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Forum / Liebe & Beziehung

Wenn der Partner nicht arbeiten muss ...

Letzte Nachricht: 4. Januar um 14:36
A
alexlangdra
01.01.23 um 16:07

Hallo zusammen,

ich habe vor einem halben Jahr einen Mann kennengelernt. Die bisherige, gemeinsame Zeit war sehr schön, es passt soweit alles. Jeder von uns wohnt in seiner eigenen Wohnung und das werden wir beide auf unbestimmte Zeit so beibehalten.

Es gibt allerdings einen Punkt, mit dem ich noch nicht so richtig klar komme: er hat genug Vermögenswerte, dass er nicht arbeiten muss.

Klar, in unserer Gesellschaft "muss" mal grundsätzlich keiner arbeiten um nicht zu verhungern, die Grundbedürfnisse werden ja vom Staat gedeckt. Ich gehe hier jetzt von einem gewissen Lebensstandard aus, also Dingen wie einer eigenen Wohnung, der Möglichkeit, mal Essen zu gehen, sich seine Hobbies oder einen Urlaub leisten zu können. Um dies alles leben zu können, muss ich aktuell arbeiten. Er nicht.

Er hat vor einiger Zeit Geld in die richtigen Aktien&Co investiert und kann davon jetzt gut leben. Er ging ins Risiko und wurde für seinen Mut belohnt. Und ich gönne es ihm. Wir möchten beide eigenständig und unabhängig sein, er will mir also nicht mein Leben finanzieren und genausowenig möchte ich das.
Er übernimmt dafür häufig zum Beispiel das Einkaufen oder Planen irgendwelcher Unternehmungen, einfach weil er viel mehr Zeit zur freien Verfügung hat als ich.

Trotzdem ist es manchmal echt schwer, wenn bei mir morgens der Wecker um sechs Uhr klingelt und er halt noch bis neun ausschlafen darf. Oder ich auf der Arbeit sitze und mal wieder gar keine Motivation habe, wissend, dass er jetzt zu Hause sitzt und zwei Stunden meditiert.
Luxusproblem, klar. Trotzdem:
Könnt ihr das nachvollziehen? Wie würdet ihr mit so einer Situation umgehen?

Viele Grüße
Alexandra

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P
pferdeliebe
01.01.23 um 16:28

Ich würde weiterhin arbeiten, um Rentenpunkte zu sammeln. Es sei denn ihr seid verheiratet ohne Ehevertrag oder habt gemeinsame Kinder, dann würde ich reduzieren.

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R
ruben_29152759
01.01.23 um 16:34
In Antwort auf alexlangdra

Hallo zusammen,

ich habe vor einem halben Jahr einen Mann kennengelernt. Die bisherige, gemeinsame Zeit war sehr schön, es passt soweit alles. Jeder von uns wohnt in seiner eigenen Wohnung und das werden wir beide auf unbestimmte Zeit so beibehalten.

Es gibt allerdings einen Punkt, mit dem ich noch nicht so richtig klar komme: er hat genug Vermögenswerte, dass er nicht arbeiten muss.

Klar, in unserer Gesellschaft "muss" mal grundsätzlich keiner arbeiten um nicht zu verhungern, die Grundbedürfnisse werden ja vom Staat gedeckt. Ich gehe hier jetzt von einem gewissen Lebensstandard aus, also Dingen wie einer eigenen Wohnung, der Möglichkeit, mal Essen zu gehen, sich seine Hobbies oder einen Urlaub leisten zu können. Um dies alles leben zu können, muss ich aktuell arbeiten. Er nicht.

Er hat vor einiger Zeit Geld in die richtigen Aktien&Co investiert und kann davon jetzt gut leben. Er ging ins Risiko und wurde für seinen Mut belohnt. Und ich gönne es ihm. Wir möchten beide eigenständig und unabhängig sein, er will mir also nicht mein Leben finanzieren und genausowenig möchte ich das.
Er übernimmt dafür häufig zum Beispiel das Einkaufen oder Planen irgendwelcher Unternehmungen, einfach weil er viel mehr Zeit zur freien Verfügung hat als ich.

Trotzdem ist es manchmal echt schwer, wenn bei mir morgens der Wecker um sechs Uhr klingelt und er halt noch bis neun ausschlafen darf. Oder ich auf der Arbeit sitze und mal wieder gar keine Motivation habe, wissend, dass er jetzt zu Hause sitzt und zwei Stunden meditiert.
Luxusproblem, klar. Trotzdem:
Könnt ihr das nachvollziehen? Wie würdet ihr mit so einer Situation umgehen?

