Hallo allerseits
Mein Freund (35) und ich (31) sind seit zwei Jahren zusammen und hatten wirklich eine sehr harmonische Beziehung. Er ist nach ca. 10 Monaten vorübergehend zu mir in die Wohnung gezogen, da er seine WG aufgelöst hatte. Da wir beide viel arbeiten und auch Dinge für uns machen, sind wir uns in der kleineren Wohnung eigentlich nie auf die Nerven gegangen. Als ich dann nach ca. 7 Monaten einen neuen Job hatte, war sogar er derjenige, der unbedingt gemeinsam in eine grössere Wohnung in der Mitte unserer beider Arbeitsplätze ziehen wollte. Das machten wir dann ein wenig später auch. Er hatte auch mega Freude am Einrichten etc. Die ersten drei Monate war alles super. Plötzlich im Juni bemerkte ich, dass er immer sehr gestresst von der Arbeit ist und leicht genervt. Er hatte auch wieder so Panikattacken im Schlaf, wie er bereits einmal vor Jahren hatte, als er ein Burnout hatte. Er hat dann in dieser Zeit seine Laune ziemlich an mir rausgelassen. Natürlich ging das an mir nicht spurlos vorbei und so nervten wir uns ein wenig gegenseitig. Irgendwann ging er dann ein zwei mal die Woche sinnlos lange mit seinen Jungs von der Arbeit Biere trinken und zwei drei mal schlief er sogar auf der Couch im Büro, da er zu betrunken war, um noch 30 min nach Hause zu fahren. Es war nicht eine sehr tolle Zeit für mich (habe mir zu Hause auch Sorgen gemacht, ob ihm etwas passiert ist). Er war ziemlich auf dem Egotrip und wir verbrachten nicht so viel gemeinsame Zeit die nächsten Wochen. Auf jeden Fall hat mich das so genervt wegen dem Trinken und nicht nach Hause kommen, da er sonst nie so destruktiv drauf war, dass ich zwei drei Mal gesagt habe, vielleicht gehe ich besser mal eine Weile zur Kollegin. Ich dachte ein wenig Abstand schadet nicht. Er wurde aber voll panisch und wollte nicht, dass ich irgendwo hingehe für paar Tage oder Wochen.Schlussendlich ein paar Wochen später sagte er mir dann, dass er halt seit über 10 Jahren nie alleine wohnte und das irgendwie im Moment braucht mit dem Arbeitsstress und um sich selbst zu finden, er habe wie ein Brett vor dem Kopf, was seine allgemeine Zukunft anbelangt. Und er mache sich halt schon seine Gedanken, was mit 35 dann so ein nächster Schritt wäre in der Beziehung etc. Alles in allem: es hat sich soviel in seinem Kopf abgespielt. Zukunftsängste, sehr schlechte Erfahrung mit der klammernden Ex-Verlobten usw. Nun wohne ich seit 3 Monaten in der WG bei meiner Kollegin. Ich wollte uns diesen Raum geben. Und es läuft wieder viel viel besser. Wir sehen und so 2 - 3x pro Woche. Man macht bewusster ab, schätzt den anderen mehr und kann auch mal vermissen und sich Zeit für sich nehmen. Das mit dem sinnlos trinken macht er eigentlich, bis mal auf eine Fete, auch nicht mehr. Wir waren kürzlich auch gemeinsam im Urlaub und haben seine Familie am Meer besucht (das war seine Idee). Das hat uns wirklich gut getan und auch wieder zusammen geschweisst. Er sagte mir auch, er weiss jetzt, dass wir zusammen gehören und er liebe mich wirklich sehr. Er brauche einfach ein wenig Zeit, um sich zu finden. Das sagte er, nachdem ich fragte, ob und wann ca. er denn wieder zusammen wohnen möchte.Ich weiss einfach nicht, was ich denken soll, da es eigentlich super läuft. Er meldet sich auch jeden Tag mehrmals von sich aus und ist wirklich super gelaunt und sehr herzig. Vor was hat er Angst? Wie soll ich mich verhalten? Im Moment stimmt es für mich so, wenn dies eine Chance für uns ist, aber ich denke eigentlich zukunftsorientiert und würde schon gerne wieder mit ihm wohnen.Als ich ausgezogen bin, meinte er auch, ich soll doch nicht alles packen, es sei ja einfach temporär und wir seien in einem super Flow.Er hat auch letzte Woche gesagt, er würde sehr gerne einen Wochenend-Trip mit mir machen und er möchte, dass ich Ende Jahr Mit ins Ausland zur Familie in die Ferien komme, er würde mir auch den Flug bezahlen etc.Ach, ich weiss einfach nicht, was ich denken soll.
Hat ev. Jemand einen Tipp?