Ihr Lieben,
ich weiß gar nicht genau wie und wo ich anfangen soll.
Probleme mit der Familie, Trennung, Partnerschaft?
Es ist einfach alles so kompliziert.
Deswegen von vorne:
Also, ich bin 22 Jahre alt und habe meinen ersten Freund im Alter von 17 Jahren kennengelernt. Wir waren dann mit einigen Auf's und Ab's knapp 4 Jahre zusammen.
Am Anfang konnten meine Eltern meinen Freund eigentlich gut leiden, wir sind alle sehr familienverbunden und so Sachen wie Geburststagsfeiern der Oma, der Tante, etc. sind halt wichtig. Deswegen wurde auch von meinem Freund erwartet an diesen teilzunehmen. Einerseits, weil er selber keine so gute Familie hat und solche Feiern nicht kennt, andererseits, weil er auch an sich nicht gerade der einfachste in der Angelegenheit war, sind wir in dieser Angelegenheit oft aneinander geraten. Diese Feiern bedeuteten für ihn den puren Stress. Entweder er nahm gar nicht teil, oder nur unter Protest, das nahmen ihm meine Eltern schon ziemlich übel. Besonders sauer stieß es ihnen auf, als er mich auf dem 50. Geburtstag meines Vaters ziemlich doof nach einem Streit stehen ließ.
Na ja... Meine Eltern waren damit gar nicht einverstanden, und ich fand's auch ziemlich kacke. Sie drängten mich zur Trennung, die ich aber nicht durchzog. Von da an war die Stimmung bezüglich meines Freundes in der Familie ziemlich ziemlich eisig.
Letztes Jahr im September trennte ich mich dann aus freien Stücken (und persönlichen Gründen) von ihm und glaubte auch, dass diese Entscheidung die richtige gewesen sei. Meine Eltern und auch alle anderen Familienmitglieder (Oma, Tante, etc.), die alle zuvor auch schon schlecht auf ihn zu sprechen waren, hießen diese Entscheidung natürlich gut, "freuten" sich sogar für mich. Na ja, wie das in der Zeit nach so einer Trennung so ist, hab ich mich zuhause ziemlich über ihn ausgekotzt. Und Dinge erzählt, die ich natürlich nachträglich besser für mich behalten hätte. Dass er während der gesamten Zeit gekifft und auch manchmal andere Drogen genommen habe. Wie schlimm er in Streitsituationen ausgerastet sei, dass ich in diesen Situationen regelrecht Angst vor ihm hatte.
Ja, er hat mich in der Zeit, in der wir zusammen waren, wirklich oft ziemlich fertig und traurig gemacht, hielt mich klein. Aber ich liebte ihn, und (jaa, das sagt sich dann nachträglich immer so leicht): Es war ja nicht alles schlecht...
Im Gegenteil, es war so gut, dass ich ihn das ganze Jahr über vermisste. Hin und wieder gab es mal kurze Kontakte per SMS, aber das war's auch. Bis wir uns dann im Juli das erste Mal wieder trafen. Wir sahen uns dann ein paar Mal freundschaftlich, und Ende August kam es dann zum "ersten" Kuss. Ab da trafen wir uns regelmäßig, alles war schön, und ich sehr glücklich. Er hat in der Zwischenzeit angefangen eine Therapie aufgrund seines aggressiven Verhaltens und einiger anderer Dinge zu machen und ist wirklich ein anderer Mensch geworden. Klar, nicht komplett, aber er hat sich doch echt verändert.
Na ja, vor 2 Wochen dachte ich, es sei an der Zeit meinen Eltern zu sagen, dass wir uns wieder sehen. Und da begann der Ärger. Meine ganze Familie hielt mir Vorträge, dass ich in mein Unglück renne, dass ich das bloß sein lassen soll, ... Ich sagte ihnen, dass ich das mit ihm nur durchziehe, wenn ich ihr Einverständnis bekomme, denn meine Familie ist mir sehr, sehr wichtig und ich will auch den Kontakt nicht abbrechen müssen.
Nein, dieses Einverständnis wollten sie mir nicht geben. Okay. Dennoch dachte ich, dass wir es vllt. irgendwie hinkriegen, aber heute, nach einem Telefonat mit meiner Mutter, musste ich einsehen, dass das alles nicht geht. Dass sie ihm nie eine zweite Chance einräumen werden.
Ich bin verzweifelt. Denn ich bin glücklich - eigentlich. Er hat sich wirklich verändert. Ist viel liebenswerter, fürsorglicher, und einfach zu einem anderen Menschen geworden. Das hab ich auch meinen Eltern gesagt, auch, dass er eine Therapie macht. Aber das wollen sie nicht sehen. Sie hätten dabei immer ein schlechtes Gefühl und Sorge um mich, etc.
Jetzt weiß ich einfach nicht, was ich tun und wie wir das hinkriegen sollen. Er ist zu allem bereit, will sich entschuldigen, will, dass sie ihn kennenlernen, und sehen, wie er heute ist. Aber sie geben ihm einfach gar keine Chance, wehren von Anfang an ab, dass er sich verändert haben könnte.
Habt ihr einen Rat? Eine Idee? Einen Tipp? Wart ihr in einer ähnlichen Situation? Und was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Ich will ihn nicht verlieren, aber ich will mich auch nicht gegen meine Familie stellen und genau das würde ich tun, wenn ich mich für ihn entscheide.