Viele Grüße
Alexandra

Ich wäre misstrauisch bei diesen Aussagen und würde bei passenden Zeitpunkt mir mal die Unterlagen anschauen wollen , ob das alles so  stimmt

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M
muenchener.ego
01.01.23 um 18:47

Nein kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Du klingst sehr neidisch. Du gönnst es ihm nicht. Was ist daran schlimm, dass er schlafen und meditieren kann? Entweder du akzeptiert das oder er findet eine Frau die besser zu ihm passt. Wenn er von deinen Gedanken wusste, würde er sich vermutlich ohnehin abwenden 

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S
sisteronthefly
01.01.23 um 19:08

Hallo, 

nicht bloß ein reines Luxusproblem, vielmehr allegemeine Schwierigkeiten der gemeinsamen Lebensstruktur. Wie soll euer gemeinsames Leben aussehen. Welche Struktur soll es darin geben? 
Es geht dann weiter mit unterschiedlichen Interessen oder Auffassungen von Leben. 
Was macht er den ganzen Tag, wenn er nicht arbeitet? Ist ihm nicht langweilig? Womit beschäftigt er sich den lieben langen Tag? Einkaufen, Planungen, Essen kochen dauert nicht den ganzen Tag. 
Möchte man sich nicht vielleicht auch über berufliche Erfahrungen austauschen? Worüber sprecht ihr?
Eine eigene Wohnung wäre vermutlich das einzig Richtige. 

LG Sis

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K
kassandra80
01.01.23 um 20:27
In Antwort auf sisteronthefly

Hallo, 

nicht bloß ein reines Luxusproblem, vielmehr allegemeine Schwierigkeiten der gemeinsamen Lebensstruktur. Wie soll euer gemeinsames Leben aussehen. Welche Struktur soll es darin geben? 
Es geht dann weiter mit unterschiedlichen Interessen oder Auffassungen von Leben. 
Was macht er den ganzen Tag, wenn er nicht arbeitet? Ist ihm nicht langweilig? Womit beschäftigt er sich den lieben langen Tag? Einkaufen, Planungen, Essen kochen dauert nicht den ganzen Tag. 
Möchte man sich nicht vielleicht auch über berufliche Erfahrungen austauschen? Worüber sprecht ihr?
Eine eigene Wohnung wäre vermutlich das einzig Richtige. 

LG Sis

Liebe Sis

Du möchtest doch nicht etwa ausdrücken, dass nur berufstätige Menschen einen geregelten Tagesablauf, Lebensinhalt und vielfältige Gesprächsthemen haben können? 

Die TE hat übrigens bereits geschrieben, dass sie beide eigene Wohnungen haben und das auch so beibehalten wollen. 

LG
 

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K
kassandra80
01.01.23 um 20:36

Für mich hört es sich ebenfalls so an, als ob Du ihm seinen Lebensstil etwas neidest? Ansonsten würdest Du ihm das doch gönnen oder? 

Dass Du ungern morgens aufstehst und auf Deiner Arbeit keine Motivation hast ist grundsätzlich Dein Problem und vielleicht solltest Du darüber nachdenken ob es nicht Möglichkeiten gäbe dass Du Dein eigenes Leben auch erfüllender gestalten könntest? Vielleicht ist Dein derzeitiger Job einfach nicht das was Du wirklich machen willst? 

Dein Partner hat ein Risiko gewagt und hat gewonnen. Natürlich kann man ihm das nicht einfach nachmachen. Aber er hat jetzt durch finanzielle Unabhängig die Möglichkeit sein Leben zu gestalten ohne sich grosse Gedanken über das "wie" machen zu müssen. Das ist tatsächlich etwas was die wenigsten Menschen von sich behaupten können. 

Aber auch wenn Du darauf angewiesen bist täglich zu Arbeiten heisst das noch lange nicht, dass Dein Leben nicht ähnlich erfüllt und unbeschwert sein kann? (Wenn er das überhaupt so empfindet) Dir steht zwar weniger Zeit zur Verfügung aber auch diese kannst Du geniessen und voll auskosten. Morgens glücklich aufzuwachen und freudig und mit Elan in den Tag zu starten ist kein Privileg der reichen Menschen dieser Welt, sondern eine Frage des Blickwinkels. Dafür entscheidet man sich jeden Tag selbst aufs Neue. 

