Hallo hallo.
Ich bin seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Am Anfang war es eine Fernbeziehung, mittlerweile wohnen wir näher beieinander (80km) und sehen uns daher jedes WE.
Seit ich in der neuen Stadt wohne, bin ich zwecks Studium und Arbeit unter der Woche hier und fahre am WE zu meinem Freund. Hier, in der neuen Stadt, habe ich eine gute Freundin gefunden, die ich jeden Tag in der Uni treffe und mit der ich auch 1-2 mal die Woche abends was unternehme.
In meiner Heimatstadt, die 10h Zugfahrt entfernt ist, habe ich viele Freunde, die ich bei jedem Besuch treffe und auch eine tolle Familie (Eltern, Geschwister), die ich immer gerne sehe.
Jedoch fehlt mir hier irgendwie ein reges soziales Leben. Wäre mein Freund nicht, würde ich mich einsam fühlen. Da ich eh jedes WE bei ihm bin, habe ich hier nie einen festen Freundeskreis aufgebaut, sondern bin eigentlich mit meinen lockeren Kontakten und meiner guten Freundin zufrieden.
Trotzdem ist es merkwürdig... Bei meinem Freund unternehmen wir oft gemeinsam etwas mit seinen Freunden, die er teilweilse auch schon Jahre hat und mit denen ich mich gut verstehe. Mein Freund hat einen großen Freundeskreis und hier in der "neuen Stadt" merke ich auch immer wieder, wie meine Kommilitonen ständig unterwegs und auf Party etc. sind.
Dafür war ich eigentlich nie der Typ, aber irgendwie fühle ich mich wie ein Einzelgänger :???: ? Ist es "unnormal", dass ich gerne mal alleine bin und nicht ständig in Discos rumhängen will bzw. dass ich auch gar nicht auf der Suche nach massig Freunden bin?
Es ist wie ein Druck, den ich durch studi etc. immer wieder merke wenn da bei anderen steht, was sie doch alles unter der Woche vorhaben. Und wenn mein Freund mich am WE besucht, sind wir eigentlich fast nur alleine, weil ich mir hier Bekannte gesucht habe, die auch Pendler sind- wie auch meine gute Freundin.
Wenn ich das so schreibe, merke ich, dass ich eigentlich gar kein großes Problem habe, aber vielleicht kann mich doch jemand verstehen... Ich lebe drei Leben: Eins bei meiner Familie&Freunden in der Heimat, ein Studiumsleben hier und eins bei meinem Freund. :!!!: Das ist so anstrengend und ich bin an keinem Ort richtig zu Hause.. :!!!:
Und was mir nunmal am meisten Sorgen macht ist, dass ich mir ein Leben ohne meinen Freund hier nur sehr schwer vorstellen könnte! Das wollte ich eigentlich nie, ich wollte immer unabhängig sein, auch in einer Beziehung. Aber eine gewisse Abhängigkeit ist doch normal, ich bin wegen ihm so weit weg gezogen, weil wir unsere Beziehung wirklich ausleben wollen, wenigstens am WE. Oder nicht?
Vielleicht fallen ja jemandem ein paar aufmunternde Worte ein :(
Oder sollte ich was ändern? Kennt jemand das Problem?
Würde mich sehr über Antworten freuen:)
Eure
Anja (22, falls das wichtig ist)