Hallo ihr Lieben,
ich habe mich nach einem Jahr single sein nun endlich wieder neu verliebt, jedoch komplizierterweise in einen Mann (28), der aus einer 9-Jährigen Beziehung kommt und davon auch 2 Jahre verheiratet war. Diese Trennung ist nun etwas mehr wie 5 Monate her und kam für ihn absolut überraschend. Er meinte mir gegenüber, dass seine Ehe absolut gut war und er mit dieser Frau alt werden wollte, sie hat sich dann aber völlig überstürzt wegen einer bereits seit 3 Monaten existierenden neuen Beziehung getrennt und ist danach aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Für ihn war das der totale Schock und die Ex hat es nicht besser gemacht indem sie ihn immer wieder zurückwollte nur um es dann am Ende doch nicht zu tun. Dieses Hin und Her hat ihn so frustriert, dass er laut seiner Aussage irgendwann begonnen hat "sie wirklich zu hassen", hat aber trotzdem noch keine Schritte unternommen um sein Leben nun alleine zu gestalten. Lebt also weiterhin in dem gemeinsamen Haus in dem sie alle paar Tage weiterhin herumspaziert um Post oder Kleidung abzuholen und hatte auch sonst vor meinem Auftauchen wohl eher die Taktik: "Wenn ich nicht darauf reagiere, dann ist es nicht real".
Seitdem er mich vor 1,5 Monaten kennengelernt hat, sind jedoch zumindest ein paar Dinge ins Rollen gekommen. Zb - und das empfinde ich als große Geste - hat er mit der Ex einen Notartermin durchgezogen bei dem die Scheidung fix gemacht und die Sache mit dem Haus geregelt wurde. Sie werden in 6 Monaten offiziell geschieden und sie wird danach das Haus übernehmen.
Das klingt jetzt etwas nach Friede Freude Eierkuchen, ist es aber für mich nicht wirklich. Zunächst leben wir beide sehr weit entfernt voneinander, er in Belgien und ich in Süddeutschland weshalb wir uns höchstens am WE sehen können. Da haben wir uns auch immer konsequent besucht, jedoch musste ich meist nach Belgien kommen, da er kein Auto im Moment hat und sich auch nicht so viele Tage am Stück freinehmen kann. Damit hat aber das Problem begonnen. Seine Ex erlaubt ihm nämlich nicht, dass ich mich im gemeinsamen Haus aufhalte auch wenn sie dort gar nicht wohnt. Sie hat ihm bereits eine riesen Szene gemacht als ich dort ein einziges Mal war und sie kam um irgendetwas zu holen. Sie hat ihn angeschrieben wie eine "Betrogene" weil sie in diesem Moment wohl begonnen hat zu realisieren, dass er tatsächlich aus ihrem Einflussbereich entschwinden könnte. Leider musste ich feststellen, dass er bei dieser ganzen Sache meiner Ansicht nach wirklich "klein beigegeben hat" weil er - wie ich aus einem späteren Gespräch erfahren habe - nicht will, dass ihre Scheidung genauso eskaliert wie etliche, die er durch seine Arbeit als Polizist erfahren hat. Klingt so weit so gut eigentlich ganz vernünftig.
Für mich als neue Freundin bedeutet das aber, dass ich mich auf eine Anweisung der EX hin "verstecken" muss und ich komme mir hierbei wirklich nicht ausreichend wertgeschätzt vor. Ich mag es nicht, dass sie diese Kontrolle über sein Leben hat und weiterhin so stark in seinen Alltag involviert ist da sie ja immer wieder Zeit mit ihm verbringt im Haus oder ihn kontaktiert wo er denn sei wenn er mal zwei Tage auf Grund meines Besuchs nicht im Haus ist. Habe diese Situationen selbst immer wieder miterlebt und mich bringt das stark ins Zweifeln ob er sich tatsächlich genug emotional distanziert hat um sich wirklich in eine neue Beziehung zu begeben. Da sie ihn akut zurück will im Moment kommt natürlich die Angst hinzu, dass er einfach zu ihr zurückgehen könnte.
Ich finde die Vorstellung, dass er mit ihr so glücklich war und dass sie immer noch so um ihn herumschwirrt einfach furchtbar. Er spricht wohl davon, dass er mit mir gemeinsam leben möchte in Belgien, aber ich fühle mich wirklich wie die Ersatzehefrau mit der er seinen Traum einfach weiterlebt. Haus, Garten, Hund - nur die Frau ist eine Andere. Ich finde ihn schlichtweg unglaubwürdig solange er noch in diesem Haus sitzt und sich ihrem Verbot mich dort zu sehen unterwirft. Und solange er weiterhin immer wieder ihre Anrufe entgegennimmt in denen sie ihn fragt wo er sei und ihn nach dem Status unserer Beziehung fragt etc. Oder ihn über einen Neuanfang zuschwallt.
Natürlich habe ich meine Bedenken und Zweifel diesbezüglich in einem rationalen Gespräch ihm gegenübe geäußert jedoch fühlt er sich davon - was ich auch verstehen kann - unter Druck gesetzt und erwartet stattdessen von mir meine eigenen Bedürfnisse für die nächsten Monate zurückzuschrauben und mich nur darauf zu konzentrieren seine Probleme abzufedern und für ihn eine Konstante zu sein, die ihm die nötige Stabilität gibt um sich endlich neu zu organisieren. Ich stelle das gerade bewusst etwas negativ dar, aber so empfinde ich es.
Mir ist klar, dass ich ihm Zeit geben muss und nicht so stark auf ihn einwirken sollte und das tue ich auch. Wenn ich nichts von ihm höre wegen seines wahnsinnig zeitfordernden Jobs lasse ich ihm seinen Freiraum, warte bis er sich meldet, schreibe höchstens etwas wie "Ich wünsche dir einen tollen Tag, denke an sich " oder etwas anderen bestätigendes in dieser Richtung, würde mir aber natürlich wünschen, dass auch mal MICH jemand richtig bestätigen würde und dass er auch etwas Energie darauf verwenden würde mir MEIN Ängste und Zweifel zu nehmen die durch diese komplizierte Situation logischerweise da sind. Ich meine ich bin 22 und habe mir all seine Probleme nun auf die Schulter geladen weil ich ihn ehrlich gern habe, weiß aber einfach nicht wann ich von ihm weitere Schritte verlangen kann oder ob ich zu egoistisch oder ungeduldig reagiere wenn ich von ihm verlange sich endlich einer neuen Bleibe und einem neuen Leben zu widmen in dem sie nicht eine der Hauptrollen spielt.
Wie seht ihr das alles? Ich hab die Situation jetzt wirklich ausführlich geschildert - danke an dieser Stelle fürs Lesen - und würde gerne eure Meiunung hören wieviel Zeit ich ihm geben und wie ich mich am Besten verhalten sollte!!!
Liebe Grüße und vielen Dank, eure Aichada