Liebes Forum, ich möchte etwas niederschreiben, weil es mich belastet.
Ich bin nach 1,5 Jahren Beziehung zu meinem Freund gezogen. Zuvor wohnten wir etwa 40km von einander weg, eine Entfernung, die einerseits nicht sehr groß ist, aber so, dass man sich trotzdem nicht jeden tag sehen konnte. Ich wohnte die erste Zeit in einer Ein-Zimmerwohnung, bis meine Mutter sie mir ohne mir etwas zu sagen, gekündigt hatte. Ich war total verzweifelt, da hatte ich gerade ein Praktikum in Berlin gemacht, was in einem Monat zu Ende sein sollte. Die Wohnung war gerade untervermietet und ich sollte woanders ziehen, wenn der Untermietvertrag ausläuft. Damit meinte meine Mutter, dass ich wieder nach Hause ziehen soll, weil wir davor einen Streit hatten. Ich entschloss mich nicht zu ihr zu ziehen, weil ich meine Masterarbeit schreiben sollte und die Schickanen zu Hause nicht währenddessen aushalten wollte. Aber da ich nun keine finanzielle Unterstützung bekam musste ich schauen wie es weitergeht. Ich nahm einen kleinen Kredit auf und zog in ein Studentenwohnheim. Irgendwann entschuldigte sie sich und wir einigten uns drauf, dass ich zwar im Wohnheim wohnen bleibe, sie mich aber weiterhin mit einer bestimmten Summe unterstützt, da ich auch kein Bafög oder sonst was bekam. Ich habe auch nebenher gearbeitet, aber es reichte nicht, um komplett alles übernehmen zu können.
Mein Freund bot mir, bevor ich in Wohnheim zog und als ich ihm das mit meiner Mutter erzählte an, doch dann entweder zu meinen Eltern zu gehen. Ich meinte ich mache das nicht, dann sagte er, dann kann ich doch zu ihm ziehen. Zuvor hatten wir noch nie über das zusammenziehen gesprochn (wir kannten uns ja auch erst seit knapp 6 Monaten) und davon war ich erstmal 4 Monate weit weg von ihm in Berlin. Ich hatte erstmal gesagt, dass ich das nicht möchte. Daraufhin meldete er sich 5 Tage lang nicht und ich verstand es so, als würde er mit meinem Problem nichts mehr zu tun haben wollen. Nachdem er sich meldete hatten wir dann Streit. Danach versöhnten wir uns wieder als ich bereits das Wohnheimzimmer hatte und er sagte, er würde mir in Zukunft mehr helfen wollen usw.
Also hatten wir erstmal eine Beziehung: ich im Wohnheim, er in seiner 80qm Wohnung, manchmal kam ich zu ihm und manchmal er zu mir. Nur wenn ich zu ihm kam, blieb ich länger, da seine Wohnung größer war als meine und er bei mir in einem Zimmer sich unwohl fühlte (11qm). Er hat paar mal gesagt ich könnte zu ihm ziehen auch weil ich immer mehr meinte, dass mich das hin- und her fahren stresst, weil ich eigentlich schreiben und lernen sollte.
Im November letzten Jahres (nachdem wir schon 1,5 Jahre zusammen waren) sagte ich dann, dass ich es mir überlegt habe und ich würde gerne zu ihm ziehen. Also tat ich das. Er half mir mein Zimmer auszuräumen, wobei einmal bin ich alleine gefahren, um meine Sachen zu holen, was ich von ihm echt doof fand. In seiner Wohnung hatte er zuvor 5 Jahre lang mit seiner Ex gewohnt und so wie sie ausgezogen ist, so ist die Wohnung auch geblieben, d.h. wo früher ihre Möbel stand steht bis heute nicht, jedes der 3 Zimmer ist zur Hälfte leer.
Ich habe noch einige Möbel bei meinen Eltern, die aber etwa 2 Stunden weit weg wohnen und einige Sachen, habe ich aus meinem Wohnheimzimmer mitgebracht. Aber als ich ankam, hatten wir erstmal Streit, weil ich keinen Kleiderschrank hatte, dann weil ich Vorhänge aufhängen wollte. Meine Sachen habe ich dann irgendwann eingeräumt. Und einige Sachen habe ich umgeräumt, z.B. seine Bettwäsche nun zusammen mit meiner in einem Schrank. Einen eigenen Arbeitsplatz habe ich nicht, kann aber an seinem arbeiten, wo ich mich aber nicht wohlfühle, weil die Wand dunkelblau ist und der Tisch so in der Ecke steht, dass kaum Licht hinkommt, ausserdem muss er dann auch immer wieder hin und ich dann weg.
