Wenn das schönste aller Gefühle einen zu einem seelischen Wrack macht.
Diese Situation ist alles andere als angenehm und genau an diesem Punkt befinde ich mich gerade.
Eigentlich denke ich schon seit Jahren, dass ich an diesem Punkt angekommen wäre, aber... es wird schlimmer.
Ich mache es kurz: Ich bin 16, er 48, ich schrecklich verliebt seit mehr als 3 Jahren und er mein gottverdammter Lehrer.
Ich weiß, dass man das öfter hört und das ist auch okay und ich weiß, dass ich damit weder alleine, noch sonderlich besonders bin, aber... Ich leide trotzdem. Ist das denn nichts wert?
Es zerstört mich einfach jeden Tag aufs Neue. Es tut gut, ihn zu sehen, mich mit ihm zu unterhalten, mit ihm zu lachen... Wir haben etwas, das ich als freundschaftliches Verhältnis bezeichnen würde und die Leute zerreißen sich das Maul über uns.
Aber sobald der Tag rum ist oder einfach jemand seinen Namen sieht, geht irgendetwas in mir kaputt. Es ist wie eine unangenehme Wiederholung, immer wieder die selbe Szene, die unendlich wehtut. Aber scheinbar nie genug, um mich so zu verletzen, dass ich meine Gefühle los werde.
Ich kann nicht damit umgehen, dass er auch mit anderen mal recht freundschaftlich umgeht. Oder dass mehrere Gerüchte über ihn rumgehen, dass er Schülerinnen vögelt.
Es ist schlimm, einfach nicht zu wissen, was wahr ist und was das alles teilweise soll. Vielleicht ist es Einbildung und ich rede es mir krampfhaft ein, damit ich nicht vollends auseinander falle, aber ich habe manchmal einfach so das Gefühl, dass er mit mir spielt.
So auf eine ganz miese, aber doch recht übliche Art und Weise. Wechselspiel von Nähe und Distanz, Interesse und Desinteresse, Flirten und Ignoranz... Dieser Augenkontakt, der einfach viel zu oft und lange vorkommt. Ein Teil von mir ist so naiv und findet das schrecklich romantisch und der andere, größere Teil, denkt sich, dass es nur ein Spielchen für ihn ist.
Wenn ich in den Jahren nämlich zu einem Urteil gekommen bin, dann zu dem, dass er ein dreckiger Narzisst ist und sadistische Züge hat. Manchmal ganz im Spaß und manchmal ist das so abstoßend ernst gemeint, dass ich mich regelmäßig frage, wieso ich mich in ihn verliebt habe - bis ich merke, dass ich selbst doch nicht besser bin...
Aber was tue ich nun dagegen? Dass es mich Tag für Tag auseinander reißt. Es ist wie eine kranke Obsession, ich kann einfach nicht aufhören, an ihn zu denken. Und das seit Drei Jahren. Ich habe das Gefühl, nicht voran zu kommen, mich selbst zu limitieren.
Ich will diese Gefühle nicht mehr haben. Zweifellos verleihen sie dem Schulalltag etwas Würze, aber ich könnte drauf verzichten. Ich weiß nicht, wie ich kommendes Jahr für meine Abiturklausuren lernen soll, wenn mich jeder Scheiß aus der Schule an ihn erinnert, mich ablenkt, mir die Tränen in die Augen treibt oder die Wut in den Bauch.
Ich kann's schlichtweg nicht mehr.