Hi ihr Lieben,
ich habe den ausführlichen Thread, worum es geht, schon weiter unten gepostet. Ich habe mich so ziemlich in meinen 10 Jahre älteren Arbeitskollegen verliebt.
Anfänglich dachte ich, das ist nur ne Schwärmerei, inzwischen ist meinerseits einfach mehr daraus geworden und er ist Abends das letzte und Morgens das erste, an das ich denke.
Wir haben eine zeitlang geflirtet und dann habe ich ihn auf seine Freundin hingewiesen. Daraufhin hat er sich sehr zurückgezogen. Er hat sich des Öfteren schon bei Kollegen "ausgekotzt" und ist mit seiner Freundin nicht wirklich glücklich.. trotzdem möchte ich natürlich weder Affäre noch Sprungbrett aus der Beziehung sein.
Nun ist es so, dass ich ihn um ein Vier-Augen-Gespräch gebeten habe. Er hat auch sofort zugestimmt, tut jedoch so, als wüsste er nicht, worum es geht. Vorhin hatten wir uns nebenan verabredet, um zu besprechen, wann und wo. Ich hatte erwähnt, dass ich für das Gespräch eine Menge Mut bräuchte (habe Probleme privater Natur, Gefühle zuzulassen).. er fragte natürlich scheinheilig "wofür?".
Ich sagte, das sei eben nicht so einfach und "mal eben" zu erklären und deshalb wolle ich eben einen außerhäusigen "Termin" mit ihm.. er meinte "Dann müssen wir mal einen Kaffee trinken gehen." und versprach mir ein Treffen für die nächste Woche.
Daraufhin hat er ca. eine gute Dreiviertelstunde lang über seine Freundin lamentiert. Wie anstrengend es doch sei.. und dass sie dies tut und das tut.. er hat sich richtig ausgekotzt und bei Adam und Eva angefangen.
Zunächst dachte ich "Moment mal, da wo man(n) isst, kotzt man nicht".. hab ihn dann aber reden lassen (denn zum einen ist es ja positiv für mich, dass sie ihn so annervt und zum anderen möchte ich natürlich zeigen, dass er mich interessiert, mit allem drum und dran).
Er sagte auch, dass er gerne mal Flirtet und wenn es mit ihr mal gerade wieder Stunk gibt (WAS FÜR EIN GESTÄNDNIS, ACHTUNG!), er auch keine Grenzen mehr kennt. (Was mir ja eigentlich zeigen sollte, dass ich nicht die einzige bin, mit der er flirtet/geflirtet hat. Und gepasst hat mir das natürlich gar nicht, denn ein Mann, der sagt, er kenne dann keine Grenzen, outet sich damit quasi als untreu, was nicht gerade förderlich für meine Vorstellung einer Beziehung mit ihm ist).
Nach ca. 20 Minuten fragte ich "So, nun hast du dich 20 Minuten lang über deine Freundin beschwert.. kannst du mir auch sagen, was du an ihr liebst?".. da seufzte er und sagte "Tja, das fragt mich jeder...".. drehte einen Bogen, fing einen halben Satz an und setzte dann die Beschwerde fort.. wieder eine Zeit später fragte ich noch mal "Gut, der Ausganspunkt war meine Frage, was du an ihr liebst.. jetzt hast du nen Bogen gemacht und dich weiter beschwert..".. dann versuchte er sich zu erklären,.. dass er sie manchmal vom Fleck weg heiraten könne, wenn er sie so ansieht.. oder auch, wenn sie telefonieren.. (aber alles so nicht zusammenhängende oder vollständige Sätze).. aber dass sie zwei Gesichter hätte und gut ein Zwilling sein könne.. und dann lamentierte er weiter.
Irgendwann musste ich dann mal wieder gehen.. jedenfalls meinte er, er sage mir nächste WOche Bescheid, wann er Zeit hätte.
Ich denke, er weiß genau, was Sache ist (ich habe ihn auch gefragt, ob er sich vorstellen könne, warum mir das Date so wichtig sei, daraufhin sagte er "sags mir.".. tolle Antwort). Aber er geht allen Schwierigkeiten aus dem Weg und ignoriert solche SMS einfach.
Während er sich bei mir auskotzte, sagte er auch, dass er sich schon oft von ihr hätte trennen wollen, dass er ohnehin eigentlich niemanden bräuchte.. aber alleine sein wolle er auch nicht (sinngemäß), er sei eben ein geselliger Typ. Und dass der wichtigste Aspekt, der gegen eine Trennung spräche, ihre Kinder seien (beide von ihrem Exmann), die er von klein auf kennt. Das kann ich zwar gut nachvollziehen, aber wie pädagogisch wertvoll ist eine Beziehung, die nicht funktioniert, wo es nur Stress gibt, im Vergleich zu einer klaren Trennung? Beides ist nicht sonderlich sinnvoll, richtig? Er steckt also in der Zwickmühle und hängt an den Kleinen.
Kurzum: Sie nervt ihn. Die Kinder hat er unheimlich gern. Und neun Jahre schmeißt man nicht einfach weg. was ich alles mehr als gut nachvollziehen kann (bin selber Scheidungs- und später Trennungskind).
Ich denke auch, dass er in einem Alter ist, wo sich ein Mann zwei Mal den nächsten Schritt überlegen muss. Denn wenn er sich trennt, weiß doch niemand, ob das mit mir klappt (mal abgesehen davon, dass ich gar nicht weiß, wie es um seine Gefühlswelt steht).. und wenn nicht? So schnell öffnet sich vielleicht keine Tür mehr..
Nur: Ich hab mich eben TROTZ all dieser Umstände in ihn verliebt und auch wenn die Aussichten nicht gerade rosig sind finde ich, hat er ein Recht darauf, es zu wissen.
Allzugroße Hoffnungen mache ich mir nicht (mehr), aber ich möchte es ihm trotzdem unheimlich gern sagen - mit einer großen Portion Schiss und Überwindung.
Wie sage ich es ihm? Ohne ihn dabei unter Druck zu setzen?
Ich hatte mir überlegt, ihm zu sagen, dass ich es wohl vernommen habe, dass er sich nach meiner Freundin-SMS sehr zurückgezogen hat und dass es mir wichtig ist, zu erfahren, ob ich richtig liege, WEIL.. tja, da hört der Satz auf.. oder zu sagen, dass ich mir in letzter Zeit doof vorkomme, dass ich mich paradox verhalten habe und das sicher nicht nur ihn sondern auch mich verwirrt habe und dass ich mich nun so verstrickt hab, dass sich im Laufe der Zeit mehr als nur ein Flirt bei mir entwickelt hat.
However, ich stecke sowas von tief in der Scheiße und weiß wirklich nicht, SOLL ich (nach obigem) überhaupt noch was machen? Soll ich das ganze lieber abhaken? Nur: Was ist mit meinen Gefühlen? Ich bin ein totaler Kopfmensch und es ist schon erstaunlich genug, dass ich mich verliebt habe.. wohl in den falschen, was weiß ich...
Sagen möchte ich es.. und doch irgendwie nicht.
Mädels/Jungs.. gebt mir einen Tipp.. und sagt bitte nicht einfach "vergiss es!"... dafür habe ich keinen Roman geschrieben und dafür leide ich nicht seit gut 3 Monaten.
Danke.