lykke_12936081Deine Stärke!!!
Liebe Taina,
in meinem Leben bzw. seit ich mit meinem Mann zusammen bin, gehen mir ständig Gedanken durch den Kopf, ob ich mich von ihm trennen soll oder nicht. Dazu erzähle ich Dir mal in kurzen Worten, wie es bei mir aussieht:
Ich bin seit bald 14 Jahren mit meinem Mann zusammen, habe drei Kinder mit ihm (11, 9 und 4 Jahre alt), bin inzwischen 31 Jahre alt und frage mich immer wieder: Wie soll das nur weitergehen? Wahrscheinlich bleibt es so, wie es die ganzen Jahre war. Aber damit bin ich nicht einverstanden, ändern kann ich aber nichts daran. Zumindest kann ich nicht seine Denkweise und seine Art mit mir umzugehen ändern. Ich weiß innerlich schon seit Jahren, daß es keinen Wert mehr hat, aber ich kann mich aus irgendwelchen mir unverständlichen Gründen nicht von ihm trennen. Ich behaupte, es wäre Liebe und Hoffnung, Freunde sagen, es wären Angst vor dem Alleinesein bzw. Abhängigkeit. Zum Thema "Trennen" muß ich Dir sagen, habe ich mich schon drei Mal. Aber geschafft habe ich es immer noch nicht. Diese drei Male waren nicht richtig. Beim ersten Mal habe ich ihn rausgeschmissen bzw. er suchte sich nach einer längeren Zeit Theater eine Wohnung. Nur leider war diese nicht weit von mir entfernt. Vielleicht nur ein paar Hundert Meter. Er kam jeden Tag vorbei. Angeblich wegen den Kindern. Aber er wußte, daß ich irgendwann kleinbeigeben werde. Er machte auf cool und zeigte mir so eine Art "kalte Schulter". Im Innerlichen wußte ich aber, daß es in Wirklichkeit nicht so ist. Ich bekam zwar von meinen Freundinnen damals Ratschläge, aber irgendwie konnte ich diese nicht verwirklichen. Sie sagten mir, daß ich ihn nicht mehr in die Wohnung reinlassen sollte. Am besten wäre es sogar, er würde mich und die Kinder eine Weile in Ruhe lassen. Ich aber konnte nicht so hart sein, denn es war immer noch auch seine Wohnung sozusagen und es war auch wegen den Kindern. Ach, ich weiß auch nicht. Eigentlich war es immer schon so, daß ich mich nicht traute, meine eigentlichen Gefühle ihm zu sagen. Was ich wirklich fühlte, z. B. daß ich keinen Bock mehr habe auf diese Art von Beziehung. Aber ich hatte immer Angst ihn zu verlieren. Ich wollte doch nur, daß er sich ändert. War wohl nichts. Was dann war, war daß ich ihn wieder zurückkommen habe lassen. Das Komische an der Beziehung bzw. an der Trennung war, daß ich wieder so ein komisches Kribbeln im Magen verspürt habe, wenn er da war. Wie frisch verliebt. Wenn er aber nicht da war, dachte ich eigentlich kaum an ihn. Da fiel es mir auch nicht unbedingt schwer. Nur abends bzw. wenn er gegangen ist. Er kam immer gleich nach Feierabend und ging erst wieder, als die Kinder im Bett waren. Das war nicht gut!!! Ich hätte wirklich hart bleiben sollen. Aber die Gefühle...
Beim zweiten Mal ist er einen Stadtteil weitergezogen. Diesmal war es etwas anders. Er kam nicht mehr so oft. Das machte mich wiederum stutzig. Hatte er vielleicht eine Andere? Liebte er mich tatsächlich nicht mehr?Das machte mich rasend vor Eifersucht. Doch es kam anders. Er kam wieder ständig vorbei. Ich konnte immer noch nicht hart bleiben. Im Oktober 1999 ist er ausgezogen gewesen und im Januar 2000 zog ich dann bei ihm ein. Meine Freundinnen haben sich von mir abgewendet. Sie verstanden mich überhaupt nicht mehr. Einerseits müßte ich doch froh sein, daß ich es geschafft habe, daß er aus der Wohnung ist, andererseits ziehe ich wieder mit ihm zusammen und dann auch noch zu ihm. Sie meinten, das würde er extra machen, damit ich weit genug von ihnen entfernt wäre und sie mich nicht mehr so beeinflussen können.
Tja, daß dritte Mal, weiß auch nicht mehr genau wann das war (irgendwann zwischen 2000 und 2002), war sehr sehr kurz. Genau gesagt, einen Tag lang. Ich bin dann mit Sack und Pack (Kindern und allen Dingen, die ich in mein Auto bzw. sein Auto reinstopfen konnte) zu meinen Eltern gezogen. Die haben so einen Kellerraum, der ausgebaut worden ist, aber es hatte keine separate Toilette oder Dusche, geschweige denn eine Küche. Deswegen dauerte es vielleicht auch nur einen Tag.