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det92
det92
02.01.23 um 7:46

Richtig.

Wenn du nicht gerade an der Maschine/am Patienten in Schichtarbeit tätig bist, gibts in vielen Branchen auch AG, welche Gleitzeit anbieten. Dann kann man später anfangen... Ihr könntet dann auch mal ein Frühstück zusammen machen unter der Woche.

Wichtig ist, dass daraus kein "Hass"/dauerhafter Groll entsteht. Dies würde der Beziehung auf Dauer nicht gut tun. Und dich unglücklich machen, jedes mal wenn das arbeiten mal wieder eklig ist und er Bilder schickt, was er gerade macht.

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S
sisteronthefly
02.01.23 um 10:11
In Antwort auf kassandra80

Liebe Sis

Du möchtest doch nicht etwa ausdrücken, dass nur berufstätige Menschen einen geregelten Tagesablauf, Lebensinhalt und vielfältige Gesprächsthemen haben können? 

Die TE hat übrigens bereits geschrieben, dass sie beide eigene Wohnungen haben und das auch so beibehalten wollen. 

LG
 

Liebe kassandra, 

keineswegs war dies meine Intention. Ich wollte mehr auf die unterschieldichen Lebensweisen hinaus. Bei vielen Menschen nimmt die Arbeit einen sehr großen Stellenwert im Leben ein, meistens bei den Männern. Man verbringt mit ihr nicht wenig Stunden am Tag. Unterschiedliche Lebensweisen wirken sich auf die Art des Miteinanders aus. Eben in Form von Ansichten, Vorstellungen, Planungen, Gesprächen und Vorhaben. Das ist völlig rational betrachtet ohne Einbeziehung emotionaler Komponenten. Anfangs mögen emotionale Komponente dafür sorgen, dass es einen Ausgleich gibt. Die wunderschöne rosarote Brille  Später fällt das bekanntlich etwas weg und man schaut möglicherweise langfristig auf gemeinsame Ziele. Darauf würde ich an Stelle der TE mein Augenmerk legen. 

LG Sis

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S
sisteronthefly
02.01.23 um 10:38
In Antwort auf kassandra80

Für mich hört es sich ebenfalls so an, als ob Du ihm seinen Lebensstil etwas neidest? Ansonsten würdest Du ihm das doch gönnen oder? 

Dass Du ungern morgens aufstehst und auf Deiner Arbeit keine Motivation hast ist grundsätzlich Dein Problem und vielleicht solltest Du darüber nachdenken ob es nicht Möglichkeiten gäbe dass Du Dein eigenes Leben auch erfüllender gestalten könntest? Vielleicht ist Dein derzeitiger Job einfach nicht das was Du wirklich machen willst? 

Dein Partner hat ein Risiko gewagt und hat gewonnen. Natürlich kann man ihm das nicht einfach nachmachen. Aber er hat jetzt durch finanzielle Unabhängig die Möglichkeit sein Leben zu gestalten ohne sich grosse Gedanken über das "wie" machen zu müssen. Das ist tatsächlich etwas was die wenigsten Menschen von sich behaupten können. 

Aber auch wenn Du darauf angewiesen bist täglich zu Arbeiten heisst das noch lange nicht, dass Dein Leben nicht ähnlich erfüllt und unbeschwert sein kann? (Wenn er das überhaupt so empfindet) Dir steht zwar weniger Zeit zur Verfügung aber auch diese kannst Du geniessen und voll auskosten. Morgens glücklich aufzuwachen und freudig und mit Elan in den Tag zu starten ist kein Privileg der reichen Menschen dieser Welt, sondern eine Frage des Blickwinkels. Dafür entscheidet man sich jeden Tag selbst aufs Neue. 

Hallo, 

ich lese keinen Neid heraus, ich lese eine erste leise Unzufriedenheit mit der Situation heraus. Das "wie" gestalte ich mein Leben hat eben doch eine nicht unerhebliche Bedeutung. Motivation kann aus einem selbst heraus kommen oder von außen. Am besten kommt sie natürlich von innen aus einem selbst. Manchmal ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man sich gegenseitig etwas motiviert. Wo läge in so einem Fall seine Motiovation oder woraus zieht er sie? Es ist nicht einfach für zwei Menschen, dasselbe zu wollen aber nur einer kann Gewolltes umsetzen. Eine kleine Anmerkung zur Empfindung eines erfüllten Lebens. Woher wissen wir, dass das Leben vom Freud der TE erfüllend für ihn ist oder unbeschwert. Der Schein kann trügen und nur, weil jemand materiell gesehen gut positioniert ist heißt das nicht, er oder sie ist erfüllt. 

