Ein herzliches Hallo an Alle hier,
schon länger lese ich die Beiträge in diesem Forum und möchte nun selber mal mein Problem schildern und hoffe von Euch ein paar gute Tipps und Ratschläge zu erhalten.
Ich lebe seit so ziemlich genau 3 Jahren mit meiner absoluten Traumfrau zusammen. Sie verkörpert all das was ich mir je von einer Frau erträumt habe und das obwohl sie 8 Jahre älter ist als ich. Ich kann ohne grössere Probleme sagen das ich sie mehr liebe als alles andere auf der Welt.
Die ersten 2,5 Jahre dieser Beziehung verliefen völlig problemlos, wir hatten viel Spass, verbrachten jede freie Minute miteinander und ergänzten uns einfach hervorragend.
Das letzte halbe Jahr entwickelte sich allerdings zu einem absoluten Albtraum für sie. Das bedrückt mich sehr, weil ich es anfangs überhaupt nicht bemerkte.
Es begann damit das sie sich berufsmässig immer stärker engagierte, was zwangsläufig zu Abstrichen in unserem Privatleben führte, ich allerdings wollte das nicht einsehen (Eifersucht)und bedrängte sie, trotz Beruf, genauso viel Zeit mit mir zu verbringen wie sonst (ich bin Student und habe, verglichen mit ihr, viel Freizeit). Sie sagte (wohl aus Rücksichtnahme mir gegenüber) das sie sich bemühen würde mich nicht zu kurz kommen zu lassen. Dazu muss ich sagen, dass ich wohl objektiv gesehen nie zu kurz gekommen bin.
Tatsächlich gelang es ihr sogar ein paar Tage früher von der Arbeit nach Hause zu kommen, was mich darin bestärkte, dass ich mit meiner Meinung ,dass das Privatlaben absoluten Vorrang vor allen anderen Sachen hat, richtig lag.
Als es dann wieder mehr mit ihrer Arbeit wurde, habe ich mich immer öfter recht motzig verhalten wenn sie nach Hause kam, habe Gründe gesucht ihr zu sagen das ich mich vernachlässigt fühlte.
Wie gesagt, vernachlässigt hat sie mich nicht, sondern ich war nur eifersüchtig auf ihre Arbeit, mit der sie mehr Zeit verbrachte als mit mir.
Allein um Streit zu vermeiden hat sie sich dann fast kaputt gemacht, hat an einem normalen 8 Studen Tag die Arbeit von 13-14 Stunden gemacht und zusätzlich noch den Haushalt, aus welchem ich mich immer mehr zurückzog (vorher haben wir viel Hausarbeit gemeinsam erledigt).
Ich hingegen bin sozusagen zum Internet Junkie mutiert und habe meine gesamte Freizeit (und noch Zeit während der ich eigentlich an der Uni hätte sein sollen) vor dem Pc verbracht und sie bis auf unser gemeinsames Abendessen fast völlig ignoriert weil die die Internetkontakte mir wichtiger erschienen.
In unseren seltenen Gesprächen hat sie mich dann darauf hingewiesen, sehr zaghaft, so wie es ihre Art ist. Sie wollte das ich mehr für mich tue und mich nicht so hängen lasse. Ich gab ihr immer recht, an der Situation hingegen habe ich nichts geändert.
Im letzten halben Jahr hab ich mich vom dynamischen Draufgängertypen zum absoluten Muffel entwickelt.
Immer an ihr rumkritisiert, ihre Arbeit schlecht gemacht und ihr das Selbstbewusstsein genommen (schändlich, das weiss ich jetzt).
Als sie mir dann eröffnete, dass sie auf einen Lehrgang müsse um ihre nächste Beförderung zu erhalten, sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt, ich hab sie drei Tage lang völlig ignoriert und ihr gesagt das wenn sie noch mehr Zeit für ihre Arbeit opfert, ich mich von ihr trennen würde, also eine Art von: Ich oder deine Arbeit.
Alle Argumente die sie brachte habe ich abgeschmettert und aus falschem Stolz, weil ich nicht wahrhaben wollte das sie recht hat,nieder gemacht (obwohl ich insgeheim ungeheur stolz auf ihre Leistungen bin, und zu feige war mir die Blöße zu geben und ihr das zu sagen).
Sie ist dann trotzdem zum Lehrgang gefahren. Als wir dann am ersten Abend miteinander telefoniert haben (ich hab angerufen weil ich bemerkte das ich ganz grossen Mist gemacht habe) hat sie mir dann mitgeteilt, dass es besser wäre wenn wir uns trennen würden.
Als ich dann bemerkte das genau das was ich am meisten liebe mir entgleitet, habe ich erst begonnen zu realisieren was für ein ### ich in diesem Zeitraum war und wie sehr ich sie verletzte.
