Das muss nichts heissen.
Ich arbeite zur Zeit in der Onkologie in einem grossen Spital. Da sind schwere Krankengeschichten fast an der Tagesordnung und ich kann dir sagen, auch ältere Paare, die schon viel länger zusammen sind, tun sich im Umgang mit solchen Erkrankungen schwer. Sogar Familien können an sowas scheitern, weil es die einzelenen Familienmitglieder zu sehr belastet.
Ich bin mir sicher, du bist deinem Freund nicht gleichgültig. vermutlich weiss er einfach nicht so recht, wie er dich unterstützen kann. Solche Situationen können einen Menschen, die zum ersten mal so etwas erleben schnell überfordern, so dass sie komisch oder (wie bei deinem Freund) gar nicht darauf reagieren.
Er braucht auch seine Zeit, das zu verarbeiten, gerade, wenn er zu dir halten will.
Ich denke, wenn du mit ihm darüber redest, dass du ihn brauchst, dass es dich schon unheimlich tröstet, wenn er dich einfach nur hält oder es dich freut, wenn er abends anruft und nach deinem Befinden fragt.
Wenn du ihm sagst, wie er dich unterstützen kann, wird ihm das eine gute Hilfe sein und ihm ein Einstieg in die gemeinsame Bewältigung dieser ungewissen Zeit sein.
Ansonsten gibt es in den meisten (allen?) Spitälern auch einen Psychologischen Dienst, bei uns z.B. sogar extra einen, der auf den Umgang mit Krebs geschult ist. Dieser kann dir und auch den Angehörigen helfen im Umgang mit Ängsten, Gefühlen und anderen Problemen, die so auftreten können.
Ich hoffe natürlich, dass sich dein Verdacht als negativ herausstellt und wünsch euch alles Gute.
mfg Gnrrkk