mein freund hat bestimmte werte und prinzipien in seinem leben, die ich immer sehr bewundert und geschätzt habe. er hat eine schöne vorstellung davon, wie man eine frau behandeln sollte, verurteilt niemals jemanden voreilig und besonders wichtig ist ihm ehrlichkeit. das hat er in unserer beziehung immer sehr oft betont und ich habe das sehr bewundert, denn manchmal ist ja gar nicht so einfach, immer ehrlich zu sein. diese werte machten einen großen teil der gründe aus, warum ich ihn liebe.
seit einem jahr wohnen wir nun zusammen. es ist für uns beide die erste eigene wohnung. ich fand den gedanken immer sehr schön, mit ihm zusammenzuwohnen, habe ihm aber schon vorher klar gemacht, dass das für mich an einige bedingungen geknüpft ist. wenn er damit nicht einverstanden wäre, ist das ok, denn wir müssen ja nicht zusammenziehen.
nun ist es so, dass mein freund sehr viel (täglich) kifft. ich fand das noch nie besonders schön und habe ihn schon oft gebeten, das einzuschränken. allerdings sah ich das noch nicht so eng, als wir noch nicht zusammen wohnten. eine bedingung dafür war also, dass er weniger kifft und dass er wenigstens nicht mehr fährt, wenn er was geraucht hat...
nun hat er vor einer weile gestanden, dass er mich im laufe unserer über 2-jährigen punkten in dieser sache öfters belogen hat. das hat mich sehr getroffen, aber ich habe versucht, ihm schnell zu verzeihen.
dann fand ich heraus, dass er mich wegen pornos belogen hat und mir erzählte, er würde keine sehen, was aber nicht stimmte (hab das auch nie so recht glauben können). nun ist das vertrauen schon sehr angeknackst.
jetzt musste ich aber herausfinden, dass er für geld in internetcasinos spielt, obwohl er mir versprochen hat, das nicht mehr zu tun, wenn wir zusammen wohnen (schließlich kann man da viel geld verlieren, worunter in einer gemeinsamen wohnung ja auch ich leide). ich habe ihn bei allen drei sachen oft gefragt, ob er mir auch wirklich die wahrheit sagt und er hat mich immer wieder belogen.
ich verstehe das einfach nicht. ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht möchte und er war einverstanden. ich habe ihm auch ganz ruhig gesagt, dass es nicht schlimm wäre, wenn wir nicht zusammen ziehen, falls er sich in diesen punkten nicht einschränken möchte (und auch, dass ich bereit wäre in allen punkten kompromisse einzugehen, denn ich erwarte nicht, dass er sich mir bedingungslos "fügt"). er soll sich ja nicht eingezwängt fühlen. ich bin verletzt und glaube ihm kaum noch etwas, was er mir erzählt.
außerdem ist damit ein großer teil seiner (von mir angenommenen) persönlichkeit weggebrochen, den ich sehr geliebt habe. ich habe ein wenig die achtung vor ihm verloren deswegen...
wie geht man nun mit so etwas um? kann ich von ihm erwarten, dass er sich mühe gibt, dass ich es schaffe, ihm wieder zu vertrauen? habe ich zu viel von ihm verlangt?