Er hat sich bis zu diesem Zeitpunkt sehr zu seinem Nachteil verändert und leider ist es immer noch so. Er kam dann ständig mit Vorhaltungen. Er beklagte sich ständig wegen unserem Sexleben. Er kam immer mit den Sprüchen: Ich wäre kalt wie ein Eisblock, würde nie von alleine auf ihn zukommen und von ihm Sex wollen, was ich für eine Frau bin, die nie Sex haben will, der ganze Stress zwischen uns wäre angeblich nicht mehr da wenn wir mehr Sex hätten, usw. Das ich aber ein paar Monate vorher eine Arbeitsstelle angenommen habe, wo ich sehr früh (mitten in der Nacht) habe aufstehen müssen und dann im Schnitt nur 3-4 Stunden, höchstens mal 5 Stunden pro Nacht zum Schlafen hatte, das interessierte ihn überhaupt nicht. Aber das war ja nicht der einzige Grund. Es gab ja so viele, vor allem konnte ich halt die ganzen Dinge, die er mir bis dahin angetan hat und wie er mich immer behandelt hat nicht vergessen. Ich hatte irgendwie gar keine Gedanken daran verschwendet mit ihm ins Bett zu steigen oder sonstige Dinge in dieser Art mit ihm zu machen. Und dies ist eigentlich immer noch so. Es zieht mich nichts dazu. Es ist sogar schon so, daß ich ihn am liebsten garnicht mehr berühren will, vor allem nicht an seinem Geschlechtsteil. Aber trotzdem liebe ich ihn, so glaube ich es...
Glaube mir, wenn ich es nur schaffen würde, so wie Du es jetzt geschafft hast, dann wäre ich bestimmt viel viel glücklicher. Bleibe hart und denke wirklich immer daran: Das Alles, was er Dir auch immer angetan hat, hätte er bestimmt nicht getan, wenn er Dich wirklich lieben würde. Sprüche klopfen kann Jeder, wenn es am Bröckeln ist oder man sich getrennt hat, aber es auch während der Zeit zu tun, in der man zusammen ist vor allem es auch nicht nur zu sagen, sondern Taten sprechen lassen, das kann nicht Jeder. Mein Mann ist genauso wie Deiner. Immer wenn ich einen Entschluss gefasst habe, mir aber nicht 100%ig bin, dann kommt er immer mit Liebesschwüren und Versprechungen. Und glaube mir, ich bereue es ständig. Die Versöhnungsphasen, wie mir einige Freunde sagen, sind immer kürzer geworden. Wir haben uns ständig in der Wolle. Vor allem haben wir, seit wir zusammen sind, solche finanziellen Probleme, daß wir bzw. ich kaum mehr von Monat zu Monat über die Runden kommen. Diese Probleme hat er aber ständig verursacht. Sein angeblicher Grund ist, daß er sich ständig Sachen kaufen muss, um so seine Befriedigung zu erhalten, da ich ihn nicht genug befriedigen kann (er nicht genug Sex von mir bekommt). Das ist doch blöd, oder? Er zieht uns nur von einer Scheiße in die nächste und das wird sich auch nicht ändern, daß weiß ich. Ich will aber so nicht weiterleben. Ständig Schulden, Ärger, Frust und Tyranisieren lassen, da habe ich keinen Bock mehr.
Da ich nicht mehr bei dieser Firma arbeite und eine neue Stelle habe (aber nur eine zeitlang), will ich mich völlig neu orientieren. Als erstes habe ich mein Gewicht in Angriff genommen. Habe vor ca. drei Wochen noch 107,8 kg gewogen. Heute sind es 100,0 kg. Und es wird noch weiter runtergehen. Während meiner Diät werde ich mich noch in ein paar PC-Kursen anmelden, damit ich mich weiterbilden und wieder in einen ähnlichen Beruf einsteigen kann, den ich erlernt habe. Und diesmal ist es egal, ob genug Geld da ist oder nicht. Ich habe mich ständig zurückgehalten und habe es immer weiter hinausgeschoben, da wir nicht genug Geld haben. Wenn er das aber nicht kann, wieso sollte ich dann? Ich kann genauso aus dem Topf herausnehmen, wie ich es gerade brauche. Bloß habe ich das bisher nie getan. Aber vom nächsten Geld, das eingeht, werde ich mich gleich anmelden. So hat es einfach keine Zukunft mehr. Ich lebe doch nur die ganze Zeit in seinem Schatte und muss seine Fehler, die er immer macht, irgendwie wieder ausbaden. Nein, das ist nicht richtig.
Bleibe stark, nur Du kannst Dir helfen. Andere können Dir zwar Ratschläge geben, aber nur Du kannst sie umsetzen oder auch nicht. Du mußt wirklich auf Deine innere Stimme hören. Höre am Besten auf Deinen Verstand, denn das Herz, täuscht einen gerne. Ich habe bisher immer auf mein Herz gehört, aber wie man sieht, brachte es mir nur Ärger ein und unglücklich und ständig am Boden zerstört zu sein. Diesmal höre ich auf meinen Verstand und glaube mir, zwar langsam aber sicher. Ich werde den Weg gehen müssen, den er nie haben wollte. Pech gehabt! Er hatte genug Chancen!!! Wirklich!!!
Dafür werde ich langsam meine Stärke aufbauen und irgendwann schaffe ich es bestimmt auch mich von ihm zu trennen!
Liebe Grüße
Silvija