Also nachfolgend kommt schon ein halber Lebenslauf. Aber es gehört nach meiner Meinung zur Sache dazu. Deswegen bei Interesse bitte komplett lesen. Danke!
Ich habe einen Sohn, welcher in diesem Monat 18 Jahre alt wird. Als er ein Jahr alt war, habe ich mich von seiner Mutter getrennt. Wir sind nun also 17 Jahre auseinander. Der Kontakt zu Sohn und Mutter war immer OK. Da gab es nie Streitigkeiten. Um den Sohn habe ich mich stets gekümmert, viel mit unternommen, regelmäßig zusammen in den Urlaub gefahren und wir machen zusammen Musik. Als besser könnte eine Vater-Sohn-Beziehung nach einer Trennung der Eltern wohl nicht sein. Soweit ist alles bestens.
Bei der Trennung war mein Kind ein Jahr alt. Von der Geburt an haben sich meine Eltern sehr viel um meinen Sohn gekümmert. Für sie war die Trennung dann ein Schlag und konnten es nicht verstehen, da es auch ihr einiger Enkel war und geblieben ist. Diese Trennung haben sie mir wahrscheinlich nie verziehen. Neue Partnerinnen von mir (es war ein paar in den vergangenen 17 Jahren) wurden nicht akzeptiert. Zu Familienfeiern z.B. musste ich stets allein gehen. Nur wenn ich mal explizit gesagt habe, dass ich nicht ohne Partner komme, gab es eine Einladung für meine Partnerin. Natürlich in Verbindung mit ewigen Diskussionen. Um den Familienfrieden zu wahren, habe ich es in den Jahren dann immer mehr akzeptiert, dass ich eben allein kommen muss oder bin gar nicht erst zu Feiern gegangen.
Einen großen Einfluss haben meine Eltern auch auf die Mutter meines Kindes genommen. Der Umgang mit meinem Sohn war viele Jahre nur möglich, wenn ich ihn nicht mit einer anderen Frau in Kontakt bringe. Also blieb mir nicht anderes übrig, als dies zu akzeptieren. Ich nehme diese Bedingungen der Mutter meines Kindes nicht übel, weil sie irgendwie von meinen Eltern abhängig war, denn sie haben sich wirklich viel um unseren Sohn gekümmert und sie auch nach unserer in allen Richtungen unterstützt. Da hat sie sich sicherlich irgendwie verpflichtet gefühlt und sicherlich gab es da auf ihrer Seite eine gewisse Eifersucht. Aber meinen Eltern nehme ich es schon übel. Beide waren vor ihrer Ehe schon einmal verheiratet und haben beide ein Kind aus erster Ehe. Also ist so eine Trennung für sie nichts Neues gewesen. Sie haben mein Leben praktisch über 17 Jahre boykottiert. Das Problem zog sich durch die ganzen Jahre in jeder Partnerschaft von mir mit mehr oder weniger Verständnis auf der Seite meines Partners. Schön war es natürlich nicht für mich, wenn ich z.B. sehe, dass mein Bruder mit Partnerin oder meine Schwester mit ihren Partner eingeladen werden, nur ich stets allein oder gar nicht kommen konnte.
Das wahre Problem ist aber nun, dass sich durch das Fernhalten meiner Beziehungen bei meinem Sohn kein Verständnis für eine andere Frau an meiner Seite aufbauen konnte. Er kennt mich eben nur als sein Vater, welcher immer für ihn da war. Das ich aber auch ein Leben und eine Frau habe, wurde da irgendwie immer totgeschwiegen. Natürlich habe ich dieses Spiel mitgemacht, weil ich erstens den regelmäßigen Kontakt zum Sohn haben wollte und zweitens den Familienfrieden in seinem Interesse erhalten wollte. Bin also nicht ganz unschuldig.
