Hallo liebes Forum, das hier ist mein erster Post, den ich in einem solchen Forum hochlade. Ich wende mich an euch, weil ich nicht weiß wie ich mein Leben weiter gestalten soll, was Richtig und was Falsch ist. Ich bin 26, habe einen gut bezahlten Job, ein paar Freunde und eine Freundin, mit der ich seit 9 Jahren zusammen bin. Sie war / ist meine erste große Liebe auch wenn ich vor ihr schon ein paar (sexuelle) Beziehungen hatte. Von außen betrachtet sind wir ein „Traumpaar“, alles scheint zu laufen. Wir verstehen uns tatsächlich gut. Allerdings hat sich über die Jahre natürlich der Alltag eingeschlichen und das Liebesleben ist weniger aufregend, als es zu Beginn der Beziehung war. Ich hatte noch nie ein Problem damit Frauen anzusprechen und kennenzulernen, habe immer gerne geflirtet. Je länger ich mit meiner Freundin zusammen war, umso größer wurde der Wunsch nach Abenteuer, Abwechslung und neuen Erfahrungen. Leider ist meine Freundin für Experimente wenig offen und bevorzugt ein „bürgerliches Sexleben“, ohne polyamoröse Experimente o.ä. Letztendlich bin ich bereits häufig fremdgegangen, teilw. hatte ich richtige Affären, teilw. mit Prostituierten, grob geschätzt ca. 40 Mal. Ich fühle mich schlecht deswegen, zum einen, weil ich meine Freundin betrüge, zum anderen, weil sich 2 meiner Affären in mich verliebt haben ich Ihnen aber nicht mehr geben konnte und sie damit verletzt habe. Letzte Woche habe ich auf einer Dienstreise eine Frau kennengelernt, mit ihr den Abend verbracht, sie geküsst und Gefühle für sie entwickelt. Doch um meine Beziehung nicht zu gefährden, habe ich den Kontakt abgebrochen. Somit habe ich ihr, mir und womöglich noch meiner Freundin wehgetan. Ich weiß, dass mich nun viele schlicht für einen Arsch halten werden. Die Wahrheit ist, dass ich mein Verhalten selbst verurteile, jedoch über Jahre nie den Mut aufgebracht habe mich zu trennen – teils aus Angst, da mein gesamtes Leben, unser gemeinsames Haus, unser Hund, gemeinsame Freunde etc. auf meiner Beziehung gründet, teils da ich meine Freundin nicht mit einem Geständnis oder einer Trennung verletzen will – ich weiß, dass es ihr das Herz bricht. Ich habe nur wenig Familie und so ist Ihre Familie fast zu meiner Eigenen geworden. Eine Trennung bedeutete auch den Verlust dieses sozialen Rückhalts.Zudem hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich mein „Doppelleben“ aufgeben und treu bleiben wollte, nur leider hielt der Vorsatz nicht allzu lange. Ich ringe permanent mit mir selbst, bin hin und hergerissen. Mir gefällt die Vorstellung, mein Leben lang mit einer Person zusammen zu sein, auf der anderen Seite scheine ich dafür nicht geschaffen zu sein. Dem Neuanfang und dem Trennungsschmerz steht die Aussicht gegenüber so weiter zu machen, mich in gesellschaftliche Normen zu fügen und einen Teil meiner Bedürfnisse zu unterdrücken, um meiner Freundin und mir den Schmerz zu ersparen und die gewohnte Sicherheit der Beziehung zu erhalten. Ich weiß nicht so recht was ich mir hier erwarte, aber ich musste das einfach loswerden, da niemand sonst diesen Konflikt in mir kennt.