Hallo zusammen ;)
Tja dann versuch ich einfach mal in Worte zu fassen was in mir so vorgeht.
Vorgeschichte:
Vor 11 Jahren lernte ich meine erste Freundin kennen, mit der ich knapp 2 jahre zusammen war. Im endeffekt war alles sehr eng und harmonisch, nur ich war damals völlig überfordert (erste beziehung halt) und habe viele fehler gemacht, wodurch die beziehung auch irgendwann von ihr beendet wurde und sie mit jemand anderem zusammen kam.
Sie hatte denjenigen sogar geheiratet und hatte ein 6 Jährige Ehe mit ihm.
Wir hatten uns natürlich vollkommen aus den augen verloren und ausser einigen Gedanken ist eigentlich garnichts mehr geblieben. Ich hatte in der zwischenzeit auch eine längere beziehung aus der auch mein Sohnemann entstand, diese beziehung ist jetzt auch schon 5 jahre vorbei und ich lebe seitdem mit meinem sohn alleine.
Durch viel Pech und anwachsendem misstrauen fremden menschen gegenüber, habe ich mich sehr zurückgezogen....seid mein bester freund in eine andere stadt gezogen ist (beruflich bedingt) steh ich noch viel mehr alleine da.
Ich habe nie eine berufsausbildung abgeschlossen und seid ich mit meinem sohn alleine lebe auch keine arbeit mehr, der alltag wird immer schwieriger und auch die tatsache das man sich immermehr von der gesellschaft abkapselt...ich denke mal das ist ein völlig normales phänomen.
Im endeffekt habe ich mich sehr oft über mich selber geärgert, vor allem weil ich so viele fehler bei meiner ersten freundin machte (damals war ich viel zu sehr auf mich fixiert und wollte eine richtig enge und feste beziehung wie ich sie hatte garnicht)....durch die schlechten zeiten der vergangenen 5 jahre ist mein optimismus natürlich auch kaum gewachsen, mehr noch das totale gegenteil traf ein.......rundum betrachtet könnte man sagen, ich bin sehr zurückgezogen, habe zugenommen, bin extrem nostalgisch und die zukunft sieht einfach mal völlig düster aus....der einzige halt den ich habe ist mein sohn, für den ich auch alles mache was in meiner macht steht!
Nun ist folgendes eingetreten:
Vor ca 6 wochen hat sich meine erste grosse liebe wieder bei mir gemeldet, völlig überraschend und wie aus dem nichts.....ich glaube einige von euch können sich vorstellen worauf ich jetzt hinaus möchte ;)
Sie hat derzeit keine beziehung, lebt in scheidung (wobei sie wohl eine sehr schöne ehe hatte, die sie aufgrund beruflicher dinge beendet hatte, da sie sich auch auf ihren damaligen chef eingelassen hat) und scheint ein sehr grosses interesse zu haben selber eine familie aufzubauen. Sie ist äusserst kinderlieb und oft sehr traurig darüber das sie selber kein kind hat.
Wir haben uns 5x getroffen, sehen uns täglich im msn und telefonieren ungefair alle 2 tage und das zwischen 30 minuten und 3 stunden, je nachdem wie sie gerade zeit hat.(Sie ruft immer an, da sie weiss das ich finanziell derzeit keine ewiglangen gespräche führen kann)
Es gibt kaum etwas worüber wir nicht reden, sie klingt trotz privatem und beruflichen stress immer sehr ausgelassen wenn wir miteinander sprechen, lacht sehr viel und selbst wenn man mal 1-2 minuten garnix sagt legt sie nicht auf...dann kommt man irgendwie wieder ins gespräch und telefonate enden eigentlich nur, wenn sie zur arbeit muss, oder ins bett weil es schon spät ist.
