Ihr Lieben,
ich habe vor drei Jahren einen Mann kennengelernt, der meine große Liebe wurde. Ich war zu dem Zeitpunkt noch verheiratet, die Ehe lief aber sehr bescheiden. Ich trennte mich und ließ mich scheiden. Dann folgten zwei wundervolle Jahre. Mein Partner unterstützte mich in allem (habe zwei Kinder), war immer für mich da, es war wie ein Traum. Das Haus, in dem ich mit den Kindern wohnte, musste scheidungsbedingt verkauft werden und ich suchte mir ein kleines Haus zur Miete. Ich zog Anfang 2010 um und dachte, jetzt, nachdem all der Scheidungsstress vorbei ist, können wir endlich befreit durchstarten, doch er zog sich plötzlich immer mehr zurück. Zog auch nicht mit ein. Machte nur noch sein Ding. Alles schien ihm plötzlich zu viel zu sein. Ende März trennte ich mich von ihm, weil ich das Gefühl hatte, er sei sowieso schon weg. Danach begann eine Horrorzeit. Ich konnte ihn nicht vergessen, hatte das Gefühl, mein Herz wäre zerrissen. Habe lange gebraucht, bis ich wieder einigermaßen auf den Beinen war.
Seit Oktober haben wir uns wieder getroffen. Und es war, als sei keine Zeit vergangen. Wir verstehen uns blind, es fühlt sich so nah und vertraut an und so selbstverständlich. Aber er sagt, er kann keine Beziehung führen, er wisse selbst nicht, was mit ihm los sei. Er hätte furchtbare Schuldgefühle, weil er uns im Stich gelassen hätte. Und Schuldgefühle aus der Vergangenheit (Ex-Freundin war Borderlinerin, er verließ sie, als er nicht mehr konnte). Er ist in Therapie, aber er sagt, bei zu viel Nähe bekommt er Angst. Er sagt, er hat mich lieb und die Kinder auch und er vermisst uns fürchterlich, aber er kann einfach nicht bei uns sein.
Ich war die ganze letzte Zeit sehr tolerant, habe ihm alle Freiheiten gelassen, wollte nicht wissen, wo er ist, was er macht. Wir haben uns zweimal pro Woche getroffen und die Zeit war unglaublich schön. Aber ich kann so eine Beziehung nicht führen, dafür bin ich nicht geschaffen. Ich habe vor ein paar Tagen versucht, den Kontakt abzubrechen, aber einen Tag später bekam ich Panik und fuhr zu ihm um mit ihm zu reden. Er sagte, er wünsche sich nichts MEHR, als bei uns sein zu können, aber er kann nicht.
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich liebe ihn wie noch nie jemanden zuvor, er hat mich lieb, so wie er sagt, und empfindet Nähe und Vertrautheit so wie ich, aber er zieht sich immer wieder zurück, kann einfach keine Entscheidung treffen. Für oder gegen mich. Mich macht die Situation wahnsinnig, ich glaube nicht, dass ich nochmal jemanden finde, mit dem es so nah sein kann. Und warum können wir nicht zusammen sein, wenn er mich doch auch liebt???? :-(
Ich hänge fest und ich habe solche Angst, dass ich da nicht mehr raus komme! Was soll ich bloß tun? Weiterkämpfen? Ich habe gar keine Kraft mehr, ich bin es so leid, jeden Morgen mit Gedanken an ihn aufzuwachen, jeden Abend mit Gedanken an ihn einzuschlafen... seit fast einem Jahr!!