Das mag sich vieleicht blöd anhören, aber erst dann hatte ich den Mut mir meine eigenen Fehler einzugestehen und auch zu akzeptieren das nicht sie der destruktive Faktor in unserer Partnerschaft war sondern ich.
Ich habe mich dann sofort bei ihr gemeldet und mich enschuldigt, ihr aber auch gesagt das eine Entschuldigung Geschehenes nicht ungeschehen machen kann und ich auf eine Chance hoffe ihr zeigen zu dürfen das es auch anders geht.
Zu diesem Zeitpunkt stand für mich fest das ich an mir arbeiten muss, sowohl für unsere Beziehung als auch für mich. Erstaunlicherweise viel mir das garnicht so schwer. Das Internet benutze ich seitdem sogut wie überhaupt nicht mehr, ich tue mehr für die Uni (Noten wurden bedeutend besser), mache den Haushalt und versuche auch wieder unter Leute zu kommen. Letzteres geht eher schleppend da kaum noch ein Freundeskreis bestand und ich erst wieder Kontakte knüpfen muss.
Auch die Eifersucht auf ihre Arbeit ist sogut wie verflogen, was damit zu tun haben wird, dass ich nun mein eigenes Leben lebe und nicht alles so immens von ihr abhängig mache. Zur Zeit bin ich einfach nur stolz auf sie und zeige ihr das auch.
Ich glaube diese absolute Aussage ihrerseits hat mir die Augen geöffnet und so komisch es sich auch anhört, ich bin ihr dafür dankbar.
Nun, wie gesagt, sie war auf dem Lehrgang und ich daheim in der gemeinsamen Wohnung. Wir haben jeden Abend miteinander telefoniert, wie gute Freunde und über die Erlebnisse des anderen gesprochen.
Da sie während ihrer Abwesenheit Geburtstag hatte, bin ich zu ihrem Hotel gefahren und habe ihr ein kleines Geschenk aufs Zimmer legen lassen, mit einem kleinen Gedicht von mir, es stand drin das ich sie liebe und auch auch brauche und ihr das viel zu selten gesagt habe.
Am gleichen Abend hat sie dann noch zu Hause angerufen und war sehr erfreut darüber, auch ich war glücklich und habe gehofft das für uns zwei noch eine reelle Chance bestünde, wenn ich ihr nur irgendwie zeigen könnte das ich eben NICHT der Mann bin der sich ein halbes Jahr lang wie ein Idiot aufgeführt hat.
Am nächsten Wochenende wollten wir dann jedenfalls miteinander über die Situation reden.
Als ich dann den darauffolgenden Freitag von der Uni kam war sie schon zu Haus und saß am Küchentisch. Ich war ungeheuer froh sie zu sehen und hätte sie am liebsten gleich in die Arme geschlossen und ihr gesagt wie sehr ich sie liebe und wie dumm ich war. Sie war allerdnings sehr distanziert.
Nun, wir haben uns dann unterhalten und sie sagte das eine temporäre Trennung wohl das Beste für uns sein wird, sie allerdings mit mir darüber sprechen wolle um meine Meinung dazu zu hören, da sie sich noch nicht 100% sicher sei. Weiterhin sagte sie das ihre Gefühle zur Zeit völlig durcheinander wären und sie nicht wüsste ob sie mich noch liebt oder nicht.
Ich sagte ihr dann nochmal das mir alles furchtbar leid tut und ich meine Fehler erkannt habe und alles am liebsten ungeschehen machen würde.
Da ich ihr zeigen wollte das ich an mir arbeite habe ich um eine Art Probezeit gebeten.
Vor allem weil sie der Meinung war das sich ein Mensch nicht plötzlich um 180° drehen kann und ich ihr das Gegenteil beweisen wollte.
Das folgende Wochenende haben wir dann in der gemeinsamen Wohnung verbracht und bis auf ein paar Küsse gingen wir recht distanziert miteinander um. Trotzdem haben wir uns blendent unterhalten und sie sagte das war seit langem die schönste Zeit die wir miteinander verbracht haben. Das freute mich sehr und innerlich hab ich mir gedacht das ich mich noch mehr anstrengen müsste um ihr zu beweisen das alles wieder gut werden kann.
Die darauf folgende Woche hatte sie wieder Lehrgang und daher war sie wieder in einer anderen Stadt.
Wieder haben wir täglich miteinander telefoniert und die Gespräche waren sehr schön. Das hat mir weiter Mut gegeben an mir zu arbeiten.
Als sie dann am Wochenende wieder nach Hause kam hab ich für uns gekocht, zwar unter ihrer Anleitung (ich bin da nicht so fit) aber es ging. Wir hatten sehr viel Spass und es war ein sehr schöner Abend wie sie auch bestätigte. Genau das habe sie im letzten halben Jahr so vermisst.
