Hallo,
habe momentan ein Problem das mich sehr stark und häufig beschäftigt. Mein jetziger Freund musste ca. ein halbes Jahr lang um mich kämpfen, weil ich zu dem Zeitpunkt als wir uns kennen lernten noch mit meinem damaligen Freund zusammen war und wir bereits eine gemeinsame Wohnung hatten. Von der Beziehung kann man im Nachhinein sagen, dass er mich die letzten 1 1/2 Jahre größtenteils nur angelogen hat. Leider war ich zu blöd um das zu merken, bzw. wollte ich es nicht merken und habe einfach weggesehen.
Es war eine schwere Zeit damals, meine Mutter wollte sich umbringen und ist nach einem Aufenthalt in einer Klinik kurzum bei uns eingezogen. Hat da etwa ein 3/4 Jahr gewohnt. Kann man sich vorstellen wie bescheiden das ist? Erste Wohnung, große Liebe. Ich meine ich hab's gerne gemacht, sie ist ja schließlich meine Mutter.
Aber das hat einfach viel kaputt gemacht, weil sie ständig da war und wir kaum Zeit für uns hatten. Mein Ex hat wahnsinnig viel gearbeitet, kam oft vor elf nicht nach Hause und wenn er dann da war habe ich schon geschlafen. Und die restliche wenige Zeit haben wir uns so gut wie immer nur noch gestritten. Wir haben im Wohnzimmer geschlafen und ihr unser Schlafzimmer gegeben. Wir hatten also keinen abgeschlossenen Raum für uns (Galeriewohnung). Noch dazu kommt natürlich, dass meine Mutter nach dem Ganzen einfach nicht "normal" war, ständig psychische Probleme hatte.
Ich stand mit allem alleine da, das Geld war knapp (war damals noch in der Lehre), meine Mutter hatte und hat Schulden, mein Freund verdiente auch nur mäßig. Also war ich für Wohnung, Einkauf usw. zuständig und musste jeden Tag mehr und mehr mit ansehen, wie sich meine große Liebe zum Gegenteil entwickelte, seinen Egotrip fuhr und ich mehr und mehr auf der Strecke blieb, keine Gefühle erwidert bekam und meine ständigen Versuche die Beziehung zu retten vergeblich waren. Ich wusste dass ich gehen musste um (wenn ich ihn und meine Ma schon nicht retten konnte) wenigstens mich selbst nicht genauso kaputt zu machen. Ich dachte einfach: was hat es für einen Sinn mit einem Menschen so viel durch zu machen, wenn man sich dennoch trennt?? Kurzum: ich verkümmerte total und stumpfte ab.
Und ich bin mir sicher: hätte ich an diesem Wochenende letzten Jahres nicht meinen jetzigen Freund kennengelernt, ich wäre immer noch bei meinem Ex. Naja, und wie gesagt musste mein jetziger Freund lange um mich kämpfen, bis mir so richtig bewusst wurde, dass es so nicht weiter gehn konnte, dass mein Ex mich krank macht. Nach etwa drei Monaten machte ich Schluss und drei Wochen später erst bin ich wieder zu meinem Stiefvater gezogen (was mir sehr schwer gefallen ist, deshalb habe ich auch so lange gebraucht). Aber das war die einzige Möglichkeit und mittlerweile bin auch sehr froh darüber.
Kurz darauf waren wir auch schon zusammen, jedoch dauerte es nochmals ca. 4 Monate (so genau kann ich das nicht sagen) bis ich wirklich IHN wollte und einigermaßen normal mit der Beziehung umgehen konnte. Ich wollte es so oft hinschmeißen, habe keinen Sinn darin gesehen und hatte wahnsinnige Angst einem Menschen nochmal so viel zu geben und dafür jedes Mal eins reingewürgt zu bekommen. Aber jetzt bin ich so wahnsinnig froh dass ich ihn habe und mit ihm zusammen sein darf, auch wenn mein bisheriges Leben unsere Beziehung natürlich schwer belastet.
So, eigentlich hört sich das jetzt nach Happy End an und eigentlich wollte ich auch nur schreiben dass ich mittlerweile ein großes Problem mit seiner Ex habe. Aber es hat gut getan das alles einfach mal runter zu schreiben und momentan scheint mir das Problem ziemlich gering, wenn ich bedenke was ich in den letzten 3 Jahren alles erlebt habe. Aber man vergisst so schnell und dann erscheinen einem kleinere Probleme wieder so riesig
Danke fürs Lesen, ich hoffe ich hab euch nicht allzu sehr mit meinem Roman genervt.
Liebe Grüße
tobolina