Ich (w,38) bin im Jahr 2000 wegen meines damaligen Freundes 400km weit umgezogen, um mit ihm zusammen zu ziehen. Er war der Mann, mit dem ich hoffte, meinen grössten Wunsch eine Familie zu gründen wahr machen wollte. Als wir dann zusammen wohnten, stellte er sich als sehr aufrichtiger, ehrlicher, zuverlässiger Mann mit Tiefgang dar, der aber auch sehr langweilig und völlig unspontan und überhaupt nicht unternehmungslustig war Arbeit stand bei ihm an erster Stelle.
Nach ca. einem Jahr habe ich mich dann in einen Kollegen (heute 36) verliebt er war spontan, witzig, unternehmungslustig, ideenreich, etc. Dieser Kollege nennen wir ihn P., hatte seinerzeit auch eine Freundin, aber er wollte MICH. Wir haben ein Jahr lang versucht, unsere Gefühle nicht zuzulassen, aber irgendwann kam der Tag, an dem wir uns entschieden haben, uns von unseren jeweiligen Partnern zu trennen und unsere Gefühle zuzulassen.
Ich habe mir eine Wohnung genommen P. wohnt auch weiterhin in der Wohnung, wo er einst mit seiner Ex-Freundin lebte nämlich im grossen Haus seiner Eltern (seine Eltern wohnen unten seine Wohnung ist völlig abgeschlossen). Dies alles war vor fast 2 Jahren. Wir haben uns die ganze Zeit über eigentlich mehr bei mir aufgehalten, denn irgendwie fühle ich mich bei ihm immer ein wenig zu Besuch, weil die Eltern unten wohnen ausserdem gefällt mir meine Wohnung besser.
Problem 1:
Im Grunde wünsche ich mir aber, dass wir uns ein gemeinsames Nest bauen uns entweder zusammen eine Wohnung oder ein Haus mieten oder kaufen oder bauen. Das Problem ist aber, dass ich mit ihm nicht wirklich darüber reden kann. Wenn ich das Thema anschneide, sagt er zwar, dass er auch gerne mit mir zusammen leben würde, aber es kommt absolut nichts konkretes. Er sagte nur, dass er sich niemals vorstellen könnte, zur Miete zu wohnen für ihn käme nur in Frage, entweder seine jetzige Wohnung noch weiter auszubauen, oder ein Haus zu bauen. Aber bei diesem Satz bleibt es dann auch. Von sich aus spricht er dieses Thema überhaupt nicht an.
Problem 2:
P. wusste von Anfang an, dass ich mir nichts mehr wünsche, als ein Kind da ich mittlerweile 38 bin, weiss er auch, dass uns nicht mehr allzu viel Zeit bleibt. Aber auch hier das gleiche Problem: wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er zwar, dass er auch gerne einen Zwockel hätte, aber ich fühle es nicht. Ich habe den Eindruck, dass er es nur bejaht, um mich ruhig zu stellen. Wenn wir miteinander schlafen, tun wir dies zwar ohne Verhütungsmittel, aber es ist eh nur noch ca. 1 Mal im Monat ... durch unsere viele Streiterei, dadurch, dass ich ihm meine Probleme nicht vermitteln kann, kommt es nicht viel öfter dazu.
Problem 3:
Seit seinem 6. Lebensjahr spielt er einen Mannschaftssport. Das bedeutet, dass er 2 Mal in der Woche Training und am Wochenende ein Spiel hat. Also sind schon mal von Haus aus 3 Abende in der Woche verplant. In der Vorbereitungszeit (zurzeit) sind es oft 4, 5 Tage in der Woche, wo ihm sein Sport über alles geht. Dazu kommen dann noch eine Woche Abschlussfahrt nach Spanien, 4 5 Tage Trainingslager im Jahr und diverse Feste vom Verein aus ...
Es kommt nur noch zu Streitereien den ganzen schönen Sommer über kann ich mich kaum an ein Wochenende erinnern, an dem wir uns nicht gefetzt haben. Gerade ist es wieder so weit. Ich will einfach spüren, dass ich, unsere Beziehung, unsere Familienplanung mindestens genauso wichtig ist, wie sein Sport. Ich möchte mehr Tiefgang in unserer Beziehung. Ist das zuviel verlangt ?
Ich bin so unendlich traurig, denn ich liebe ihn muss ich ihn trotzdem verlassen ?
Danke fürs Lesen und noch mehr Dank für Eure Meinungen.
Bunnny
PS: Hinzu kommt noch, dass ich mich in dieser Gegend noch nicht wirklich eingelebt habe meine wirklichen Freunde sind 400 km weit weg hier bin ich recht allein.