rainer_12481667Willst Du Gott zum Lachen bringen...
mach einen Plan. Natürlich kann es auch anders kommen. Auch wenn die statistische Wahrscheinlichkeit aussagt, dass ich meinen Mann überleben werde, KANN es natürlich sein, dass ich eher sterbe als er.
Mein Mann hat zum Glück überhaupt kein Problem mit meiner Einstellung - eher im Gegenteil. Er hasst Beerdigungen, Friedhöfe und Schnittblumen gleichermassen, so dass ihm mein Plan eher entgegenkommt. Ich denke, für ihn ist es viel eher ein Ausdruck der Liebe, wenn ich ihn NICHT dazu zwinge, jeden Sonntag mit Harke und Gießkanne bewaffnet zum Ort der Toten pilgern zu müssen.
Und wer sagt, dass ich nicht sowieso auf einem Seziertisch lande und zur Belustigung von Medizinstudentin diene? Dann lieber "geplant" und in der Hoffnung, so noch etwas Gutes tun zu können.
Ich habe mal ein Jahr lang als junger Mensch auf einem Friedhof gearbeitet und zumindest genug gesehen, um DORT nicht enden zu wollen.
Die Vorstellung, irgendwo in einem Sarg zu vermodern, finde ich persönlich viel grusliger.
Die Liebe, die wir füreinander empfinden, spricht vielleicht gerade auch aus der Tatsache, dass wir den andern so lassen, wie er ist und ihm nichts aufzwingen, was er nicht selbst für sich möchte. Und unsere Liebe für andere Menschen tragen wir IN uns, egal, wo der geliebte Mensch nun bestattet wurde.
Ich brauche keinen Grabstein, um zu trauern oder an einen geliebten Menschen zu denken, der gestorben ist.
Meine Nichte z.B. ist sehr jung gestorben - mir fällt es schwer, zu ihrem Grab zu gehen, weil sie so lebenslustig und fröhlich war und dieser Ort nicht mit meinem Bild von ihr zusammenpasst. Ich denke trotzdem immer an sie, habe Bilder von ihr in der Wohnung, schicke ihr manchmal den einen oder anderen Gedanken.
LG chaos