Manchmal kommen von ihm sowas: Ich wollte die Bettwäsche verräumen und habe gesehen, dass sie nicht mehr da ist wie früher. Ich meinte, er hätte ja auch suchen können und den Schrank im Schlafzimmer aufmachen, da hätte er gesehen, dass es jetzt dort ist. Ausserdem habe ich gesagt, dass ichs umgeräumt habe, genauso wie die Handtücher, weil mit meinen Sachen im Bad kein Platz mehr war im Schrank für die ganzen Handtücher. Also habe ich sie zusammen mit der Bettwäsche und so Haushaltstextilien in einen Schrank im Schlafzimmer gelegt und ihm das gesagt.
Nun habe ich im Esszimmer den Tisch an das Fenster gestellt, damit ich die letzten 2 Wochen vor meiner Masterarbeitsabgabe schreiben kann an einem Platz, wo ich auch Sonnenlicht habe und meine Ecke habe. Er hat dazu nichts gesagt. Gestern hatten wir aber einen Streit, wegen:.....
Wir beiden haben jeweils unsere eigenen Bürosachen, also Locher, Tacker usw.
Da ich gerade echt Stress bin nehme ich einfach irgendwas. Also habe ich einfach einen genommen und dachte es wäre meiner, da beide gleich aussehen. Ich habe so viele Papiere damit gelocht und das dann am Tisch im Esszimmer (etwa 5m weiter weg von seinem Arbeitstisch). Gestern erzählte er mir, dass er auch was lochen wollte und dann ganz viele Dokumente hatte und dann mit einem Locher gelocht hatte, der echt schlecht war. Dann hätte er gemerkt, dass es gar nicht seiner war und dass seiner nicht da war. Ich meinte, ja also ichhabe hier auch einen Locher, wieso er denn nicht einfach geschaut hat in der Wohnung, wo seiner denn sein könnte.
Irgendwie hat mich das echt verletzt. Er meinte es war nur Spass von ihm gewesen und er fand es süß, dass ich einfach was von ihm genommen habe, weil ich schon einmal eine Birne genommen habe und sie in meine Lampe reingedreht habe und er danach gemerkt hat, dass diese eine birne fehlt. Da hatte ich noch frech zurückgeantwortet und es war ganz lustig. Aber jetzt fand ich das nicht lustig irgendwie. Erstens habe ich grad so gut wie kein Geld, d.h. wenn bei mir irgendwas fehlt, kann ich mir das nicht kaufen und ersetzen, ab nächstem Monat bekomme ich gar keine Unterstützung von meiner Mutter mehr, obwohl das Semester noch nicht zu ende ist und ich mein Zeugnis erst im Juni erhalten werde, d.h. ich muss sofort nach der Abgabe meiner Arbeit schauen, dass ich Geld bekomme. Ich weiss das macht jeder, aber eine Festanstellung habe ich noch nicht in Aussicht und weiss grad nicht, wie ich mich die nächsten Wochen oder Monate finanzieren soll. Dazu habe ich die Hälfte meiner Sachen bei meinen Eltern und meine Mutter drängt darauf, dass ich sie endlich abhole, aber ich weiss nicht mit was (weil ich mir im Moment auch keinen Transporter leisten kann) und auch nicht wohin, weil ich noch keinen Job in Aussicht habe. Und so mache ich mir nur noch Gedanken und mir wird immer mehr klar, dass ich nichts mehr unter Kontrolle habe und dann kommt er und verlangt von mir, dass ich den Locher, den ich benutzt habe, wieder an den Platz zurückbringe, wo ich ihn herhabe. Als wäre ich ein kleines Kind, das zu Besuch ist und nach dem Spielen bitte wieder alles wegräumen soll.
Er bewegt sich auch frei in seiner Wohnung und manchmal komme ich und es ist auch Unordnung und nicht mehr alles an seinem Platz. Auch wenn er was von mir nimmt, ist es auch nicht gleich wieder nach der Benutzung am ursprünglichen Platz, aber mir macht das nicht so viel aus und deswegen sage ich nicht, er soll mir meine Sachen wieder zurückgeben.
Mit seiner Aussage verstehe ich aber folgendes: "Du hast meinen Locher genommen und ich habe mit deinem schlechten gelocht. Ich sage es dir, damit du weisst, dass ich mich gequält habe, deinen benutzen zu müssen und dass meiner nicht wieder dort war, wo er eigentlich hingehört. Jetzt weisst du es, aber ich fands ja ganz süß! Aber das nächste mal räume es bitte wieder dorthin zurück wo du ihn her hattest"
Mir kommt es so vor, als würde er mit mir nicht teilen wollen und wenn etwas verschwindet, er seinen Hintern nicht bewegen kann, um zu fragen wo es ist oder selbst mal zu suchen, sondern will, dass alles so bleibt und steht wie er es eben gewohnt ist.
Und ich fühle mich immer mehr wie ein Eindringling, der etwas falsch macht bei ihm. Ich habe schon überlegt, ob es eine schlechte Gewohnheit von mir ist, dass ich einfach etwas nehme ohne zu fragen was nicht mir gehört.