Ich mache eine Ausbildung als Krankenpflgerin und es ist nun mal sehr stressig. Schulisch und auch im Einsatz bin ich voll gefordert - bin oft an meinen Grenzen. Aber ich schaffe es!
Mein Partner arbeitet nur ein paar Stunden am Tag, ansonsten zockt er oder liegt im Bett... er macht aber auch was im Haushalt. Er ist oftmals recht empfindlich, mag viel Nähe und Zuwendung. Wahrscheinlich normal für eine Beziehung.
Nur geht bei mir die Verliebtheit langsam zurück, hab ich das Gefühl. Und ich sehe den Mann (oder Jungen? Er ist 20, ich 25) so wie er ist. Orientierungslos, noch sehr jung in seinem Denken und Handeln. Impulsiv. Schnell zu beeindrucken. Sehr harmoniebedürftig. Liebevoll. Mag viel Nähe. Emotional.
Ich wünsche mir mehr Reife, Ernsthaftigkeit, Reflektion, Zielorientiertheit, Vielschichtigkeit, Perspektivwechsel. Aber er ist 20. Wie war ich mit 20? Na garantiert nicht so.
Aber will man nicht immer das, was man gerade nicht hat?
Mal fühlt es sich total richtig an, dann wieder total daneben. Was will ich eigentlich? Was möchte ich von einer Partnerschaft?
Man könnte sagen, er gleicht mich aus, oder? Ich bin eher ernst, möchte meine Ziele erreichen, habe viel gelitten, viel schlimmes gesehen (klingt abscheulich, nicht?)... er ist eben locker, lustig, lieb, lebensfroh. Zumindest meistens! Er hat auch schlechte Tage, an denen er dann ganz einsam fühlt und alleine trinkt oder so...
Er will bald eine Therapie anfangen, den Termin hat er schon. Wofür, keine Ahnung. Weiß er auch selbst nicht wirklich.
Meine Therapeutin hab ich schon seit 2 Monaten oder länger nicht mehr gesehen. Eigentlich seit ungefähr 4 Monaten kaum mehr.
Wofür soll eine Beziehung im Leben da sein? Ich verstehe es nicht. Ich fühle diese ultimative Geborgenheit, Verbundenheit, Verschmelzung, Sicherheit nicht mehr. Dieses unstillbare Verlangen nach Nähe. Ist halt alles Alltag. Wir unternehmen immer mal was spannendes, da ist es dann mal wie früher, für einen Moment...
Und da wir beide noch junge, unsichere Padawane sind, kommt es oft auch noch zu irgendwelchen Konflikten. So ein bis zweimal die Woche. Keine Ahnung. Er tendiert dazu zu schweigen. Mittlerweile agiere ich offensiver. Ich laufe ihm hinterher, sage ihm er soll reden, sagen was er denkt und fühlt. Dadurch klären sich Konflikte schneller als vorher. Früher hab ich eher gewartet, dass er bereit ist.