sibel_11910096Danke für diese Antwort
Einen schönen guten Tag Perdida,
Deine Antwort war echt super ausführlich, gut und ich bin echt überrascht.
Du hast wohl Recht: Sie hält mich nicht bewußt hin, vielleicht unterbewußt, weil sie eben nicht kann.
Es tut echt gut zu hören, dass es vermutlich nicht an mir liegt, dass ist es ja, was sie auch mit damit schafft, in dem Sie soviel Distanz schafft, ein Angriff auf mein Selbstbewußtsein... welches ja eigentlich ganz ok ist. Ich kann mir ihr einfach nie sicher sein. Ich will sie ja nicht kontrollieren, aber ich muß doch so ein Grundgefühl haben, mich auf sie verlassen zu können. Ich dachte schon, dass ich mal zum Psychologen gehe, vielleicht kann er ja meine "Sehnsüchte" nach Nähe, Geborgenheit, etwas mindern - aber vielleicht ist das auch falsch, weil das Mißverhältnis, einer tut alles, der andere nichts dadurch nicht besser wird - und ich soll mich ja auch nicht aufgeben oder mein Individuum verbiegen.
Was habe ich getan? Eine Schnitzeljagd mit Schatzkarte durch einen verschneiten Wald zu Weihnachten, einen Kuchen mit "Du schaffst es" in 10 kg Haribo geschrieben vor einer Prüfung gebackt. Ich bin einen Tag nachdem sie sagte, sie würde gerne nach Italien ans Meer, mit ihr nach Italien ans Meer gefahren. Ich habe ihr eine fast unmöglich zu bekommende Praktikantenstelle besorgt. Ich habe sie zum Psychologen gefahren (150 km weg) um ihr zu zeigen, dass ich sie auch hier unterstütze und sie akzeptiere. Ich versuche ihr Rückhalt zu geben, wenn sie sich mit ihren Eltern überwirft. Sie erzählt mir auch alles, schrieb mir mal 30 Postkarten an einem Tag (mit Musterentschuldigungen, warum sie sich mal nicht melden kann), fragt mich nach meinen Gefühlen, aber ist fast noch nie auf einen Wunsch eingegangen oder dass ich den Anfang machte sie (super zärtlich) anzufassen.
Stattdessen immer die Angst, etwas tun zu müssen, was der andere will und nicht sie selbst. Angeblich hat sie das schon seit sie ca. 12-13 ist. Vielleicht hat das Pfarrerelternhaus etwas damit zu tun... strenge Moralvorschriften, usw.
Ob es ihr wehtut, wenn sie mich zurückstößt, bezweifele ich. Ich denke, eher sie fühlt sich dann (und nicht nur bei mir, sie bekommt da fast immer Streit) befreit. Dass sie nicht weiß, was das ist... glaube ich auch. Wobei es so maximal bequem für sie ist. Es kann ja nicht so bleiben und irgendwann muß sie ja mal lernen, den Schritt zu machen, und Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen, bzw. mal das zu machen, was sie nicht unbedingt ihr primärer Wille ist, sondern was eben das Gemeinschaftliche zu fördern, das Geben und Nehmen in ein richtiges Verhältnis zu setzen.
Nun habe ich Angst, dass, wenn ich das anspreche nicht richtig funktioniert. Sie hat natürlich Angst davor, in dieser Richtung kritisiert zu werden und stellt sich total auf Abwehr ein. Das macht das Ganze auch so schwer, und deshalb habe ich so lange herausgezögert, schließlich will ich sie nicht "manipulieren" oder "kontrollieren" und stellte so alles etwas zurück.
Wie soll ich Ihr das, unter Berücksichtigung obiger Punkte, nur sagen? Wie kann ich ihr das Gefühl geben, dass Vertrauen, dass sie nun in mich hat, in den nächsten Schritt zu investieren und es einfach mal zu versuchen, bzw. sich zu zwingen.
Ist es sicher, dass sie mich nicht nur ausnutzt und nicht als Nachfolger für den Ex nahm, weil es eben bequem ist, und sie eine Stütze braucht? Hätte unsere Beziehung überhaupt eine Zukunft, weil sie sich jetzt sicherlich nicht innerhalb eines Tages ändern wird?
Das dumme ist, mein Leben ist selbst voller Verantwortung gespickt. Ich habe 38 Angestellte, einen Verein, meine Band und all das leidet, wenn es ich es substantiell mit dem Nachdenken, Schlechtfühlen, Vermissen zu tun bekomme. Hach... nie hätte ich gedacht, dass ich das mal für einen Menschen mache. (
Viele liebe Grüße
Ratsuchender