hagar_12151987Zu den beiden letztgenannten Paaren kann ich
nicht viel sagen, weil ich das nur am Rande mitbekommen habe.
Was meinen Cousin betrifft, so ist er hauptsächlich wegen seiner Tochter wieder zurückgegangen. Aber er und seine Frau haben eine Paartherapie gemacht, die ihnen wohl geholfen hat, wieder zueinander zu finden.
Und was mich betrifft, so war es so, dass wir, d.h. mein Mann und ich, uns wohl nach 30-jährigem Zusammensein irgendwo verloren haben. Irgendwie lebte jeder irgendwann sein eigenes Leben. Es gab nicht mehr sehr viele Gemeinsamkeiten. Wir sprachen kaum noch miteinander. Jeder pflegte seine eigenen Interessen. Es war ein Nebenherleben, was für Beide nicht besonders prickelnd war. Aber na ja, wenn man so lange zusammen ist, dann geht man nicht so einfach auseinander.
Oder doch? Wenn sich plötzlich die Gelegenheit bietet, ein neues und schöneres Leben zu beginnen, dann blüht man doch förmlich auf.
Und plötzlich merkt der Ehemann, dass ihm diese neue Frau doch nicht das Leben bieten kann, das er sich wünscht und er merkt, dass die Gefühle für die Ehefrau doch noch nicht erloschen sind.
Die Ehefrau merkt natürlich auch, dass der Mann sich verändert hat und fragt sich, was passiert ist. Sie fragt sich selbst, was in der Ehe schiefgelaufen ist. Und findet plötzlich ganz viele Antworten.
Jetzt habe ich in der 3. Person geschrieben, meinte aber mich. Egal.
Wir haben sehr viele Gespräche geführt und uns entschlossen, es noch einmal miteinander zu versuchen. Wir haben uns beide verändert. Wir sind beide offener für Gespräche, wir suchen gegenseitige Nähe, wir unternehmen sehr viel gemeinsam, wir streiten nicht mehr so viel wie früher. Wir arbeiten beide jeden Tag aufs Neue an unserer Ehe und jeder der uns zum ersten Mal sieht denkt, dass wir ein frisch verliebtes Paar sind.
Aber die Bilder und Erinnerungen bleiben trotzdem und verblassen nur sehr langsam.
Sorry, es wurde sehr viel länger als geplant.