Irgendwie habe ich ein Problem damit, wie sich meine Freundschaften so gestalten.
Und mich würde auch mal interessieren wie ihr eure Freundschaften lebt, wie viele wirkliche, reale Freunde ihr habt.
Man sagt immer Freunde sind die Menschen, die du um drei Uhr in der Nacht anrufen kannst und da stehen sie.
Nun, das ist bei mir so. Ich hätte drei bis vier Freundinnen, die mich aus der Pampa zurückholen würden und mit denen ich, wenn es mir schlecht geht, telefonisch sofort reden kann.
Diese wohnen leider weiter weg. Dennoch bin ich natürlich sehr dankbar über diese Menschen!!!
Mein Problem ist aber, dass ich aber irgendwie den Draht zu wirklich lebendigen, realen Freundschaften verloren habe. Natürlich sind diese Freundschaften real, aber ich meine, mir fehlt so sehr diese Spontanität, Regelmäßigkeit. Wenn ich meine Freunde mal sehe, und das kommt halt alle paar Monate mal nur vor, ist das weit im Voraus geplant, da jeder irgendwie beschäftigt ist mit dem Job, der Familie, alten Eltern...
Ich wohne nun seit acht Jahren in einer neuen Umgebung und in der ganzen Zeit haben sich hier nur eher schwammige Kontakte ergeben.
Es sind auch wieder so drei bis vier Menschen und keinen von denen könnte ich richtig Freundin nennen.
Ich bin irgendwie total unsicher, ob die Leute mich auch wirklich so nah haben wollen.
Reagiert z.B. jemand mal nicht auf meine Nachricht, interpretiere ich sowas schnell als Interessenverlust und weiß dann auch gar nicht wie ich reagieren soll. Dann merke ich innerhalb einiger Bindungen, dass von meiner Seite viel mehr kommt als von der Anderen. Manchmal spreche ich das an, finde aber bisher, dass man nie ehrlich zu mir war. Eine Freundin, Bekannte z.B. fing an sich immer unregelmäßiger zu melden, auf Vorschläge zu reagieren und irgendwie verloren wir den Draht zueinander. Also sprach ich das an, was mich schon Überwindung gekostet hat. Sie meinte es wäre nichts, aber im Nachhinein bleibt sie distanziert.
Eine andere Freundin, Bekannte reagiert auf Nähe oft damit, dass sie auf Distanz geht. Einerseits sagt sie, sie hält sich sehr gerne bei Anderen auf, immer wenn ich sie mal zu nem Kaffee einlade, sagt sie sie kann nicht.
Meine Gedanken kreisen viel zu oft darum, wie ich Freundschaften intensivieren, lebendiger, frequentierter gestalten könnte. Dann schlage ich immer irgendwas vor, aber es kommt einfach verdammt wenig zu Stande. Und was mir verdammt fehlt, sind einfach spontane Besuche, mal anklingeln, mal auf n Kaffe vorbeikommen, Besuch empfangen. Meine Tür steht immer offen. Ich lade immer ein, aber die Resonanz ist wenig. Früher war das irgendwie alles anders, spontaner, man hatte einen intensiveren Draht zueinander.
Ich kann kaum erkennen mein Verhalten irgendwie geändert zu haben, aber mein Freundeskreis fühlt sich oft tot an.
In Vereinen bin ich auch schon seit ein paar Jahren. Aber auch da reduziert sich bisher alles auf die gemeinsamen Vereinsaktivitäten. Könnte mir dort die Leute auch nicht als Freunde vorstellen, genieße aber die gemeinsame Vereinsaktivität mit ihnen.