Hallo zusammen
Ich will kurz über mich erzählen. Ich bin 28 Jahre alt, mit meinem Mann nun 11 Jahre zusammen, seit 7J. sind wir verheiratet und haben auch 2 Kinder, 7 und 9 Jahre alt.
Ich war erst 17 als ich ihn kennengelernt habe und dachte immer die Beziehung würde besser werden, ich war so froh dass ich endlich jemanden gefunden hatte, da war ich bereit so manche Macke in Kauf zu nehmen. Ich habe schon vor einigen Jahren gemerkt, dass ich so aber nicht mein ganzes Leben verbringen kann. Ändern kann man den anderen sowieso nicht, außerdem wäre es auch fast nicht fair es zu verlangen, immerhin habe ich ihn auch so kennengelernt, war damals nur zu blind es auch zu kapieren.
Eigentlich war es vor unserer Hochzeit schon fast so weit, aber ich wollte unbedingt ein Geschwisterchen für unseren Sohn und somit dachte ich mir nochmal, dass ich vielleicht auch so glücklich werden könnte - ich habe versucht mich ein wenig zu ändern, habe meine Ansprüche ihn betreffend runtergeschraubt und in erster Linie das Leben mit meinen Kindern genossen.
Nach der Hochzeit (ich war damals schon mit meinem 2. Kind schwanger) ging alles schnell, im Höhenflug haben wir ein Haus gekauft, was natürlich auch erstmal abgezahlt werden muss.
Seitdem sind jetzt 7 Jahre vergangen und ich kann und will nicht mehr. Eigentlich gibt es jeden Tag Stress und ich empfinde auch keinerlei Liebe mehr für ihn. Ich will ehrlich sein, vieles verbindet einen und mein Mann ist mir ganz sicher nicht egal und ich hasse ihn auch nicht, aber das alles gleicht einer Freundschaft, für Liebe reicht es nicht.
Er liebt mich wirklich, daran habe ich eigentlich keinen Zweifel. Mein Mann ist selbstständig und verdient gut (wobei wir auch viel fürs Haus abzahlen müssen), ich habe den Luxus nur einen 400 Euro-Job haben zu müssen, er sorgt also wirklich gut für uns und dafür bin ich auch dankbar. Andrerseits ist es so, dass, als sich mein Mann selbstständig machte, es uns beiden klar war, dass ich meine Karriere hinten anstellen muss, beides wäre mit den Kindern und der Hausrenovierung nicht gegangen. Somit habe ich darauf verzichtet eine Ausbildung zu machen und stehe somit zwar mit Mittlerer Reife aber ohen Berufausbildung da. Nächsten Herbst könnte ich eine 3jährige Ausbildung im Betrieb meines Mannes machen
Ich bin nun in der Zwickmühle mich von meinem Mann trennen zu wollen, aber mein Leben möchte ich gerne behalten.
Auf der einen Seite könnte ich bei einer Trennung endlich glücklich sein mit meinen Kindern (wir 3 haben auch ein viel harmonischeres Familienleben wenn der Papa mal ein paar Tage weg ist), meine Gesundheit würde sich hoffenlich ohne den Stress auch bessern und ich hätte mein Leben noch vor mir
Dem entgegen verliere ich bei einer Trennung unser Haus, meinen Job (auch in der Firma meines Mannes), die Chance auf eine Ausbildung.
Seit Jahren denke ich mir, ich muss nur noch ein bisschen durchhalten, vielleicht bessert es sich ja, oder es gibt andere Perspektiven - ich ertappe mich immer wieder dabei.
Dass unsere Ehe auf Dauer nicht funktioniert habe ich schnell gemerkt, aber das dann auch zuzugeben und die Konsequenzen zu tragen, dafür fehlt mir der Mut :(
In 5 Jahren hätte ich meine Ausbildung beendet, die Jungs wären noch etwas älter und vor allem wäre unser Haus abbezahlt (in 4 Jahren bekommen wir eine Sonderzahlung von einer Versicherung, damit könnten wir die Restschuld begleichen. Diese Versicherung ist aber von meinem Mann, weil sie schon vor unserer Ehe abgeschlossen wurde).
Andrerseits sind meine Kinder dann auch schon 14 und 12, einerseits ein Vorteil, andrerseits in der Pubertät und die Zeit wo sie eine ausgeglichene gesunde und glückliche Mama brauchen ist dann schon fast vorbei.
Es tut mir so leid dass ich jetzt soviel geschrieben habe, ich habe absolutes Chaos in meinem Kopf - mal bin ich hochmotivert und möchte mit viel Stärke und Kraft meine Ehe bestehen lassen (aber nur dem Geld, bzw Lebensstandart und meiner Kinder zu Liebe) und dann bin ich wieder tagelang am Boden zerstört und kaum mehr fähig einem geregelten Tagesablauf nachzugehen.
Ich ertappe mich immer wieder, dass ich auf eine glückliche Fügung des Schicksals warte, also Lottogewinn oder sonstiges. Habe sogar schonmal ernsthaft drüber nachgedacht, wie es wäre wenn mein Mann eine andere kennenlernen würde (dazu würde es aber nicht kommen) - die Konsequenzen für mich wären die selben, aber ich müsste nicht mehr diese Entscheidung treffen
Sorry, musste einfach mal raus.
LG
Bree