Trotzdem kam es zu keinen Zärtlichkeiten da sie ihrer Aussage nach noch nicht so weit war.
Ich hatte da kein Problem mit und war einfach nur froh, dass sie bei mir war.
Den Rest des Wochenends hat sie grösstenteils mit ihrer Familie verbracht und wir haben uns nur Abends gesehen. Wir haben zusammen ferngesehen und uns gut unterhalten. Ab und zu habe ich dann versucht mich ihr auch körperlich anzunähern (nicht sexuell), nicht viel aber ein bisschen. Sie stand der ganzen Sache nicht ablehnend gegenüber und so konnte ich sie zumindest wieder streicheln (was ich früher, also vor diesem dummen halben Jahr, sogut wie täglich stundenlang gemacht habe).
Ich schloss daraus das sie also immer noch Interesse an mir hat und es kam das ich ihr häufiger einmal sagte das ich sie liebe und versuchte über das Geschehen zu sprechen.
Ich glaube, ich wollte ergründen wie ich mich am besten verhalte um ihr zu gefallen.
Das wiederum gefiel ihr absolut nicht und sie distanzierte sich wieder. Ich dagegen suchte dann das Gespräch mit ihr weil ich extrem unsicher war und nicht wusste was ich machen sollte. Vor allem da sie für mich immer Ansprechpartner Nummer 1 war. Aufgrund solcher Vorfälle haben wir uns in dieser Woche zweimal Gestritten und ich war total fertig weil ich nichtmehr wusste woran ich war.
Sie sagte dann das es am besten wäre wenn wir uns doch einmal trennen würden. Zweck sei es das jeder mit sich selber wieder klarkommt und man den anderen wieder schätzen lernt. Vor allem aber wollte sie mehr Freiraum für sich.
Das machte mir extreme Angst, Trennung ist immer etwas absolutes für mich gewesen und ich dachte es geht zu Ende. Ich habe ihr das gesagt, sie meinte das sie nicht glaubt das es das Ende sei, eher ein neuer Anfang.
Ich habe dann versucht mich zusammenzureissen und es klappte sehr gut, mit der Trennung auf Zeit habe ich mich abgefunden.
Sie hat hat es sogar geschafft mir zu sagen das sie mich liebt und ab und zu lagen wir uns sogar in den Armen.
Auf der anderen Seite haben wir uns kaum noch gesehen weil sie bis spät am Abend arbeitete und danach noch ihre Familie besuchte. Da sie aber Distanz wollte war das O.K. für mich. Ich bin dann auch ab und zu mal unter Leute gegangen.
Nur hatte sie dann plötzlich überhaupt keine Zeit mehr für mich und Sachen die wir gemeinsam machen wollten. Wenn sie sagte sie ist um 22h da, wurde es plötzlich 24h. Wenn wir zusammen essen gehen wollten, hatte sie keine Lust.
Ich fand das alles sehr verletzend, da ich gern gemeinsam etwas mit ihr unternommen hätte, einfach um eine gemeinsame Basis zu schaffen.
Allerdings habe ich nichts gesagt, um nicht einen Streit vom Zaun zu brechen. Sie wollte Distanz und wenn sie so Distanz bekommt sollte es so sein.
Nun kam es das der nächste Lehrgang vor der Tür stand. Am Sonntag wollte sie fahren und wir hatten uns vorgenommen Samstags essen zu gehen. Am Samstag selbst sagte sie dann allerdings das sie noch viel zu tun hab und vor allem abends noch zu ihrer Mutter wollte. Nunja, ich war ein bisschen genervt, wollte ja nicht allein zu Haus bleiben.
Sie sagte dann das sie gegen 20h wieder daheim wäre und wir dann ja gemeinsam einen Film anschauen könnten. Das war absolut O.K. für mich.
Um 21h war sie allerdings noch immer nicht da, da ich aber nicht allein sein wollte habe ich einen Bekannten angerufen und mich mit ihm verabredet.
Dann habe ich bei ihrer Mutter angerufen, meine Freundin ging ans Telefon. Als sie hörte das ich am Apperat bin, wurde sie plötzlich eiskalt.
Ich sagte ihr nur das ich jetzt zu einem Bekannten gehen würde und sie sich deshalb Zeit lassen könne.
Das einzige was ihr dazu einfiel war ein "Gut Tschüss" und sie legte auf.
Ich hatte dann ein schlechtes Gewissen, wusste nicht was ich falsch gemacht hatte.
Wie auch immer, ich bin dann zu meinem Freund und blieb da bis ca. 24h.
Als ich zurückkam war sie noch immer nicht da, ich habe mich dann also hingelegt (bis dahin haben wir noch im gemeinsamen Bett geschlafen).
