halt neue Menschen kennen (alle außer ihn kannte ich ja schon) außerdem war da kein Interesse meinerseits. Wir trafen uns dann innerhalb von 3 Monaten immer öfter, aber immer in einer Gruppe von mindestens 4 Leuten, mein Freund war auch eingeladen, aber er wollte wie immer nicht mit. Eines Tages aber haben uns die zwei anderen versetzt und wir waren alleine unterwegs, ist ja nichts Böses dabei oder? Wir gingen also etwas trinken, am Anfang war es sehr verkrampft, aber bald tauten wir auf und hatte eine Menge Spaß. So blieb es dabei dass wir uns immer wieder alleine ohne die anderen trafen, immer noch ohne Hintergedanken meinerseits, auch wenn ich daheim langsam anfing nicht direkt zu sagen mit wem genau ich mich traf. Er tat mir so gut und die Zeit war immer so Problemlos, so frei und ungezwungen das wollte ich mir von meinem Freund zu Hause nicht nehmen lassen, vor allem da ich dort hinging um eine schöne Zeit zu haben und nicht um ihn zu betrügen.
Es kam irgendwann wie es kommen musste, er küsste mich. Ganz zaghaft, ich hätte nein sagen können, aber ich wollte es nicht. Nach 8 Jahren fühlte ich mich wieder begehrt. Er war so liebevoll und aufmerksam. Das Ganze ging eine Zeit lang so, er wusste dass ich einen Freund daheim hatte und ich wollte das Ganze beenden ..und doch konnte ich es nicht. Er war totunglücklich und bat mich zu bleiben, es sei ihm egal dass da ein Freund zu Hause sitze. Er wolle nur mich und alles was er bekommen könnte würde er nehmen. WOW. So etwas hatte noch jemand zu mir gesagt. NOCH NIE.
Jedoch hatte er immer die Hoffnung dass ich mich von meinem Freund trennen würde, ich selbst war felsenfest davon überzeugt mich von ihm zu trennen, habe es sogar zweimal richtig versucht und doch sind wir wieder in den Alltag gerutscht. Seit mein Freund aber gemerkt hat dass es mir ernst ist mit dem Gehen, bemüht er sich wieder. Er ist liebevoller geworden, aufmerksamer, das merke ich, aber wie soll ich es ausdrücken? Es reicht einfach nicht. Irgendwo in mir drinnen ist etwas gestorben seit dieser schwierigen Zeit.
Doch durch seine Bemühungen hat er mich soweit gefangen, dass ich nicht mehr gehen kann bzw will. Ich vergleiche beide Männer immer wieder und komme zu dem Schluss dass sie sich perfekt ergänzen. Der Eine ist selbstständig, mit dem gleichen Humor, mäkelt nicht rum an mir und mag die Gleichen Dinge (Filme, Unternehmungen,etc), der Andere ist liebevoll, warmherzig, meckert aber auch viel an mir herum bzw mir kommt es wie meckern vor, in Wirklichkeit ist es das was alle Paare tun bis sie am gleichen Strang ziehen nur bin ich das einfach nicht mehr gewohnt nach 8 Jahren Beziehung wo alles reibungslos funktioniert hat.
Nun stecke ich fest. Ich habe starke Gefühle für beide Männer. Es ist Liebe, aber auf eine andere Art und Weise. Einerseits möchte ich die ganze Zeit bei meiner Affäre verbringen, andererseits bin ich aber auch froh wenn ich dann wieder nach Hause komme, wo alles funktioniert und passt. Wäre ich 23, hätte ich schon längst beides beendet und wäre eine Zeit alleine geblieben, aber ich bin 29 und das macht mir zusätzlich panische Angst. Ich befinde mich in einer funktionierenden Beziehung in der ich nicht unglücklich bin und auch glückliche Momente erlebe, hauptsächlich kann ich aber nur behaupten nicht unglücklich zu sein. Die Affäre hat sich nach einem halben Jahr abgekühlt und erfährt langsam auch so etwas wie Beziehungsalltag. Allerdings merke ich wie er sich immer mehr zurückzieht, da ich ihm gesagt habe dass ich mich nicht von meinem Freund trennen werde. Es ist sein gutes Recht, nur merke ich wie ich einfach ein Leben ohne ihn darin nicht führen möchte. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl dass es mit uns in einer Beziehung klappen könnte, da man ihm anmerkt noch keinerlei richtige Beziehungserfahrung zu haben. Er ist jünger als ich (1,5 Jahre) und seine längste Beziehung hat 2 Jahre gedauert. Er lebt zum ersten Mal in seinem Leben alleine und doch kümmern sich immer alle anderen in seinem privaten Leben darum dass alles ohne Probleme rennt. Beruflich ist er top ausgebildet und hat einen Wahnsinnsjob. Finanziell steht er auch sehr gut da und seine Familie ist sehr liebevoll. Nur von Selbstständigkeit oder sich an andere anpassen und diese mit ihren Fehlern zu akzeptieren, das hat er nie gelernt. Ich fühle mich in seiner Gegenwart oft unzulänglich merke aber auch dass er Dinge die er sagt nicht so meint wie er sie sagt, er kennt es nur nicht anders, er weiß nicht was es heißt zu Zweit ein Leben zu führen.
Ach ich schreibe hier hipp und hopp durch die Gegend. Mich würde es wundern wenn ihr euch noch auskennt ich bin einfach verzweifelt und weiß nicht weiter, denn so kann es nicht weitergehen aber ich kann nicht ohne einen von Beiden
Ich weiß nicht inwiefern das interessant ist für euch, aber im Bett rennt es seit Jahren mies zwischen meinem Freund und mir. Ich bin eher neugierig und will neue Dinge ausprobieren, er ist mehr altbewährt. Es gibt kein Vorspiel und der Sex tut ausnahmslos immer weh. Für mich ist der Sex mit ihm mehr ein Gefallen den ich ihm tue als etwas das ich selbst will.