Es ist richtig, man gestaltet sein Leben und sorgt somit für den Blickwinkel, von dem man mein, das macht mich glücklich. Und schwupps sind wir bei den Unterschieden. 

LG Sis

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K
kassandra80
02.01.23 um 11:55
In Antwort auf sisteronthefly

Hallo, 

ich lese keinen Neid heraus, ich lese eine erste leise Unzufriedenheit mit der Situation heraus. Das "wie" gestalte ich mein Leben hat eben doch eine nicht unerhebliche Bedeutung. Motivation kann aus einem selbst heraus kommen oder von außen. Am besten kommt sie natürlich von innen aus einem selbst. Manchmal ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man sich gegenseitig etwas motiviert. Wo läge in so einem Fall seine Motiovation oder woraus zieht er sie? Es ist nicht einfach für zwei Menschen, dasselbe zu wollen aber nur einer kann Gewolltes umsetzen. Eine kleine Anmerkung zur Empfindung eines erfüllten Lebens. Woher wissen wir, dass das Leben vom Freud der TE erfüllend für ihn ist oder unbeschwert. Der Schein kann trügen und nur, weil jemand materiell gesehen gut positioniert ist heißt das nicht, er oder sie ist erfüllt. 

Es ist richtig, man gestaltet sein Leben und sorgt somit für den Blickwinkel, von dem man mein, das macht mich glücklich. Und schwupps sind wir bei den Unterschieden. 

LG Sis

Stimmt - nur weil der Partner der TE viel Freizeit hat heisst es noch lange nicht dass er diese auch optimal nutzt und diese erfüllend findet oder damit absolut glücklich ist. Deswegen hab ich auch in Klammer geschrieben "wenn er das überhaupt so empfindet". 

Der Partner kann unterstützend einwirken wenn die Partnerin mit dem eigenen Leben nicht ganz zufrieden ist. Aber in erster Linie sollte sie sich erst einmal auf ihr eigenes Leben konzentrieren, anstatt auf das scheinbar "perfekte" ihres Freundes, um bemerken zu können wenn ihr eigenes Leben vielleicht nicht so optimal läuft wie sie es eigentlich gerne hätte. Und um herauszufinden was das Leben verbessern könnte muss man auch erstmal selbst herausfinden was man sich wünscht und dazu braucht.  

Ob Neid oder lediglich eigene Unzufriedenheit: Wir Menschen neigen gerne dazu lieber auf andere Menschen zu schielen die es vermeintlich besser haben -  anstatt den Fokus auf die Verbesserung unseres eigenen Lebens zu lenken. Daher sind die sozialen Medien wie z.B. Instagram ja so erfolgreich - ein "perfektes" Leben wird uns vorgegaukelt. Ob es das dann auch wirklich ist fragen sich die wenigsten. Und ob dieses Leben überhaupt zu einem selbst passen könnte auch nicht. 

 

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alexlangdra
02.01.23 um 17:07

Danke für eure Antworten.

Zur viel geäußerten Vermutung, ich wäre neidisch oder würde ihm etwas neiden: dem stimme ich nicht zu, denn alles was mit "Neid" zu tun hat bedeutet auch immer "missgönnen" und das ist nicht der Fall. Es ist viel mehr ein "das hätte ich auch gerne".
Denn er spiegelt mir unweigerlich meine eigene Unzufriedenheit und das macht es eben nicht gerade leicht. Man wird zwangsläufig mit seinem eigenen Tun, seinen eigenen (unterlassenen) Entscheidungen konfrontiert. Auch die Entscheidung, dass ich mich z.B. in finanzieller Hinsicht auf meinen Bankberater verlassen habe anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen und mich zu informieren, in was ich mein Geld stecke und warum.
Das Ganze ist ein bisschen wie ein Weckruf. Ich werde versuchen, es als solchen zu sehen.

