Ich befinde mich seit 10 Jahren in einer Partnerschaft. Beide haben wir jeweils 2 Kinder, wobei meine bereits über 20 sind. Ich war immer bemüht, meine Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen und bin richtig stolz, dass mir das so gut gelungen ist. Meine Kinder sind außer Haus und studieren in unterschiedlichen Städten. Seine Kinder sind 16 und 21 und nicht gewohnt, eigenverantwortlich zu sein.
Seit gut 9 Jahren leide ich an einem gesundheitlichen Problem, welches sich im Laufe der Zeit immer mehr verschlechtert hat und mein Leben insgesamt stark beeinflusst (auf die Erkrankung möchte ich nicht näher eingehen). Trotz dieser Erkrankung war ich immer bestrebt alles nach besten Wissen und Gewissen für ihn und auch für seine Kinder zu erledigen. Natürlich ebenso für meine Kinder.
Seit einem Jahr geht es mir emotional und auch körperlich sehr schlecht. Ausschlaggebend war eine neuerliche Diagnose, die den verschlechternden Verlauf der Krankheit bestätigte. Abgesehen von meiner Erkrankung leide ich unter den begleitenden Umständen dieser Erkrankung noch viel mehr. Meine Lebensqualität wird immer mehr eingeschränkt und ich weiß nicht wohin mich das Problem noch führen wird. Ich habe bei meinem Lebensgefährten anklingen lassen, dass die regelmäßigen 14tägigen Kinderwochenenden (Fr - SO)seiner Kinder zusehends eine Belastung für mich darstellen, zumal ich selbst einen anstrengenden Beruf habe (täglich 11,5 Stunden außer Haus) und die Wochenenden mehr nutzen möchte, mich auf mich selbst zu konzentrieren. Seit diesem Gespräch haben wir nur noch Stress miteinander. ER empfindet gar keine Empathie für mich. Überhaupt hat er mich mit meinem Problem bisher immer sehr alleine gelassen. Wir führen auch nie Gespräche, die unsere Beziehung betreffen. Diese habe ich aber im Laufe des Jahres auch eingefordert, was leider sehr negative Auswirkungen hatte. Er fühlt sich mir sprachlich unterlegen und geht daher auf meine Bitten überhaupt nicht ein.
Ich will und wollte nie eine Trennung von ihm zu seinen Kindern herbeiführen. Ich wollte immer, dass wir eine gemeinsame Lösung finden. Aber es ist doch legitim, dass man bei Kindern in diesem Alter durchaus einmal die Kinderbesuche auch anders regelt, z.B. auf unter die Woche verlegen oder andere Lösungen finden, damit ich an den Wochenenden mehr Freiraum für mich gewinne. Ich hätte auch noch mehr Verständnis für diese regelmäßigen Wochenendbesuche, wenn ich erkennen könnte, dass die Kinder sich mit dem Vater viel austauschen, oder viel gemeinsam machen. Statt dessen liegen die Kinder stundenlang auf der Couch herum und es wird eigentlich gar nichts gemacht. Wir Erwachsenen haben leider kein eigenes freies Zimmer in der Wohnung, wo wir uns zurückziehen können (nur das sehr klein geratene Schlafzimmer). Auch für seine Kinder steht nur eine Ecke, geschützt durch Raumteiler, zur Verfügung. Somit bin ich "Besuchern" komplett ausgeliefert.
Die Beziehung wurde im Laufe des letzten Jahres mehrmals von mir für beendet erklärt. Aber da ist halt immer noch Liebe.... und somit habe ich auch immer wieder die Nähe gesucht. Auch in der Hoffnung, dass er mich einmal mit meiner Erkrankung unterstützt. Mich vielleicht auch einmal fragt, wie es mir wirklich geht, oder ob er mich irgendwie unterstützen kann. Nichts dergleichen. Ich scheine ihm diesbezüglich vollkommen egal zu sein. Er hat es aber gleichzeitig schon sehr gerne, wenn wir uns gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen, wenn wir gemeinsam zu Feiern gehen usw. Ich bin ihm nicht egal, aber er unterstützt mich einfach nicht mit meinem Problem. Er liebt es harmonisch und geht jedem Konflikt aus dem Weg. Ich fühle mich von ihm emotional vollkommen im Stich gelassen und vernachlässigt.
Was mich interessieren würde. Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob ich zu viel verlange, wenn er die Kinderbesuchswochenende neu regeln soll und auf meine Wünsche eingehen soll. Darf ich das? Steht es mir zu hier eine Änderung herbeiführen zu wollen? Oder bin ich da wirklich zu egoistisch?
Die Kinder würden von sich aus nie etwas ändern. Die werden von der Kindesmutter zu extremen Gehorsam erzogen. Ich habe in den ganzen 10 Jahren noch nie erlebt, dass die Kinder einmal widersprechen oder einen eigenen Wunsch äußern, egal um welches Thema es geht. Von selbst wird sich da also nichts lösen, denn die Kinder kommen so lange, so lange die Mutter es so will. Und SIE will, dass es bei den Wochenenden bleibt. Auch wenn der Große schon längst ein eigenen Leben führen könnte ... Ich fürchte ja, dass das das Hauptproblem ist, dem sich mein Lebensgefährte nicht stellen will....