Hallo liebe Community,
ich brauche euren Rat.
Mein Freund und ich sind 5 Jahre zusammen. Ich bin 35, er ist knapp 16 Jahre älter als ich. Er hat 2 Kinder aus erster Ehe (16 & 20), die bei der Mutter leben, die wir aber regelmäßig sehen und mit denen ich mich gut verstehe.
Zu Beginn lieg unsere Beziehung holprig, ich war gerade 30 geworden und hatte mich noch ziemlich frisch von meinem langjährigen Partner getrennt, mit dem ich Familie gründen und heiraten wollte. Natürlich schreckte mich der Altersunterschied und die beiden Kinder ab, aber leider kam ich gegen meine Gefühle nicht an und so versuchten wir es.
Unser größter Knackpunkt war allerdings immer die K-Frage - Er Ende 40, Familienplanung abgeschlossen, wollte eigentlich keine Kinder mehr, ich gerade 30 zwar unschlüssig, aber ich wollte mir die Chance, doch noch eine Familie gründen zu können, auch nicht verbauen- dies führte letztendlich nach vielen Diskussionen dann auch zur Trennung zwischen uns. Jedenfalls lange Rede kurzer Sinn, nach 3 Monaten stand er wieder vor meiner Haustür und sagte mir, dass er mich heiraten wolle und mit mir eine Familie gründen möchte.
Wir versuchten es also wieder. Anfangs hielt ich den Ball flach, wollte erstmal sehen, wie es läuft, wollte mich auch von dem vielen Hin und Her erholen. Wir wohnten auch getrennt. Anfang 2019 zog ich dann zu ihm. Irgendwann sprach ich dann das Thema Familiengründung an - ich konnte es mir vorstellen, es zu versuchen. Seine Reaktion: Nicht gerade begeistert. Es folgten viele Gespräche, Streits etc. Jedenfalls wurde in dieser Zeit immer klarer, dass seine Meinung sich wieder geändert hatte.
Alles in allem läuft es seitdem super schlecht zwischen uns.
Ich gehöre nicht zu den Frauen, die UNBEDINGT Kinder wollen. Es war aber immer so, dass ich mir mit dem richtigen Partner Kinder hätte vorstellen können. Ich komme mir einfach von Anfang an betrogen und belogen vor. Wenn ich das äußere, heißt es immer: "Du warst dir ja selbst immer unsicher." - Allerdings hätte ich ihn auch nicht "zurückgenommen", wenn er weiterhin auf seinem Standpunkt "keinesfalls Kinder" geblieben wäre.
Wie gesagt, es läuft sehr schlecht. Er redet nur noch davon, reisen zu wollen (was momentan sowieso nicht möglich ist) und von materiellen Dingen. Er ist an einem Bauprojekt beteiligt. Es entsteht eine Luxus-Wohnung, in die er mit mir einziehen möchte. Er wirft mir vor, kein Interesse an dem Projekt zu zeigen (i. S. v. dass ich keine Pläne sehen möchte, keine Böden oder Amaturen aussuchen will etc.). Die Wohnung wird ihm alleine gehören und im Falle des Falles würden seine Kinder sie erben. Zudem besteht die Ehe zu seiner Frau (sie hasst mich übrigens) auf dem Papier auch noch. Sollte es ihn morgen umpusten, bin ich mir nicht mal sicher, ob seine Frau nicht in der Lage wäre, mich bzgl. unserer jetzigen Wohnung (wir wohnen zur Miete) in Schwierigkeiten zu bringen, da die Miete von seinem Konto weggeht. Also dass sie zB die Konto-Vollmacht hat und einfach den Dauerauftrag löscht oder so. Alleine kann ich mir die Wohnung nicht leisten, ich müsste eh ausziehen. Aber ich will mich auch nicht von heute auf morgen auf die Straße setzen lassen können oder in Zahlungsschwierigkeiten gebracht werden.
An solche Dinge denkt er nicht mal, geschweige denn regelt er sie. Ich hoffe, das kommt jetzt nicht falsch rüber - ich stehe finanziell auf eigenen Beinen, was mir auch sehr wichtig ist. Aber ich sehe nicht, wo wir uns da eigentlich was gemeinsames aufbauen?
Nun denke ich logischerweise schon länger an eine Trennung. Wir haben auch einen Hund, den ich sehr liebe, der aber leider bei ihm bleiben müsste, wenn wir getrennte wege gehen. Der Gedanke bricht mir das Herz, meinen Hund nicht mehr jeden Tag sehen zu können...Ich möchte mich eigentlich nicht trennen und wieder von vorne anfangen. Aber ich bin auch einfach so unfassbar enttäuscht von ihm.