Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und habe mich angemeldet, weil ich anfange zu leiden und nun eine Möglichkeit suche, mich mitzuteilen. Also Achtung, das wird etwas länger jetzt:
Ich habe viele Jahre (9 !!!) alleine mit meinen Kindern gelebt, hatte vielleicht mal kurze Bekanntschaften, aber keine Beziehung und es war kein Mann dabei, mit dem ich mir auch nur annähernd etwas anfangen hätte wollen. Hatte schon komplett damit abgeschlossen und mich gut eingerichtet als alleinerziehende Mami. Da ich selbst als Jugendliche "verstoßen" wurde und keinen Halt in meinem Elternhaus bekam, war und ist für mich immer klar, dass ich für meine Kinder da bin, solange sie mich brauchen. Das ist so und daran werde ich auch nicht rütteln. Mein Sohn ist schon 25 und kurz davor, auszuziehen, ich schätze mal, nächstes Jahr macht er ernst. Völlig ok, für ihn, für mich, für alle. Ich sag mal so: Wird langsam Zeit, dass er auf eigenen Füßen steht. Er verdient gut und hat eine Freundin... und ja, alles im grünen Bereich halt. Meine Tochter ist 17, wird vorraussichtlich noch 3 Jahre zur Schule gehen und will dann studieren. Sie ist sehr selbstständig und hat ein ausgeglichenes Wesen, hat mir schon manchmal "vorgeworfen", dass ich nie wegfahre und sie deshalb nie sturmfrei hat ;-). Deshalb bin ich in letzter Zeit etwas aktiver geworden und bin auch schon mal über Nacht bei Freundinnen geblieben. Hat gut geklappt.
Nun hab ich im Sommer einen Mann kennengelernt. Er hat ähnliches durchgemacht wie ich, ist auch schon länger alleine, ist mein absoluter Traummann. Wir verstehen uns so gut und es ist alles so stimmig, er ist liebevoll und wir wollen einfach beide das gleiche. Übers zusammenziehen haben wir gesprochen und sind uns auch einig, dass wir nichts überstürzen wollen. Überstürzt wäre für ihn "in ein paar Monaten" oder "in einem halben Jahr". Sehe ich genauso. Ich würde vom Kopf her sagen, dass es nach einem Jahr gut wäre. Wir sind beide schon 50, wir sind nicht blauäugig und wissen schon, was wir wollen oder nicht wollen und wir reden auch Tacheles über alles.
Nun ist es aber so, dass ich genau genommen die nächsten drei Jahre nichts an meiner Wohnsituation ändern kann, ich habe zwar schon öfter gesagt, dass, wenn mein Sohn auszieht, ich mit meiner Tochter eine kleinere Wohnung suche, aber ich werde sie nicht im Stich lassen. Auch wenn sie mal studiert und dann unter der Woche vielleicht weg ist, soll sie doch am Wochenende jederzeit heimkehren können "zu ihren Wurzeln". Sie soll doch wissen, wo sie "daheim" ist, oder? Mach ich mir vielleicht zu sehr einen Kopf? Ich weiß nicht, wie ich mit all dem umgehen soll, mir tut das so weh. Jedesmal wieder diese Trennung von meinem Liebsten... Dieses Wochenende werden wir uns kaum sehen, weil er Nachtschicht hat, ich habe frei, muss außerdem mit meiner Tochter wohin fahren und wir müssen uns oft die Zeit stehlen, um zusammen sein zu können. Ich weiß nicht wie ich das so lange aushalten kann. Ein Jahr, ok. Aber drei Jahre? Oder vielleicht länger? Ok, es heißt, es wird mehr werden, automatisch. Das sagt mir jeder. Das sagt auch er. Aber ich werde krank dabei. Habe jetzt zwei Tage bei ihm verbracht, jetzt bin ich wieder zuhause. Wenn ich von ihm wegfahre, dann muss ich diese Haut wieder abstreifen, dieses Leben bei ihm, und zieh meine alte Haut über, muss umdenken, zurück zu dem Sche... Alltag...
Ach ja, natürlich, er ist dann auch bei mir da und schläft da, aber hier ist es viel enger und einfach nicht so schön für uns. Dann kommt dazu, dass wahrscheinlich sein Sohn, der bis jetzt bei seiner Mutter gelebt hat, demnächst zu ihm zieht. Der ist ein wenig jünger als meine Tochter, d.h. er ist dann auch zuhause angehängt.
Es tut so weh! Immer diese Trennung, jede Woche zwei bis drei mal. Wie kann ich das aushalten?
Danke für die Geduld und fürs Zuhören!