Hallo,
es wird wohl ein bisschen länger werden ;-)
seit Freitag ist meine allererste Beziehung nach 4,5 Jahren beendet. Wir waren die erste große Liebe füreinander, sind 23 und 24 Jahre alt, haben alle "ersten Erfahrungen" miteinander erlebt.
Mein Exfreund und ich haben derzeit bzw seitdem keinen Kontakt mehr gehabt. Haben aber beim Trennungsgespräch gesagt, dass wir uns auf alle Fälle wiedersehen wollen.
Ich liebe ihn von Herzen, bin enttäuscht, klar.
Er war die letzten Wochen sehr verwirrt, wusste gar nicht was er wollte. Bat um einen zweiwöchigen Abstand zu mir, den ich ihm gewärhte. Dann trennte er sich aber unter Tränen (wir konnten gar nicht voneinander lassen). Es tat ihm Leid und er hat gelitten, das habe ich gesehen. In all den Jahren habe ich NIE auch nur eine Träne bei ihm gesehen und dann hat er plötzlich geweint und geschluchzt.
Nach zwei Wochen kam er zurück zu mir. Für eine zweite Chance und ich machte ihm klar, dass er sich da wirklich sicher sein müsste und er sagte immer wieder Ja und beteuerte seinen Willen.
Weitere drei Wochen später beendete er es wieder, weil da irgendwie zwar noch was für mich ist, aber er kaum noch Gefühle hätte.
Man muss dazu sagen, dass er einen neuen Job seit September hat. Dort hat er neue Leute kennengelernt, mit denen er sehr viel unterwegs ist. Am Ende war er eigentlich immer verplant und hat die wenige Freizeit, die er hatte nicht mit mir verbracht, obwohl ich ja auch gut in der Lage bin, mein eigenes Leben zu leben (eigene Freunde, Hobbys, Studium etc.). Nur hatte ich gegen Ende wirklich das Gefühl, dass er fast schon "flüchtet". Er sagte auch, dass er sich schon fast daran erinnern müsste, sich mal bei mir zu melden (haben unter der Woche eine Fernbeziehung geführt, was eigentlich immer gut geklappt hat!). Seiner Meinung konnte ich es ihm weder mit Nähe noch mit Distanz rechtmachen. Seine Mutter kam außerdem seit einem Jahr immer wieder mit Heiratsplänen, sein älterer Bruder ist bereits verheiratet, ein guter Freund von ihm ebenfalls und schon Vater, genauso ein neuer Kollege, der nun auch eine Familie hat. Hat ihm das alles unterbewusst Druck gemacht? Ich hab ihn nie dazu gedrängt oder etwas in die Richtung gesagt oder erwartet! Dann hatte er, als seine Zweifel gerade begannen, seine sehr anstrengende Prüfungsphase hinter sich, eigentlich ein Zeitpunkt, um die Beziehung wieder aufzubauen bzw mehr Zeit hineinzustecken.
Ich würde so gerne mit ihm Kontakt haben, ihn von mir überzeugen oder zumindest wissen wollen, wie es ihm derzeit geht.Er ist ein sehr bodenständiger Mensch, ehrlich und vertrauenswürdig, hat seine Prioritäten aber unbewusst verschoben und unsere Beziehung aus den Augen verloren.
Ich weiß, dass er sich sehr viel ablenkt. Dummerweise lief er mir am Tag "danach" schon übern Weg, er war leicht alkoholisiert und das wohl knappe 20h lang, außerdem hatte er überall blaue Schrammen und Flecken. Da machte ich mir Sorgen, auch wenn es mich "nichts" mehr angeht.
Ich will ihn nicht verlieren und diese "Wartephase" macht mich verrückt, diese doofe Hoffnung. Ich habe manchmal richtig verheulte Momente, dann kann ich wieder lachen und mich gut ablenken.
Meint ihr, ich "darf"/kann nochmal um ihn kämpfen? So oder so würde ich jetzt erstmal abwarten, ihm Ruhe geben und mir auch. Ende des Monats zieht er aus einer 1 ZKB im Haus meiner Eltern aus. Bis dahin will ich auf alle Fälle durchhalten. Dann hat er auch Abstand zu meinen Eltern, die ihn gegen Ende mehr genervt haben (mit kleinen Haushaltsaufgaben -> Getränke mitbringen, Gartenarbeit etc., was aber von Vorneherein klar war, dass solche Dinge auch von ihm erledigt werden sollten).
Soll ich ihn sich erstmal beruhigen lassen und mich selbst natürlich auch? Und wenn dann alles ein bisschen geerdet ist, ihn nochmal ansprechen? Er meinte ja, dass er mich gern nochmal sehen will.
Ich bin so durcheinander und dieses Gefühlschaos macht mir doch zu schaffen und andauernd juckt es mich in den Fingern, ihm schreiben zu wollen. Seine Nummer kann ich (leider) auswendig -.-
Was meint ihr? Ich bin definitiv bereit, mich ändern und an der Beziehung zu arbeiten, sofern wir noch eine Chance bekommen. Hat er einfach so viel Stress und Erwartungsdruck? Oder wirklich keine/zu wenige Gefühle im Moment?
Für euren Rat bin ich sehr dankbar!