Noch ein Kommentar zu der Ansicht, dass jemandem ohne Job langweilig werden könnte: weit gefehlt, er geht so vielen Tätigkeiten nach (wenn man berufstätig ist bezeichnet man diese in der Regel als Hobbies - bei ihm ist es schlichtweg sein neues Leben), dass ich mir das kaum vorstellen kann. Und selbst wenn - sich mal zu langweilen ist auch in Ordnung. Früher bezeichnete man so etwas als "Muse" und war in gewisser Weise erstrebenswert weil Luxus. Verträgt sich halt nur nicht mit dem heutigen Leistungs- und Erledigungszwang.

 

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S
sisteronthefly
04.01.23 um 11:40
In Antwort auf kassandra80

Stimmt - nur weil der Partner der TE viel Freizeit hat heisst es noch lange nicht dass er diese auch optimal nutzt und diese erfüllend findet oder damit absolut glücklich ist. Deswegen hab ich auch in Klammer geschrieben "wenn er das überhaupt so empfindet". 

Der Partner kann unterstützend einwirken wenn die Partnerin mit dem eigenen Leben nicht ganz zufrieden ist. Aber in erster Linie sollte sie sich erst einmal auf ihr eigenes Leben konzentrieren, anstatt auf das scheinbar "perfekte" ihres Freundes, um bemerken zu können wenn ihr eigenes Leben vielleicht nicht so optimal läuft wie sie es eigentlich gerne hätte. Und um herauszufinden was das Leben verbessern könnte muss man auch erstmal selbst herausfinden was man sich wünscht und dazu braucht.  

Ob Neid oder lediglich eigene Unzufriedenheit: Wir Menschen neigen gerne dazu lieber auf andere Menschen zu schielen die es vermeintlich besser haben -  anstatt den Fokus auf die Verbesserung unseres eigenen Lebens zu lenken. Daher sind die sozialen Medien wie z.B. Instagram ja so erfolgreich - ein "perfektes" Leben wird uns vorgegaukelt. Ob es das dann auch wirklich ist fragen sich die wenigsten. Und ob dieses Leben überhaupt zu einem selbst passen könnte auch nicht. 

 

Liebe Kassandra, 

ich weiß nicht, ob alle Menschen so sind, dass sie auf ein vermeintlich besseres Leben von anderen schielen. Ich könnte dies von mir nicht behaupten. Ich vermute, in jedem Leben gibt es Momente, von denen man selbst behauptet es läuft nicht optimal. Vielleicht ist dies ja ein Teil des Lebens. Jenseits von Selbstoptimierung und Perfektion kann nicht immer alles perfekt laufen. Verbesserungen anstreben finde ich klasse, ein ständiges Streben nach Perfektion würde nach meiner Ansicht bedeuten mit seinem Leben und seinen Leistungen nicht zufrieden zu sein. Dies würde eine große Auswirkungen auf den Moment haben und auf das Glücklichsein. Es wäre ja nichts genug. Das was man hat nicht und vermutlich wäre man auch sich selbst nicht genug. 

Vielleicht sind wichtige Fragen im Leben möglicherweise, muss immer alles perfekt sein und wie sieht das aus? Möglicherweise verstehen zwei Menschen unter "perfekt" verschiedene Dinge. Dieses kleine Wort kann sehr trennende Auswirkungen zeigen. Mit deinen zwei letzten Sätzen stimme ich absolut überein und sehe dies genauso. 

LG Sis

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S
sisteronthefly
04.01.23 um 11:49
In Antwort auf alexlangdra

Danke für eure Antworten.

Zur viel geäußerten Vermutung, ich wäre neidisch oder würde ihm etwas neiden: dem stimme ich nicht zu, denn alles was mit "Neid" zu tun hat bedeutet auch immer "missgönnen" und das ist nicht der Fall. Es ist viel mehr ein "das hätte ich auch gerne".
Denn er spiegelt mir unweigerlich meine eigene Unzufriedenheit und das macht es eben nicht gerade leicht. Man wird zwangsläufig mit seinem eigenen Tun, seinen eigenen (unterlassenen) Entscheidungen konfrontiert. Auch die Entscheidung, dass ich mich z.B. in finanzieller Hinsicht auf meinen Bankberater verlassen habe anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen und mich zu informieren, in was ich mein Geld stecke und warum.
Das Ganze ist ein bisschen wie ein Weckruf. Ich werde versuchen, es als solchen zu sehen.

