Hallo,
ich bin ganz neu hier, da ich mich nicht unterstützt und unverstanden von meinem Lebensgefährten fühle.
Ich hoffe auf ehrliche Meinungen, Erfahrungen, Tipps,...
Leider muss ich etwas ausholen, damit man die Situation versteht.
Wie haben uns gemeinsam für Familie entschieden. Vor 1,5 Jahren kam unsere Tochter zur Welt. Wir einigten uns darauf, dass ich 2 Jahre mit der Kleinen zu Hause bleibe und dann wieder Teilzeit arbeiten gehe und unsere Maus dann in den Kindergarten geht. Ich bin Angestellte und derzeit eben in Elternzeit. Er ist Selbstständig. Ist aber, im Gegensatz zu vielen anderen Selbstständigen, sehr frei und muss sich nicht totarbeiten. Er arbeitet von zu Hause aus. Als das Thema Kinder im Raum stand, sagte ich, dass ich mich gerne um Kind und Haushalt kümmere, jedoch trotzdem erwarten würde, dass er auch mal eine Geschirrspülmaschine einräumt oder sowas (nichts großes, aber für mich selbstverständliche Kleinigkeiten) und ich keine Lust darauf habe, ihn als weiteres Kind hinterher zu räumen. Er zeigte sich damit einverstanden.
Wir bekamen unsere Tochter. Die letzten Tage der Schwangerschaft waren nicht leicht und er kam noch mit Sprüchen wie "ob ich das Kind nun nicht endlich mal bekommen könnte" usw. Ich muss dazu sagen, dass die Geburt wegen Komplikationen vor Termin eingeleitet werden musste und ich somit eine ganze Woche lang Wehen hatte. Die kleine kam am letzten Tag, an dem man es so versuchen wollte, sonst hätte man sie mit KS holen müssen.
Nach der Geburt versuchte ich 4 Monate zu stillen. Alle 30min habe ich meine Tochter angelegt. Zum Schluss angelegt, danach wieder versucht abzupumpen (mit verschriebener Maschine),... Es nützte alles nicht. Ich hatte einfach keine bzw viel zu wenig Milch. Unsere Maus nahm ab. Es blieb dann die Flasche. Die Geburt und die 4 Monate danach waren für mich sehr anstrengend. Mein Lebensgefährte kann auch nichts dafür, dass ich keine Milch hatte. Aber bis heute ist er vielleicht 4x nachts aufgestanden um Milch zu geben oder zu trösten oä. Im Haushalt macht er nichts. Bis auf einkaufen zu fahren (mit der Liste, die ich vorher schreibe). Das er dieses macht liegt daran, dass ich bis vor kurzem gar keinen Führerschein hatte und wir nicht die Möglichkeit haben zu Fuß und schon gar keine Großeinkäufe zu erledigen. Ich erwarte nicht so viel, nur ein ganz klein wenig Hilfe und guten Willen. Ich frühstücke mit unserer kleinen, ich koche mittags jeden Tag frisch, ich essen mit unserer Tochter Abendbrot. Ich kümmere mich um den Haushalt. Was sich immer nach nebenbei schnell erledigt anhört ist dann ja doch einiges. 2 Bäder, Wäsche für alle, Böden, Treppenhaus, Treppe putzen, Spülmaschine, Staubwolken, aufräumen,... Und unsere Tochter möchte natürlich auch spielen und Aufmerksamkeit. Wenn unsere Kleine Mittagsschlaf macht, kümmere ich mich um Sachen, die ich mit ihr zusammen nicht gut erledigen kann.
Nachdem mein Lebensgefährte sein Büro gekündigt hat (gönnte dem Vermieter das Geld nicht mehr und wollte Geld sparen, weil wir auch gerade unser Haus bauen) verlegte er sein Büro in unser Schlafzimmer. Wir schlafen nun also seit einem Jahr zwischen Computern und Monitoren, Akten, Papieren,... Unsere ankleide ist Lagerraum geworden. Alles sehr beengt und nicht mehr leicht sauber zu halten, obwohl unsere Wohnung nicht gerade klein ist.
Bevor wir mit dem Kindermachen ernst gemacht haben, hätten wir ja geregelt, das ich 2 Jahre zu Hause bleibe. Außerdem wurde ausgemacht, dass ich im 2. Jahr für ihn Anfänge auf 450 Basis zu arbeiten. Also mache ich seit ein paar Monaten die Post für ihn. Da ich mein Elterngeld nur ein Jahr erhalten habe und im zweiten Jahr sonst ohne etwas da gestanden hätte. Ich wollte auch was für das Geld tun. Ich bin auch dankbar dafür, dass er die Miete und vor zahlt. Das er uns unser Leben finanziell ermöglicht. Er verdient weitaus mehr als ich. Darum entschieden wir uns dafür, dass ich zu Hause bleibe und auch dafür unsere Tochter etwas länger zu Hause zu behalten.
Aber irgendwie habe ich nichts anderes mehr zu tun, als den ganzen Tag Kind und Haushalt. Ich bin nun wieder im 5ten Monat schwanger (ein weiteres Wunschkind). Die ersten vier Monate ging es mir richtig schlecht. Jetzt geht es endlich. Mich stört nur das keine Unterstützung kommt. Ich koche jeden Tag. Seit einem halben Jahr isst er aber was anderes als wir und zu anderen Uhrzeiten, weil er Diät macht. Somit fällt die doppelte Menge an schmutzigen Töpfen etc an. Eine Spülmaschine ausräumen, das Kochfeld putzen, Bartstoppel auf dem Waschbecken wegwischen, mal Wäsche zusammen räumen, Klamotten nicht einfach liegen zu lassen,... empfinde ich nicht als zu viel verlangt. Ich rede nicht davon, dass er nun täglich den Geschirrspüler machen soll, sondern einfach mal ab und zu. Das er sich nicht nur beschwert und laut wird, sondern einfach selbst für eine viertel Stunde einen Lappen in die Hand nimmt.
Auch um die Kleine kümmert er sich nicht besonders viel, aber wenn dann spielen sie meistens schön.
Um Zähneputzen, waschen, umziehen, aus dem Bett und ins Bett bringen,... kümmere ich mich auch alleine. Wenn wir uns spät abends von einem Familientreffen nach Hause kommen, mache ich zuerst die kleinen Bettfertig und bringe sie zu Bett. Währenddessen zieht er sich schonmal seinen Schlafanzug an und geht vor dem Fernseher. Ich mache dann noch etwas den Haushalt und mache dann 1-2dtd später auch mal Feierabend. Für ihn ist es selbstverständlich das ich dass alles immer mache, egal was ist. Er gelobt immer Besserung und nichts passiert.
Ich finde einfach er könnte etwas mehr helfen und wenigstens sein eigenen Kram wegräumen.
Seh ich das alles zu eng? Wie läuft es bei euch ab?