Hallo liebe Community,
ich glaube, jetzt folgt ein Roman, bin dankbar wenn jemand sich das alles durchliest ...
Also, ich habe folgendes Problem:
Mein Freund und ich sind seit 16 Monaten ein Paar. Da der Altersunterschied fast 13 Jahre beträgt (er ist der ältere) mussten wir doch ziemlich um diese Beziehung kämpfen. Bzw,wir wollten es erst nicht "wahrhaben", dass wir uns ineinander verliebt haben, konnten uns aber irgendwann nicht mehr wehren ;)
Vor unseren Freunden und seiner Familie haben wir von Anfang an dazu gestanden. Nur bei meiner Familie war das so ein Problem: meine Mutter war schon einmal nicht einverstanden mit einem meiner EX-Freunde (nicht aufgrund des Alters) und hat es drauf angelegt uns auseinander zu bringen ("ich werde euch alle Steine in den Weg legen, die gehen") wir hatten damals eine sehr schwere Zeit, nachdem die Beziehung zu Ende war, ging es aber wieder bergauf. Als ich nun mit meinem Freund zusammenkam, habe ich wirklich Panik bekommen, dass das alles wieder so wird. Und so kam es, dass die ersten 3 Monate "heimlich" waren. Das hat meinen Freund natürlich sehr verletzt und das tut mir auch wirklich sehr leid, aber er konnte es trotzdem ein bisschen verstehen. Lange Rede, kurzer Sinn: mein Freund und ich hatten da eine schwere Zeit, doch jetzt haben meine Mutter und er ein sehr gutes Verhältnis, sie mag ihn wirklich. Danach waren wir wirklich sehr glücklich, eine unglaublich intensive Liebe, anfangs natürlich mit rosaroter Brille. Die war irgendwann abgesetzt, das Kribbeln war weg, es war einfach nur noch Liebe da. Sowas habe ich vorher nie so intensiv erlebt. Genau so sehen meine Gefühle immernoch aus.
In den letzten 2 Monaten scheint sich das bei ihm jedoch geändert zu haben. Er entfernt sich immer mehr von mir, im Bett klappt es seitdem auch nicht mehr so richtig.
Wir haben darüber gesprochen. Er sagt, dass er manchmal an seiner Liebe zu mir zweifelt. Und zwar in sofern, dass er mich nicht 100% liebt, sondern vielleicht nur 80%. Das reicht ihm natürlich nicht und mir auch nicht. Leider haben wir erst sehr spät darüber gesprochen, letzte Woche das erste Mal. Er glaubt, dass kommt vielleicht durch Kleinigkeiten, die ihn nerven / nicht gefallen. Er hat das Gefühl, wenn wir irgendwo zusammen sind, dass er sich um mich kümmern müsste und nichtmal zu anderen Leuten gehen kann. Er sagt, wenn er das tut, würde ich manchmal dann da sitzen und ein Gesicht ziehen. Ich muss ganz ehrlich sagen, und ohne mich darausreden zu wollen, dass das nicht so ist. Ich habe kein Problem damit. Ich werde nun daran arbeiten, dass das nicht mehr so rüberkommt.
Er wiederum will dran arbeiten, dass er mehr mit mir spricht, wenn es ein Problem gibt.
Das nächste Problem ist, dass wenn wir bei ihm zuhause sind (wir sehen uns nur am Wochenende) dass er sich belagert fühlt von mir. Beispiel: er geht für eine Stunde an den Rechner und ich komm halt manchmal zu ihm gebe ihm einen Kuss oder so. Auch das stört ihn. Man muss vielleicht dazu sagen, dass er 8 Jahre lang keine Freundin hatte und alleine war. Er sagt, er muss sich ersteinmal daran gewöhnen, dass nun jemand da ist. In unserem Gespräch letzte Woche haben wir nun beschlossen, dass wir beide an unserer Beziehung arbeiten. Und ich denke eigentlich, dass wir das auch schaffen.
Ein paar Tage nach diesem Gespräch ist er mit ein paar unserer Freunde nach Dänemark gefahren (ich konnte aus finanziellen Gründen nicht mit) Er hat in diesem Gespräch auch gesagt, dass er in Dänemark auch darüber nachdenken wird, was nun Sache ist, von seinen Gefühlen her und ob das alles so weitergeht. Denn er möchte nicht mit mir zusammen sein, wenn er mich nicht hundertprozentig liebt. Er hat bei dem Gespräch auch geweint und gesagt, dass wir das hinbekommen und er das auch will.
Nun, ich muss sagen, die Tage waren für mich die Hölle, denn immer war der Gedanke da, er könnte wiederkommen und alles ist aus.
Er kam gestern wieder und tat zunächst so, als wär alles in Ordnung und erzählte mir fröhlich von Dänemark. Ich habe ihn dann gefragt, ob nun wieder alles in Ordnung ist. Er sagte, dass er das nicht weiß. Und dass ihm das sehr leid tut. Er ist sich seiner Gefühle noch nicht ganz sicher. Auf der einen Seite, sagt er, war er froh, dass er in Dänemark tun und lassen konnte, was er wollte, auf der anderen Seite hat er mich aber auch vermisst. Und er hat gesagt, dass er einfach nicht weiß, was mit ihm los ist. Er weiß nicht, ob das vielleicht einfach nur eine Phase ist, oder ob es einen konkreten Grund für das alles gibt. Und er liebt mich viel zu sehr, um das alles nun wegzuschmeißen. Wir probieren es nun weiterhin. Wir arbeiten an unserer Beziehung.
Trotzdem habe ich Angst ihn zu verlieren. Und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Ob ich vielleicht ein wenig auf abstand gehen soll oder gerade das nicht. Denn ich persönlich glaube, dass diese Situation daher kommt, dass er sich von mir eingeengt fühlt. Auch wenn er das vielleicht nicht so zugibt (er sagt, ich würde ihn auf keinen Fall nerven oder so). Wie würdet ihr reagieren? Beziehungsweise, was ist eure Meinung dazu? Ich denke alles verloren ist noch nicht.