Vor 13 Monaten
hat mich meine Frau (seit damals grad 3 Monaten) zum 4. Mal betrogen. Es war auch noch ohne Gummi...
Ich war natürlich fertig, traurig, wütend...
Aber da fragte mich eine gute Freundin: Sag mal, wie lange willst Du noch leiden, wie lange willst Du allen zeigen wie schlecht es Dir geht und was für ein armer Tropf Du doch bist. Schock, ich wurde doch betrogen, warum soll ich da nicht das Opfer sein dürfen...??
Zu jedem Täter gehört auch immer ein Opfer wie das Dunkel zum Licht, weil ohne das eine das andere gar nicht existent wäre.
Aber diese Worte liessen mich nicht mehr los. Und ich habe mich gefragt, warum tu ich das. Dann habe ich meine Frau geschnappt und wir haben eine gemeinsame (und trotzdem jeder für sich das ist wichtig) Therapie angefangen. Gespräche und Familienstellen.
Wir sind ja alle die Kinder unserer Eltern. Diese sind die ersten Menschen, die wir als Baby bedingungslos lieben, also wir lieben unsere Eltern einfach, ohne dass wir dafür was fordern. Alles was uns unsere Eltern vorleben, ist dann logisch für uns das Mass aller Dinge, wir kennen es ja nicht anders und als Baby ist man total unvoreingenommen.
Natürlich sind unsere Eltern ganz normale Menschen mit dem einen oder anderen Fehler und Konflikten innerhalb der Beziehung. Als Baby spürt man unbewusst wenn die Eltern Ängste, Sorgen etc haben (fängt ja schon im Bauch der Mutter an). Aus lauter Liebe aber wollen wir den Eltern diese aber abnehmen, bzw. wenn
--> und das kommt sehr, sehr viel vor) <--
die Eltern gar nicht anwesend sind -psychisch-, dann ist dies eine Form des Bettelns um Liebe und Beachtung. Wer mal genau Beziehungen zwischen Mutter/Vater zu Kund auch Frau/Mann genau beobachtet, kann das oft richtig beobachten.
So zurück zum Thema: geh mit Deinem Freund zu einer/einem Therapueten, besser noch zu einer Therapeutin (sind oft einfühlsamer). Findet heraus, warum Du das zugelassen und er das getan hat. Das Resultat ist dann für Euch richtig. Es kann Trennung sein, oder ihr findet Euch wieder. In jedem Fall werdet Ihr Euch beide selbst finden, bzw. Euch auf Euren Weg machen wollen/können.
Bei mir war das so, dass ich meiner Frau nun voll Vertrauen kann (das hatte ich nie können, hab das von meinen Eltern gelernt und ich kann nun endlich zum männlich Sein, zu Gefühl, Anteilnahme, Zärtlichkeit stehen, bzw. bin auf dem Weg dahin.) Und meine Frau hat mich mit einem romantischen Abendessen nochmal "um meine Hand angehalten" und mir zugestanden, dass ich sozusagen auch einen Seitensprung "frei habe" nachdem ich das eingefordert hatte (in der Therapie). Nicht dass ich das nun unbedingt in die Tat umsetzten will, aber es ist eine Art Ausgleich oder "Gleichberechtigung".
Ich hoffe ich bin hier nicht zu sehr am Thema vorbei, aber ich hoffe es gibt Dir einen kleinen Lichtblick für die Zukunft. Und Du musst dann nicht wie ich durch einige Beziehungen gehen und muss dann richtig doll weh tun, damit man sich endlich auf den Weg macht und sein Leben in die Hand nimmt.