Hintergrund ist folgender.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich unter starken Launenschwankungen leide. Mein Freund weiß das auch.
Man müsste jetzt annehmen, dass er um Konflikten aus dem Weg zu gehen, sobald er merkt, dass meine Stimmung eher sub-optimal für stundenlange Diskussionen ist, mal fünfe grade sein und mich in Ruhe lässt. Nein, stattdessen wird dann erstrecht weiter gepusht. Man will ja seinen Standpunkt auf Teufel-komm-raus durchsetzen.
Wenn ich dann deutlicher werde, bin ich angeblich genervt und lasse meine Laune an ihm aus. Er macht auch weiter, wenn ich ihm explizit sage, dass ich gerade keinen Bock mehr auf Diskutieren habe. Meistens ist zu dem Zeitpunkt das Thema schon zweimal durchgekaut.
Es wird auch jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und dann daraus die nächste Diskussion angefangen. Demnächst steht bei mir eine PC Reparatur an; ich hab die in meinem jugendlichen Leichtsinn als "Grundsanierung" gelistet (Totalschaden mit unbestimmten Kosten). Hat er natürlich erstmal nach seinem Muster ausgelegt und das muss gründlich ausdiskutiert werden. Warum das keine Grundsanierung ist, weil der ja eh nur das Mainboard austauscht (was er nicht wissen kann), dass das auf jeden Fall günstiger sein muss als eine Grundsanierung (weil ja nicht alle Teile ausgetauscht werden müssen). Ich hab am Anfang nur gesagt, dass der PC wohl bis zum Mainboard zerlegt und wieder zusammengebaut werden muss und das meiner Meinung nach einer Grundsanierung durchaus gleichkommt (da wahrscheinlich sind noch andere Sachen kaputt). Nein, man pocht erstmal auf seine Meinung. Erfahrungsgemäß hätte der mich noch 2 Stunden länger damit behelligt bis ihm *endlich* Recht gegeben wird und er sich für seine überlegene Intelligenz auf die Schulter klopfen kann.
Mich nervt auch, wenn er wegen jedem Sch*** in mein Zimmer kommt, ich ihm dann sofort alle Aufmerksamkeit schenken muss (sonst hör ich ja angeblich nie zu, laut ihm, was aber nicht stimmt) und wehe ich reagiere dann ansatzweise genervt, wenn das 12 mal am Tag passiert; dann ist Mann gleich genervt, weil ich ihn nicht freudestrahlend dafür lobe, dass er mir jeden Mikro-Erfolg haarklein aufdröselt.
Nicht falsch verstehen, ich versuche wirklich, nicht gleich die Keule rauszuholen wenn er das Zimmer betritt. Teils gelingt es mir sogar, mich ernstgemeint mit ihm zu freuen. Bloß leiert das bei ständigen "Störungen" ganz schnell aus.
Tür abschließen? Geht nicht. Der Herr hat nämlich, bevor wir zusammengezogen sind, für das Zimmer, das später meins werden sollte, den Schlüssel "verloren". Kann sein, oder ist Absicht, kann keins beweisen. Der Schlüssel ist jedenfalls nie wieder aufgetaucht.
Was kann ich tun, um der Situation Abhilfe zu schaffen? Er versteht nicht, dass mich sein Aufmerksamkeitsgesuche stört.