Ich habe aus den ganzen gesprächen rausgehört das sie im endeffekt völlig anders ist als ich, sie führt (ausser das sie keine beziehung hat) ein völlig anderes leben, sie hat eine grosse familie (ich nurnoch meinen sohn zum rest der familie habe ich seid jahren keinen kontakt mehr), hat einen sehr grossen freundeskreis (ich hingegen nur einen wirklichen freund, der wie schon erwähnt seid 2 jahren aus berlin raus ist) und sie ist dabei eine berufliche karriere aufzubauen (naja ich bekomm derzeit nichtmal ABM stellen vom Amt). Komischerweise spricht sie auch sehr oft mit mir über andere männer die sie kennt oder kennen lernt, im endeffekt sagt sie mir dann immer, wie blöd die alle sind und das sie froh wäre endlich mal den "richtigen" haben zu können.
Dennoch verstehen wir 2 uns ungewöhnlich gut miteinander, wenn wir uns sehen oder später dann auch verabschieden, umarmen wir uns immer ganz dicke und irgendwie hab ich dann immer das grummelige gefühl in mir, das irgendetwas komisch ist.
Ich habe noch relativ freundschaftlichen kontakt zur mutter meines kindes, als sie erfahren hat mit wem ich mich derzeit treffe ist sie völlig ausgerastet, sie hat mitbekommen wie gut unser Sohn sich mit meiner "alten freundin" versteht und hat das gefühl, das meine alte freundin versucht etwas zu bekommen, das sie sich wünscht und bisher nicht haben konnte (kind/eigene familie) und das irgendwie versucht bei mir zu bekommen, was eigentlich völliger blödsinn ist....ich kann dieser frau doch überhaupt nicht das wasser reichen oO
In letzter zeit fragte sie mich immer, ob ich ihr bei kleinigkeiten helfen kann (ich kenne mich z.b. gut mit computern aus und habe ihr da jetzt öfters ausgeholfen) ironischerweise kennt sie extrem viele männer die interesse an ihr haben und ihr genauso helfen könnten, warum kommt sie da zu mir? wo sie letztens bei mir zu besuch war, kamen wir natürlich auf alte zeiten zu sprechen, wo wir gemeinsam unsere erinnerungen auffrischten und auch viel miteinander lachten.
Im endeffekt denke ich immer mehr an sie und an das was ich verloren habe, mein leben hätte sich völlig anders entwickelt wenn ich damals reifer gewesen wäre, ich würde die zeit nicht zurückdrehen wenn ich könnte, so komisch das für mich selber klingt, aber dafür ist mir mein sohn einfach viel zu wichtig geworden.
Soooo, das war viel :) ja nun frage ich mich im endeffekt wie ich weitermachen soll....ich persönlich verbinde definitiv mehr als nur freundschaft mit ihr, auch wenn ich davon ausgehen muss das für sie das ganze garnich zur debatte steht (ich erinnere nochmal an die total verschiedenen lebensarten die wir führen)....auf einer seite bin ich extrem froh wieder kontakt mit ihr zu haben, doch passiert innerlich mehr als ich eigentlich will.....ich möchte nicht in etwas reinrennen, das eigentlich keine reale chance haben kann, das würde nur wieder zur mehr seelischen stress führen und der überträgt sich teilweise natürlich auch auf meinen sohn.
Irgendwie fühl ich mich derzeit sehr hilflos und mir selber ausgetzt, ich weiss das ich alles tun würde um nochmal mit ihr von vorne anzufangen aber auf der anderen seite kann ich mir bei besten willen nicht orstellen das sie das selbe denkt oder denken könnte.....soll ich vielleicht den kontakt wieder abbrechen um mich noch rechtzeitig von abschirmen zu können? oder sollte ich vielleicht mal aus diesem alltagstrott rauskommen und versuchen etwas zu riskieren? ich weiss es einfach nicht und würde gerne mal so erste kleine eindrücke/ratschläge von euch bekommen die mir da weiterhelfen.
Ok das wars dann jetzt, ich hätt wohl das 10 fache schreiben müssen um das ganze richtig zu erklären, aber der text jetzt ist schon viel zu lang.
Liebe grüsse
Paladarain (Heiko)