Eine langjährige Beziehung von mir ging im vergangenen Mai auseinander. Die Sache ist erledigt und hatte nichts mit der Problematik zu tun. Die Beendigung hatte andere Gründe, auch wenn es da natürlich auch das oben genannte Problem gab. Im November habe ich eine Frau kennengelernt, in welche ich mich verliebt habe. Für mich ist es genau die Frau, welche ich mir immer wünschte. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ein Mensch so zu mir passt, wie sie. Obwohl wir eigentlich in vielen Dingen sehr unterschiedlich ist. Es kam auch zu einer Beziehung. Diese Beziehung hat sie nun beendet, weil sie nicht die Ausgestoßene in meiner Familie sein will. Also hier trifft mich das oben beschriebene Problem erstmals richtig tief. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich ihr schon am ersten Tag des Kennenlernens, also im November, davon erzählt habe. Es war also nichts Neues für sie. Dennoch war es nun ein Grund zur Beendigung der kurzen Beziehung.
Da es für mich die Frau meines Lebens war und ich mir noch nie so sicher gewesen bin (bin 39 Jahre) und ich sie auf keinen Fall verlieren wollte, habe ich bereits im Dezember das 17jährige Problem nun endlich klären wollen. Ich bin zu meinen Eltern gefahren und habe angesprochen, was ich schon hätte längst ansprechen müssen. Nämlich dass ich es nicht akzeptieren kann, dass sie mein Leben mit einer Frau boykottieren und ich immer nur allein willkommen bin. Nach einer längeren Diskussion und anfänglichem Abstreiten der offensichtlichen Tatsachen hat man mir nun recht gegeben. Soweit ist die Sache dann wohl auf dieser Seite geklärt. Ich habe ihnen auch offen gesagt, dass sie mich zu nichts mehr sehen werden, wenn ich nicht mit Partner eingeladen bin. Was daraus nun wird ist mir eigentlich egal. Sie können sich nun für oder gegen ihren Sohn entscheiden.
Das eigentliche Problem ist nun mein Sohn. Er bloggt ab, wenn ich ihm Vorschlage mal mit einer Freundin von mir etwas zu unternehmen. Ich kann ihn ja da auch verstehen. Er kennt mich 18 Jahre lang allein und wenn wir etwas zusammen unternommen haben, dann waren wir auch immer nur zu zweit. Nur in seltenen Fällen hatte ich da mal eine Partnerin mit. Ich mache ihm da keinen Vorwurf, denn es ist wohl eine ganz normale Reaktion von ihm. Meine jetzige Partnerin hat sich nun aber genau aus diesem Grund von mir getrennt. Sie versteht nicht, dass mein Sohn nicht besonders an einem Kennenlernen interessiert ist. Hinzu kommt, dass er mit 18 Jahren auch andere Interessen hat, als mit zwei Alten etwas zu unternehmen. Ich merke es ja selbst, dass unsere Unternehmungen seltener werden.
Die neue Beziehung ist wohl nun nicht mehr zu retten. Aber ich möchte dennoch das Problem lösen. Hat da jemand eine Idee oder eine Erfahrung, wie ich meinen Sohn ranführen kann, dass sein Vater eben auch ein Leben hat und dazu eine Frau gehört. Natürlich weiß ich, dass ich diese Sache schon von Anfang an hätte klären müssen. Aber ich habe es eben im Interesse der gemeinsamen Treffs und des Familienfriedens nicht geklärt. Und je mehr Zeit verging desto schwerer ist es mir gefallen. Auch sollte man von einem 18jährigen Verständnis erwarten können. Aber ich habe einfach Angst davor, dass er es nicht versteht und vielleicht sogar denkt, dass ich ihn nun vernachlässigen werde. Wer hat da ein paar Tipps für mich, wie ich das mit meinem Sohn und einer Partnerschaft von mir unter einen Hut bringen kann, nachdem es die ganzen Jahre falsch gemacht wurde?
Ich habe mich eigentlich die ganzen Jahre nach einer intakten Beziehung gesehnt und dabei hätte ich gern meinen Sohn integriert. Irgendwie ging es nie. Jetzt wollte ich es endlich perfekt machen, aber da hat sich meine neue Partnerin wegen diesem Problem schneller getrennt, als ich es lösen konnte. Würde mich über eure Anregungen und Hilfen freuen! Danke!