Gegen 2:30h kam sie dann nach Hause und machte mich wach.
Ich bin dann aufgestanden und wir haben uns an den Küchentisch gesetzt und uns unterhalten. Dabei viel mir auf das sie etwas getrunken hatte, sie sagte ein Glas Sekt, ich sage mind. eine Flasche, so gut kenne ich sie.
Ich fragte sie daraufhin warum sie am Telefon kurz ab gewesen wäre, und ob ich mich irgendwie falsch verhalten hätte.
Sie sagte dazu das ihr den "Abend versaut" hätte weil ich ihr hinterher telefoniert habe, ihre Mutter wäre der gleichen Meinung gewesen. Weiterhin würde ich klammern und sie kontrollieren. Sie hätte deswegen einen riesen Hass auf mich (sagte sie mehr schreiend als redend). Ich erwiederte darauf das es mir fern lag sie zu kontrollieren (vor allem weil ihre Mutter unsere Nachbarin ist und ich SEHEN kann wenn sie da ist) und ich ihr nur mitteilen wollte das ich NICHT da bin und sie sich somit Zeit lassen kann.
Ich bemerkte dann noch das ich es komisch finde, dass immer wenn sie von ihrer Mutter kommt sie so distanziert wäre.
Sie sagte dann das ich nicht so über ihre Mutter reden sollte weil ich dann ein riesen Problem mit ihr hätte. Ich fragte dann was für ein Problem, sie darauf: ich will das du in 2 Wochen aus der Wohnung bist (zur Info: früher hat sie es vermieden zu ihrer Mutter zu gehen weil die beiden sich eigentlich hassen).
Gut, dass wir uns trennen wollten war mir ja nicht neu aber unter diesen Umständen wollte ich auch nicht zu Hause bleiben. Ich rief daher meine Schwester an und fragte ob ich die Nacht bei ihr verbringen kann, da wir derzeitig "dicke Luft" haben. Meine Freundin wollte dann noch mit meiner Schwester sprechen.
Die beiden haben sich dann miteinander unterhalten während ich mich anzog. Während dieses Gesprächs beteuerte meine Freundin mehrmals das sie mich noch lieben würde und das die Trennung ja nur temporär wäre damit wir wieder zusammen finden. Wir würden uns ja dann auch oft sehen und es läge ihr sehr viel an unserer Partnerschaft.
Nun, nachdem das Gespräch beendet war und ich das alles gehört habe (lässt sich nicht vermeiden, Wohnung ist recht klein), habe ich zur meiner Freundin gesagt das ich gern bleiben würde, sie sagte darauf das ich in der derzeit Wohnung nicht erwünscht wäre.
Ich bin dann also gegangen und habe ihr noch eine schöne Woche gewünscht (sie ist jetzt wieder auf dem Lehrgang), einen Kuss wollte sie nicht.
Ich habe sie dann auch extra nicht angerufen damit sie zu sich selbst finden kann und etwas Ruhe vor mir hat.
Vorgestern hat allerding mein Vater bei ihr angerufen (nein, ich hab ihn nicht vorgeschickt, dass hab ich nicht nötig) um sich zu erkundigen wie es ihr geht, sie ging nicht ran, rief ihn allerding sofort zurück. Als er sich dann meldete sagte sie: "Ach Du bist es", und hat sofort aufgelegt.
Mein Vater rief dann kurz darauf bei mir an und erzählte mir von dem Vorfall, ich sagte das ich auch nicht weiß was das soll aber das ich mit ihr reden würde.
Bevor ich sie allerdings anrufen konnte rief sie bei mir an und sagte ich solle meinem Vater sagen er solle sich nicht bei ihr melden und überhaupt möchte sie jetzt weder mit mir noch mit sonst wem meiner Familie reden. Ich fragte ob das nun das Ende der Beziehung sei, sie sagte darauf schön das ich es auch mal merken würde.
So der Stand der Dinge, ich bin jetzt völlig durcheinander.
Ich liebe sie bis über beide Ohren und weiß nicht was ich tun soll. Ich bin normalerweise eher der Kämpfertyp und will auch gern um sie kämpfen, nur jedesmal wenn ich denke ich tu ihr was Gutes sägt sie mich ab.
Ich weiss das ich ihr viel angetan habe, ich weiss aber auch das sie mich liebt. Nur wie soll ich reagieren? Den Kontakt jetzt abbrechen? Ihr nochmal meine Liebe beteuern?
Keine Ahnung, ich bin einfach nur fertig.
Wenn jemand Fragen hat, ich bin gern bereit alles zu beantworten und versuche möglichst objektiv zu sein. Und stört Euch bitte nicht an meiner Schreibweise, ich hab das nur so runtergetippt und sicherlich ne Menge Fehler gemacht.
Chris