Hallo,
ich muss mir jetzt mal alles von der Seele schreiben, was in den letzten Tagen passiert ist.
Ich (23) bin seit 3 Jahren mit meinem Freund (27) zusammen. Wir leben in einer gemeinsamen Wohnung, haben einen Hund und waren bis jetzt bis auf kleine Streitigkeiten eigentlich sehr glücklich.
Vor einem Jahr hatten wir allerdings schonmal eine ziemliche Krise, in der ich mich fast von ihm getrennt hätte, weil ich rausfand, dass er sich mit einer anderem zum Sex treffen wollte und mit einer Arbeitskollegin recht eindeutige Sachen per SMS schrieb. Damit kam ich so gar nicht klar und hab ihn darauf angesprochen. Das Theater war natürlich groß, er warf mir vor, ich würde ihm hinterherschnüffeln. Das stimmt ja auch.. aber wenn ich dann auch noch so etwas finde, hab ich doch wohl das Recht dazu oder? Ich hab ja keine Lust mich hintergehen zu lassen. Er schwor mir dann unter Tränen, dass so etwas nicht mehr vorkommen würde und ich habe mich beschwichtigen lassen.
Das nächste Jahr war dann von auf und abs gezeichnet, die allerdgins mehr nur in mir stattfanden, ich habe alles in mich hineingefressen, schätze ich. Ich habe ab und an in sein handy geguckt, es waren weiterhin neue Bilder seiner Kollegin da, aber die Unterhaltungen waren immer gelöscht. Da kann ich mir ja nun denken, was sie schreiben, oder?
so viel zur Vorgeschichte...
Und nun erst zur eigentlichen Sache...
Ich habe einen wirklich guten Freund. Ich kenne ihn schon sehr lange, bestimmt 8 Jahre. Also schon länger als meinen Freund. Wir waren immer auf einer Wellenlänge, er bringt mich sehr zum lachen und ich fühle mich gut in seiner Nähe. Allerdings war das mehr oder weniger immer nur ein Flirt, also keine Affäre. Wir haben uns bisher nur ca 1-3 Mal im Jahr gesehen. ich weiß, das hört sich komisch an. Aber in den letzten tagen wurde mir einiges klar. ich wusste oft nicht, woran ich bin, wenn er einmal super lieb und schmeichelnd ist, und sich dann einfach monatelang nicht meldet. aber den kontakt abbrechen wollte ich trotzdem nie, er ist mir zu wichtig. Und als ich ihn vor 3 Tagen darauf ansprach, dass ich mir auf sein Verhalten keinen Reim machen kann, rückte er mit der Sprache heraus: er steht schon sehr lange auf mich. ich bedeute ihm viel aber er wollte nie meine beziehung zerstören, weil er merkte, dass ich glücklich bin. und um sich nicht selbst wehzutun, hat er nie viel kontakt zugelassen. ich war total perplex als er mir das sagte, hätte ich doch nie damit gerechnet, dass dieser macho die ganze zeit auf mich stand. meine gefühle wurden in letzter zeit für ihn immer intensiver. ich spüre eine unheimliche anziehungskraft und vor allem sexuelle spannung.
ich erzählte ihm von den problemen mit meinem freund und dass ich momentan nicht glücklich bin. er fragt, weshalb ich noch mit ihm zusammen sein will, wenn ich nicht glücklich bin ( und nein, das war mit sicherheit nicht so gemeint, damit ich endlich schluss mache, davon bin ich überzeugt; er wollte mir ehrlich helfen). das - also sein geständnis und das gespräch über meine beziehung - fanden an einem tag statt. und am nächsten brach ich weinend vor meinem freund zusammen und hab ihm gesagt, ich sei nicht mehr glücklich und möchte mich von ihm trennen. er war natürlich total schockiert, kam das doch für ihn aus heiterem himmel.er hat geweint, gesagt, er liebe mich sehr und ob ich wirklich unsre kleine familie (hund) zerstören wolle. ich bin dann über nacht zu meinen eltern gefahren, konnte es aber heute nicht mehr aushalten und wollte nach hause. er wollte das aber nicht, da er auf einmal auch zeit wollte um nachzudenken.
jetzt war ich heute den ganzen tag arbeiten und kam vorhin trotzdem heim. schließlich ist es auch mein zuhause. ich war mir darüber im klaren, dass er abweisend sein würde, aber er war wirklich eiskalt. ich hab ihn gekränkt und verletzt, ja. ich habe mich entschuldigt und gesagt, dass ich ihn wirklich noch liebe, aber da bin ich mir jetzt, einige stunden später, wieder gar nicht so sicher. ich habe einfach sehr überstürzt gehandelt. ich hätte mir meiner gefühle erstmal bewusst werden sollen und mich dann mit ihm auseinandersetzen. aber so ist es nunmal jetzt gelaufen.. ich schwanke zwischen "ich will mich nicht trennen, ich liebe ihn" und "jetzt ist es sowieso aus, scheiße", und "naja, vll ist es besser so, ich glaube, ich liebe ihn nicht mehr. es ist mehr aus gewohnheit und angst, dass ich noch mit ihm zsm sein möchte".
ich schlafe heute nacht.. und wahrsch auch die nächsten nächte auf der couch und weiß nicht wohin mit meinen gefühlen. er ignoriert mich, wie erwartet. allerdings weiß ich auch nicht, ob ich die situation so wie sie jetzt ist, noch lange aushalten kann.
zum einen trauere ich schon unserer beziehung hinterher, obwohl sie noch gar nicht richtig beendet ist. andererseits habe ich tierische angst vor dem, was dann kommt: hausstand auflösen, ausziehen (ich bin studentin, weiß nicht, ob ich mir alleine eine whg leisten kann, will aber auch ungern zu meinen eltern zurück, weil ich mich dort einfsch nicht mehr so wohl fühle). und der letzt gedanke, der ab und an in mir aufkommt ist: naja, wenn das jetzt alles hier nichts mehr wird, hast du wenigstens ja noch B. (meinen anderen freund)...
puh, das tat gut.
ich würde mich freuen, wenn jemand rat wüsste.
liebe grüße