Hallo zusammen
Ich bin 23 Jahre alt und seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir wohnen seit 2 Jahren zusammen und sind grundsätzlich glücklich mit unserem Zusammensein. Schliesslich habe ich durch das Zusammenwohnen gelernt, dass Konflikte zu einer Beziehung gehören und dass man damit umgehen lernen kann. Die Bedürfnisse beider Seiten sind oft nicht die gleichen und da muss man versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Das kann man gut lernen und ist auch eine interessante Herausforderung in einer Beziehung, sonst würde es ja auch mit der Zeit langweilig werden...
Nun habe ich aber ein Problem, was unsere Zukunft anbelangt. Da wir jetzt schon eine Weile zusammen sind, ist ja normal, dass ich mich gerne Gedanken über unsere Zukunft mache (Familie, Berufe etc.) Ich bin beruflich ziemlich gut abgesichert und arbeite in einem gut bezahlten Job. Er aber... hat kein Abschluss... und das beschäftigt mich total. Er hat schon 2 Lehrabbrüche hinter sich, weil er oft Pech hatte mit Chefs etc. er neigt oft dazu, die Sachen, die nicht so gut laufen, aufzugeben, nicht sich durchzusetzen. Ich habe schon so oft mit ihm darüber geredet. Wenn möglich wechselt er das Thema, er geht gar nicht wirklich darauf ein. Wenn ich ihn aber dazu dränge, darüber zu reden und ihn klarmache, dass ohne Ausbildung ein schwieriger Weg bevorstehen wird im Leben, blockt er total ab oder flüchtet weg. Er kanns nicht hören. Irgendwie ist er überzeugt, dass er das Leben anders angehen kann. Eventuell sogar ins Ausland will um dort zu arbeiten. Aber das ist ja auch ein Witz. Im Ausland hat es oft viel mehr Arbeitslose (wir leben in der Schweiz, wo der Arbeitsmarkt ziemlich stabil ist) und sie nehmen natürlich auch gerne Auszubildende in ihren Jobs. Er Hat auch das Gefühl, in seinem jetztigen Job als Aushilfe in einer Plexiglas-Firma könne er gut damit leben und das würde so in der Zukunft bleiben. Er wird dort schlecht bezahlt, wird unfair behandelt und er motzt auch immer. Gleichzeitig wird er wütend wenn ich ihn auf das Thema der Ausbildung anspreche...
Ich denke, wenn ich mit ihm eine Familie gründen möchte und Kinder habe, dann möchte ich die sein, die weniger arbeiten muss um für die Kinder da zu sein. Da wäre ein Mann angebracht, der genug verdient und einen stabilen Job hat. Ok, auch nach einer Ausbildung kann man arbeitslos sein, aber man hat einfach mehr Chancen, in einen neuen Job einzusteigen.
Das macht mich total frustrierend. Er redet manchmal auch davon, ein Haus zu kaufen und eine Familie zu gründen, er wäre auch ein Familienmensch, jedoch glaube ich, dass das irgendwelche Tagträume sind... Denn wenn es so bleibt, dass er nie eine Ausbildung machen möchte, sehe ich da nichts. Wenn ich ihm das so sage, meint er, wir seien noch zu jung um über unsere Zukunft nachzudenken und das Leben sei im jetzt, nicht später. Er weiss genau dass das mich belastet... :( Habt ihr einen Tipp wie ich dieses Problem lösen könnte, oder ihn zumindest auf dem Weg in die Ausbildungswelt helfen kann? Weiss echt nicht mehr weiter...
Danke. LG Schneeflöckli