Ich bin jetzt seit vier Monaten mit meinem Freund zusammen und alles ist wunderbar...bis auf mein Verhalten, welches jetzt eingesetzt hat...
Ich weiß nicht ob es jemandem von euch ähnlich ergeht, aber ich habe das Problem dass ich an einem bestimmten Punkt in einer Beziehung anfange Dinge die schön sind, zu verkomplizieren. Am Anfang ist alles noch unkompliziert und einfach und ich genieße einfach die Liebe die wir beide haben und leben...doch bei mir ist es nicht so wie in vielen Büchern beschrieben oder bei vielen Leuten die ich kenne.
Da steht dann z.B. dass der "normale" Ablauf von frisch verliebten Paaren so ist, dass man am Anfang am liebsten jeden Tag mit dem Partner verbringen will und sich nach ihm verzehrt und auf Wolke 7 schwebt und und und. Und dann, nach ein paar Monaten, läßt dass dann etwas nach, die Partner widmen sich dann wieder mehr den Freunden und sich selbst, nachdem sie dann in der ersten Verliebtheitsphase scheinbar in einer Art Symbiose gelebt haben.
Natürlich bin ich auch sehr verliebt, schwebe auf Wolke 7 und sehe ihn gerne, doch am Anfang bin ich trotz aller Verliebtheit immer noch viel "bei mir selbst", wenn auch unbewußt. Ich brauche einfach auch meine Zeit für mich und lasse mich noch nicht ganz und gar fallen.Nur um euch ein Bild zu verschaffen: Das sieht nicht so aus, dass ich kalt bin zu ihm, oder distanziert oder so. Nein, im Gegenteil- ich trage das was ich für ihn empfinde schon sehr nach außen, und denke mir nette Dinge aus die ihn freuen und die ihm zeigen dass ich ihn liebe.
Aber ich bin dann einfach noch viel beschäftigt, und verbringe einfach nicht soviel Zeit mit ihm, wie er vielleicht gerne möchte, sondern plane eben noch viel für mich alleine, treffe Freunde usw. also all das, was bei vielen erst später einsetzt...
Es ist auch eine Art natürlicher Selbstschutz und ich bin überzeugt dass das auch gut so ist. Schon nach ein paar Wochen aber, fängt dieser Selbstschutz bei mir an zu bröckeln....wenn man merkt dass der andere es ernst meint und auch bereit ist diesen Weg mit einem zu gehen. Dann ist ja auch ganz natürlich wenn man sich immer mehr einläßt auf diese Liebe...es findet sozusagen eine Verwandlung mit mir statt.
Und dann passiert was Seltsames...sobald ich soz. nackt mit all meinen Gefühlen vor ihm stehe und merke dass ich mich jetzt ganz und gar dieser Liebe stelle, vielleicht endlich auf dem Level bin, dass er von Anfang an hat, dann fängt diese Kompliziertheit an. Ich hatte bisher noch nie einen Freund für den ich die No. 1 war und der mir das auch sagt und zeigt. Unser ganzes Kennenlernen war eigentlich wunderschön, und ich habe das 1. mal das Gefühl dass er es ist. Und ihm geht es genauso.
Aber jetzt fängt eben diese Unsicherheit an. Wenn er vorher mal keine Zeit hatte und mich erst einen Tag später treffen konnte, war das völlig ok. Hab ich mir ja auch selbst immer so herausgenommen. Jetzt fange ich an Angst zu bekommen, wenn er dies tut. Denke, er hat die Schnauze voll von mir, dass er denkt "..sie hatte die ganze Zeit so wenig Zeit für mich, jetzt mache ich das auch..."
Habe Angst dass ich jetzt anfange ihn öfter sehen zu wollen und er sich aber meinem anfänglichen Verhalten angepasst, also nicht sooft sehen weil das ja bei mir immer so war, obwohl er mich vielleicht gerne öfter gesehen hätte. Will ihm am liebsten sagen dass ich mich verwandelt habe, und ich das so nicht mehr viel Zeit für mich alleine brauche, sie mit ihm verbringen will...
Habe Angst dass unsere Beziehung zu einer Art Stundenplan mutiert. Habe Angst dass er mir all die Dinge nicht sagt, sondern er dies einfach so handhabt. Dann, aufgrund meiner "Verwandlung" in der Beziehung ( also vorher nicht so drin, wie jetzt ) versuche ich ihn zu fragen ob er das Gefühl hat ich liebe ihn nicht genug. Fange an zu fragen warum er mich nicht heute sehen will/kann, sondern erst morgen usw. Er ist natürlich verwundert, denkt sich was mit mir plötzlich los ist...war doch vorher nie so.
Ich fange dann wieder an zu bereuen dass ich überhaupt was gesagt habe....ein Teufelskreis. Denn jetzt habe ich noch eine Angst mehr..dass er sich jetzt durch meine Fragerei wirklich zurückzieht, weil er nicht versteht und mich nicht mehr erkennt...
In mir brodelt es, will versuchen zur Normalität überzugehen, so dass er "vergißt" dass ich mal ne Zeitlang komisch war, funktioniert aber nicht gut, sehe jede SMS und jede Mail und jede Aussage als nicht mehr wahr an. Sehe zwar all die positiven Dinge die er sagt ( freut sich auf den Frankreich Urlaub mit mir, hofft dass ich am Samstag abend Zeit habe...) aber die für mich eine Negativ Aussage ( hat diese der Woche soviel Streß, will nicht weggehen, fragt aber nicht ob wir zusammen was ruhiges machen können oder ob ich nicht einfach so vorbeikommen will, was er immer getan hat ) hat mehr Gewicht als alles andere.
Wer sucht, der findet auch... ich weiß das selbst...aber.....
Ich hoffe ihr habt das einigermaßen nachvollziehen können und könnt mir Tipps geben..außer denen die ich selbst habe
Liebe Grüße
Sasa