Hallo,
ich schildere euch direkt mal mein Problem.
Seid knapp 10 Monaten bin ich mit meinem Freund zusammen. Er selbst wird dieses Jahr 23, ich 19. Wir führen eine Wochenendbeziehung, so habe ich ihn kennengelernt, das ist für mich kein RIESIGES Problem. Nun ja, seid etwa 1 1/2 Monaten ist er auf die Idee gekommen sich ein Haus zu kaufen, weil er es nicht einsieht, jeden Monat Miete zu zahlen in ein "Ding" was einem dann nicht einmal gehört.
Momentan wohnt er mit seinen Eltern zusammen in einer Wohnung. Seine Eltern wollen sehr viel Zeit mit ihm verbringen, klammern an ihm und wollen immernoch genauso über sein Leben bescheid wissen und bestimmen, wie meine Eltern als ich ungefähr 14 war. Das ist eine Sache die mich schon seid etwa einem halben Jahr ungemein stört, denn das einzige was noch fehlt ist eigentlich, das seine Mutter ihm nicht morgens die Wäsche rauslegt.
Versteht mich nicht falsch, seine Eltern sind beide liebenswerte Personen, doch die Kultur (seid 10 Jahren in Deutschland, kamen aus Kasachstan) ist für mich schon die erste Schwierigkeit. Wie teilweise mit den Dingen umgegangen wird ist für mich unverständlich. Ich bin nicht intollerant oder so, aber manche Sachen sind mir wirklich zu heftig.
Nun ja, die Eltern rufen mindestens 1 mal an, wenn er bei mir ist, die Mutter fragt, ob er denn hier etwas zu essen bekommen hat (ich wohne zu Hause!) und was es gab, ob es geschmeckt hat und gut war. Dann wie es ihm geht ob es ihm gut geht alles in Ordnung ist, wann er nach Hause kommt, das er so gut wie nie zu Hause ist uswusf.! In den schlimmsten Zeiten bin ich aus dem Raum gegangen, weil die Fragen für mich und mein Leben eine Art "Angriff" waren, als ob ich für nichts sorgen könnte quasi...
Nun gut, mit der Zeit hab ich es versucht mit Humor hinzunehmen, hab meinem Freund die Meinung gesagt, teilweise jedenfalls und hab halt akzeptiert und geduldet...
Nun das "Problem" (?)! Wie gesagt, er hat vor ein Haus zu kaufen. Klar, ihr denkt, Mädchen du bist doch erst 18 Jahre jung, ihr seid so kurz zusammen. Aber, ich habe einige schwierige Zeiten durchlebt, bin reifer als manch andere in meinem Alter und das einzige was ich möchte ist eine feste Bindung, eine glückliche, ernsthafte Beziehung, keinen Kinderkram! Nun denke ich persönlich immer sehr in die Zukunft. Das heißt, bin ich mit jemandem zusammen, denke ich nicht daran, wann schluss ist, sondern wie meine Zukunft aussehen KÖNNTE.
Ich habe vor etwa 2 Wochen erfahren wie seine Zukunft aussieht. Kommentar von ihm "Ich kaufe ein Haus für meine Eltern, mich, meine Schwester und deren Freund. Dann ist das für uns alle das günstigste. Meine Schwester und deren Freund kriegen die Einliegerwohnung, ich nehme ein kleines Zimmer bei meinen Eltern, das reicht mir für die nächsten 10 Jahre."
Mir reicht das nicht. Wie gesagt, ich möchte eine ernsthafte Beziehung. Dazu gehört für mich das man irgendwann zusammenlebt. Eigentlich nicht erst nach 10 Jahren. Und das letzte, was für mich in Frage kommt, ist von meinem Zimmer bei meinen Eltern (die wesentlich mehr begreifen das wir volljährig sind und erwachsen werden) zu seinen Eltern in ein halbsokleines Zimmer zu zweit zu ziehen! Das mache ich garantiert nicht. Nur dann seh ich eigentlich auch keine große Chance in der Beziehung. Ist die Wohnung erstmal an Schwester & Freund vergeben, haben die keinen Grund da auszuziehen. Und hat mein Freund sich ein Haus gekauft, sieht er keinen Grund, in eine andere Wohnung zu ziehen. Das heißt, er wird weiterhin bei seinen Eltern wohnen bleiben, klar, er hat Platz in seinem Bett für mich, in dem kleinen Zimmer, aber mein eigenes Leben ist dann vollständig weg, genauso wie die Privatsphäre.
Wenn er jetzt weitere 10 Jahre wo anders arbeiten, und wir somit eine Wochenendbeziehung führen würden, würde ich es vielleicht noch verstehen. Aber diese Situation ändert sich Anfang nächsten Jahres, wo er dann hier arbeitet, und wir eine normale Beziehung führen.
Ich weiß nicht ob mich irgendwer versteht, vielleicht wollte ich bloß einmal alles vom Herzen schreiben, aber mich macht diese Aussage von ihm wirklich enorm traurig. Hätte er mich wenigstens in den nächsten Jahren eingeplant, bzw. überhaupt eine Frau an seiner Seite, wäre alles okay gewesen, aber das er die nächsten 10 Jahren in einem Zimmer bei seinen Eltern wohnen will, sich von Mama bekochen und von ihr die Wäsche waschen lassen will, das sind leider Zukunftsaussichten unter denen ich mir nicht vorstellen kann, eine Beziehung zu führen.
Denn ich will einen Mann an meiner Seite, der mit mir sein Leben führt. Und kein Muttersöhnchen, dem ich nicht mal was kochen darf, weil sonst die Mutter geknickt ist...
Wäre lieb, wenn mir irgendwer einen Ratschlag geben kann...
Haben uns nämlich gestern das (Traum)Haus angeguckt und ich konnte meine Traurigkeit nicht länger verstecken :-(