Hallo zusammen,
ich bin jetzt 23 Jahre alt und hatte noch nie eine feste Beziehung. Nicht, dass ich nicht die Möglichkeit dazu gehabt hätte, da gab es so einige, eher war es immer, dass wenn es ernster wurde, hab ich irgendwie kalte Füße bekommen. Meist blieb es immer nur bei kurzen Affären. Auf einer Art hätte ich gern einen festen Freund, jemanden bei dem ich mich wohl und geborgen fühle und einfach ich selbst sein kann. Ich gucke mir liebend gern so kitschig romantische Komödien an, bei denen am Ende immer alles Friede Freude Eierkuchen ist. Dann stelle ich mir vor, ich hätte so eine Beziehung mit Mr. Right und wie schön alles wäre. In meiner Vorstellung sieht das alles auch immer so schön und einfach aus, in der Realität geht es mir aber anders.
Ich kann mich einfach nicht entspannen. Letztens hab ich jemanden kennengelernt, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Immer wenn er sich jetzt mit mir verabreden will, krieg ich ein mulmiges Gefühl im Magen und irgendwie geht mir das ganze dann zu schnell, obwohl ja noch gar nichts passiert ist. Ich kann es mir auch selbst nicht so recht erklären, aber ich habe dann irgendwie Angst zu etwas "überredet" und gedrängt zu werden, was ich eigentlich nicht möchte. Nein sagen konnte ich noch nie gut...
Bisher gab es nur eine Person, bei der ich diese Angst nicht hatte. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es nur dieses bekannte ich-will-immer-das-was-ich-nicht-kriegen-kann-syndrom ist, weil es nie so recht zu mehr gekommen war. Wir hatten uns kennengerlernt als ich gerade 17 geworden war und anfangs hatte ich das gleiche mulmige Gefühl wie auch oben beschrieben. Damals war es jedoch eher die Angst nicht gut genug oder zu unerfahren zu sein. Er hatte sich zu der Zeit ziemlich um mich bemüht und wir haben uns oft getroffen. Ich wurde dann auch irgendwann immer lockerer und es lief mehr zwischen uns. Nach und nach fing ich an mich in ihn zu verlieben, so richtig doll. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Das war die Zeit, in der er anfing sich von mir immer mehr abzuwenden. Jetzt war ich es, die praktisch jedes Treffen anleierte und auch so wirkte er nicht mehr wirklich interessiert. Ich denke er war irgendwie genervt von mir, ich hab zu sehr geklammert, ich weiß es nicht. Es tut noch heute weh darüber zu schreiben.
Dann zog ich aus der Stadt weg zum studieren und war nur noch selten zu Hause. Wir haben uns kaum noch gesehen und wenn, dann nur auf Parties oder bei Freunden. Dann tat er so als wäre alles wieder okay und wir haben uns meistens auch geküsst oder mehr. Zwischendurch haben wir uns dann fast 2 Jahre nicht mehr gesehen (geschrieben haben wir eh nie) und als ich wieder nach Hause kam, war er weggezogen. Jetzt ist er vielleicht höchstens 3 mal im Jahr hier, und dann sehen wir uns auch manchmal und dann läuft da in der Regel auch wieder was. Dann merke ich immer, wie diese Gefühle wieder hochkommen. Ich mag ihn immernoch sehr gern. Wenn er wieder weg ist, ist wieder funkstille.
Ich kann ihn einfach nicht abhaken und mich auf was neues einlassen, weil ich im tiefsten Inneren hoffe, es entwickelt sich irgendwann doch mehr daraus. Immer wenn es für mich einigermaßen vergessen ist, ist er wieder da und es geht von vorn los. Ich glaube das Problem ist, er weiß ich stehe zur Verfügung. Er weiß, er hat eine gewisse Anziehung auf mich und ich mag ihn zu sehr, als das ich ihm etwas ausschlagen könnte. Ich frage mich immer wieder, was ich damals hätte anders machen können. Warum er auf einmal nichts mehr von mir wollte und jetzt aber immer wieder ankommt.
Der Text ist länger geworden als gewollt und wenn ich mir das gerade noch einmal durchlese, finde ich es klingt irgendwie widersprüchlich. Einerseits fühle mich mich nicht in der Lage eine ernsthafte Beziehung einzugehen, andererseits mit ihm würde ich alles machen.... Irgendwie belastet es mich aber und es tat zum Mindest gut, es sich mal von der Seele zu schreiben.
Vielleicht kann das jemand verstehen, nachvollziehen oder hat ein paar Tipps für mich?
Ich würde mich freuen!
Liebe Grüße aus Bremen