... dann kann sie einen Mann ja auch anders befriedigen!"
Diesen Satz durfte ich mir von meinem Freund anhören, mit dem ich nicht mehr frisch, aber auch noch nicht ewig zusammen bin.
Dieser Satz fußte auf ein lockeres Gespräch direkt nach dem Sex, in dem wir uns über die 'Durchschnittsmenge Sex der Deutschen' unterhielten.
Dieser Satz brachte mich irgendwie auf die Barrikaden, weil er egoistisch und dämlich klingt. Er hört sich nach Verpflichtung bzw. Forderung an und das finde ich ganz grausig, insbesondere weil ich ein Mensch bin, der sehr gleichberechtigt denkt. Und meinen Partner fordernd zu OV zu verpflichten, wenn er mal keine Lust auf GV hat, müde, kaputt oder krank ist, widerstrebt mir sehr. Prinzipiell ist der Satz ja nicht grundlegend falsch, weil es ja tatsächlich auch noch andere Dinge gibt als bloßen GV, aber in der Art des Satzbaues sehe ich eben Forderung und Verpflichtung. Als müsste Frau ganz automatisch ihren Mund hinhalten, um ihren Mann eben zu befriedigen, egal wie sie drauf ist.
Und das sehe ich nicht so, denn wenn Frau Lust hätte, dann hätte sie wohl GV (inkl. Vor- oder Nachspiel mit allem, was beiden Spaß macht) und müsste nicht nur ihren Mann befriedigen. Außerdem ist OV ja eben auch Sex, wenn auch nur eine Spielart davon. Prinzipiell finde ich, dass für die eigene Befriedigung nicht der Partner zuständig ist, genauso wenig wie für das eigene Glück. Dafür ist jeder noch selbst verantwortlich, beim Sex genießt man eben zusammen und gibt sich natürlich auch dementsprechend "Mühe", dass beide glücklich und zufrieden damit sind.
Daher habe ich bei dem oben genannten Satz irgendwie Abneigungen und werde auch schnell ablehnend, weil ich das eben anders sehe. Klar gibt es noch andere Möglichkeiten der Befriedigung, aber die sollte völlig freiwillig erfolgen und nicht als Forderung, weil sie mal keine Lust hat.
Oder?