Ich bin mit meinem Freund seit 3 Jahren zusammen. Wir führen seit Anfang an eine Fernbeziehung und sehen uns etwa 3 mal pro Monat für ein Wochenende. Ich dachte am Anfang er sei meine große Liebe, das wonach ich mich immer gesehnt habe. Er ist einfühlsam, gut aussehend, intelligent, locker und charismatisch, ein echter Optimist mit kleinen aber liebenswerten Maken. Aber letztens ist ein Funken Zweifel in mir entstanden, seit dem ich ihn einfach nicht wieder löschen kann. Ich bin fast fertig mit dem Studium und wollte danach meinen Lebenstraum erfüllen und nach Frankreich ziehen, aber wir haben uns geinigt, dass ich noch 4 Jahre auf ihn warte, bis auch er sein Studium beendet hat. Jetzt frage ich mirch, ob er überhaupt der richtige ist und ob ich einen Fehler mache mit ihm zusammen zubleiben und meine Träume zu verschieben... oder renne ich vor etwas weg?
Grunde
1) Enttäuschung und verlorenes Vertrauen:
Seine Exfreundin hat ihm ständig Nacktfotos und Liebesbotschaften geschickt, obwohl sie wusste, dass er wieder vergeben ist. Und auch wenn er behauptet er sei nicht drauf eingegangen, hat er immer wieder durch seine nette Art dieser Frau Hoffnungen gemacht. UND er hat mich mehrmals belogen, er hätte gar keinen Kontakt mehr zu ihr, "mir zu Liebe". In Wirklichkeit hab ich rausgefunden, dass er mit ihr seitenlange emails austauscht und sms schreibt, vll trifft etc. Inzwischen denk ich, dass sie kapiert hat, dass es zwischen den entgültig vorbei ist und nur noch freundschaft will, aber dass er mich die ganze Zeit belügt enttäuscht mich sooo sehr.
2) seine Famile
Während ich aus einer gebildeten Akademikerfamilie aus der Großstadt stamme, kommt er aus einer Familie vom Land, in denen alle nach dem Hauptschulabschluss Bauarbeiter oder Landwirt gelernt haben. (ich habe ihn ermuntert Fachabi nachzuholen und ein Fernstudium zu absolvieren, dass ihm sogar Spaß macht). Die Familie ist sehr religiös und konservativ und sie rennen jeden Sonntag in die Kirche. Ich hingegen studiere Naturwissenschaft und bin Atheistin und Vegetarierin. Und das ist ein Grund für die Familie hinter meinem Rücken so richtig über mich und meine Lebenseinstellzungen zu lässtern ("diese faulen Studenten, die nicht arbeiten wollen, kein Geld verdienen und alles von den Eltern finanziert bekommen, eine schande" (dabei lerne ich jeden Tag stundenlang in der Uni!) Oder "Überleg dir gut, ob du mir zusammen sein willst, unreligiöse Frauen sind tückisch, das wirst du noch merken!" "Vegetarierinnen gehören eine Woche eingesperrt ohne Essen, nur mit Wasser und Wurst, damit die mal endlich zur Vernunft kommen!"
Ich habe es so satt ständig hintenrum kritisiert zu werden und vor der Verwandschaft schlecht gemacht zu werden wegen meinen Lebensansichten. Er wohnt mit 24 Jahren immer noch bei den Eltern. Es verletzt mich so sehr, ich hab ihn schon drauf angesprochen, aber er verneint die Situation.
3) sein Umfeld;
Seine besten 2 Freund sind supernette Typen, mit denen ich auch ganz dick befreunndet bin. Aber der Rest, vor allem die weiblichen Kumpels sind alles Tussi-Mädels, mit denen ich null auskomme, und deren einzige Hobbies shoppen und Party machen ist. Und denke ich wäre mit dem Leben auf dem Lande, wo er wohnt und dass er gewohnt ist nicht lange glücklich, weil ich einfach soooo sehr die Großstadt vermisse und mir deshalb überlege weg zu ziehen.
Aber er ist sehr traurig daraüber und sagt. dass er mich nicht verlieren will und mich liebt und irgendwann mit mir auswandern und Kinder kriegen will und dass ich die Richtige sei und genau deswegen mit mir zusammen sei, weil ich so anders als sein Umfeld wäre.
Aber ich zweifel an unserer Liebe und unserer Zukunftsfähigkeit und daran, dass er mich glücklich machen kann. Denn ermacht oft viele andere Sachen, die mich enttäuschen.
Was meint ihr? Sind wir zu unterschiedlich? Wer hat da schon Erfahrungen? Oder sollte man für die Beziehung kämpfen?