grace_18293979Ich weiss jetzt nicht, warum das bei Dir alles so ist wie es ist bzw was genau dahintersteckt, und von daher weiss ich auch gar nicht, ob es Dir etwas bringt, wenn ich Dich damit vollzülze, wie sich mir die Dinge in meiner Lebenswelt darstellen.
ZB bei "ich unterhalte mich generell nicht gerne mit Menschen" kann alles mögliche der Grund sein. Vom schlechten Gehör über Kieferschmerzen über Menschenscheu/Schüchternheit bis hin zu Misanthropie kann da alles mögliche infrage kommen. Bei "Stress sind für mich die vielen Menschen, das viele Essen und das lange Sitzen" dachte ich spontan an jemanden mit angeschlagener Gesundheit, vielleicht Pollen- oder Nahrungsallergien oder Stoffwechsel- und Darmkrankheiten wie Morbus Crohn. Vielleicht auch Schmerzen in der Wirbelsäule. Halt Sachen, die langes Sitzen, Essen und Verdauen nicht immer zu einer angenehmen Angelegenheit machen. Weiss ich ja alles nicht.
Ich hab auch manchmal, wenn auch eher selten, Phasen, in denen ich nicht gerne rede. In diesen Phasen lasse ich dann die anderen reden und höre zu. Hat zur Folge, dass manche mich für einen guten Zuhörer halten. ;-)
Beim Essen esse ich nie mehr als ich möchte und lasse mich da auch von niemandem mästen. Man kann ja immer höflich ablehnen wenns einem sonst zuviel wird. Und beim langen Sitzen ist es eher so, dass es mich nicht länger als für die Dauer der Phasen, in denen das Essen aufgetragen und tatsächlich gegessen wird, auf meinem Hosenboden hält. Zwischendurch steht man ja auf, geht von Tisch zu Tisch bzw zu den verschiedenen Leuten, die auch irgendwo an der Tafel sitzen, und plauscht mit denen. Dann kann man sich auch als Nichtraucher zu denen gesellen, die sich draußen bei einer Raucherpause kurz ein bisschen die Beine vertreten.
Bei mir in der Verwandtschaft finden Familienfeiern, sofern sie nicht bei irgendwem daheim stattfinden, meistens in familienfreundlichem Ambiente statt, also irgendwo, wo es für Kinder die Möglichkeit gibt, zwischendurch ein bisschen rumzurennen und rumzutoben, und da kann man sich auch als Erwachsener dann auch gut die Beine vertreten.
ZB hat mein Onkel seinen letzten Geburtstag mit uns allen gefeiert auf der Schwäbischen Alb, bei der Laichinger Tiefenhöhle. Das Gebäude mit dem Eingang zur Höhle ist zugleich das Bewirtschaftungsgebäude für einen kleinen Biergarten, und auch einen Raum/Saal für Familienfeiern gibts da. Das Essen kam von einem örtlichen Gasthof, den mein Onkel sich als Caterer ausgesucht hatte. Vom Parkplatz her auch für Rollstuhlfahrer/innen gut erreichbar. Wenn man an den Biergartentischen draußen sitzt, ist die große Waldwiese mit dem Kinderspielplatz und den Grillstellen in Blickweite. Zwischen Mittagessen und Kaffee haben auch ein paar Leute miteinander einen kleinen Spaziergang gemacht auf schönen breiten geschotterten Waldwegen.
Im Winter ist es natürlich ein bisschen schwieriger.
Zu "Wichtige Dinge, die ich noch erledigen muss" kann ich auch nicht viel sagen. Wenn man zB daheim die bettlägrige Mutter versorgen muss, sitzt man vielleicht nicht gern stattdessen auf Festen herum.
Andererseits denke ich manchmal:
Was kann es schöneres geben, als mit der ganzen "Herde" zusammen am Tisch zu sitzen und sich zu freuen, dass die Leute noch da sind?
Für jedes Fest und jede Zusammenkunft gilt:
So jung kommt man nicht mehr zusammen.
Man hetzt im Leben allem möglichen hinterher und denkt vielleicht nicht dran, dass man nicht alles auf später verschieben kann, weil die Leute irgendwann wegsterben. Das Gefühl, unwiderbringlich die Zeit falsch eingeteilt zu haben, eine gute Freundin/einen guten Freund und schönes Zusammensein verpasst zu haben, wenn jemand stirbt, den man eigentlich nett fand, man aber Zusammenkommen und Treffen immer wieder auf die lange Bank geschoben hat, gehört für mich mit zu den niederdrückendsten Dingen überhaupt.