Noch ein Kommentar zu der Ansicht, dass jemandem ohne Job langweilig werden könnte: weit gefehlt, er geht so vielen Tätigkeiten nach (wenn man berufstätig ist bezeichnet man diese in der Regel als Hobbies - bei ihm ist es schlichtweg sein neues Leben), dass ich mir das kaum vorstellen kann. Und selbst wenn - sich mal zu langweilen ist auch in Ordnung. Früher bezeichnete man so etwas als "Muse" und war in gewisser Weise erstrebenswert weil Luxus. Verträgt sich halt nur nicht mit dem heutigen Leistungs- und Erledigungszwang.

 

Hallo, 

was meinst du damit, kannst du das näher ausführen? 
Hast du das Gefühl, er vermittelt dir unbewusst dein Leben ist nicht in Ordnung? 
Dann solltest du etwas Obacht haben. 

LG Sis

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E
eisbrecher
04.01.23 um 12:37

Ich würde ihm das Geheimnis entlocken, in welche Aktien er investiert hat und es ihm ganz einfach nachmachen. Er hat anscheinend ein Händchen dafür und kann dir vielleicht helfen, selbst Vermögen aufzubauen.

In der Zwischenzeit arbeitest du einfach weiter und wenn du mal ebensoviel Vermögen angespart hast wie er, kannst du ja auch damit aufhören. Wenn es dir schwerfällt, morgens aufzustehen, dann schau dich mal nach einem Job um, bei dem du Gleitzeit hast oder erst später zu arbeiten beginnen musst. Solche Jobs gibt es ja auch und momentan ist es eher leicht, den Job zu wechseln.

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E
eisbrecher
04.01.23 um 12:37
In Antwort auf sisteronthefly

Hallo, 

nicht bloß ein reines Luxusproblem, vielmehr allegemeine Schwierigkeiten der gemeinsamen Lebensstruktur. Wie soll euer gemeinsames Leben aussehen. Welche Struktur soll es darin geben? 
Es geht dann weiter mit unterschiedlichen Interessen oder Auffassungen von Leben. 
Was macht er den ganzen Tag, wenn er nicht arbeitet? Ist ihm nicht langweilig? Womit beschäftigt er sich den lieben langen Tag? Einkaufen, Planungen, Essen kochen dauert nicht den ganzen Tag. 
Möchte man sich nicht vielleicht auch über berufliche Erfahrungen austauschen? Worüber sprecht ihr?
Eine eigene Wohnung wäre vermutlich das einzig Richtige. 

LG Sis

Mit Börsenkursen vermutlich, drum ist er ja jetzt auch vermögend.

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E
eisbrecher
04.01.23 um 12:39
In Antwort auf kassandra80

Liebe Sis

Du möchtest doch nicht etwa ausdrücken, dass nur berufstätige Menschen einen geregelten Tagesablauf, Lebensinhalt und vielfältige Gesprächsthemen haben können? 

Die TE hat übrigens bereits geschrieben, dass sie beide eigene Wohnungen haben und das auch so beibehalten wollen. 

LG
 

Wenn das so wäre, wären alle Rentner komplett verwahrlost.
Es braucht nicht jeder Mensch zum Glücklichsein Erwerbsarbeit. Es gibt viele Dinge, mit denen man sich beschäftigen kann, es muss einem nicht langweilig werden. 

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E
eisbrecher
04.01.23 um 12:41
In Antwort auf alexlangdra

Danke für eure Antworten.

Zur viel geäußerten Vermutung, ich wäre neidisch oder würde ihm etwas neiden: dem stimme ich nicht zu, denn alles was mit "Neid" zu tun hat bedeutet auch immer "missgönnen" und das ist nicht der Fall. Es ist viel mehr ein "das hätte ich auch gerne".
Denn er spiegelt mir unweigerlich meine eigene Unzufriedenheit und das macht es eben nicht gerade leicht. Man wird zwangsläufig mit seinem eigenen Tun, seinen eigenen (unterlassenen) Entscheidungen konfrontiert. Auch die Entscheidung, dass ich mich z.B. in finanzieller Hinsicht auf meinen Bankberater verlassen habe anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen und mich zu informieren, in was ich mein Geld stecke und warum.
Das Ganze ist ein bisschen wie ein Weckruf. Ich werde versuchen, es als solchen zu sehen.

Noch ein Kommentar zu der Ansicht, dass jemandem ohne Job langweilig werden könnte: weit gefehlt, er geht so vielen Tätigkeiten nach (wenn man berufstätig ist bezeichnet man diese in der Regel als Hobbies - bei ihm ist es schlichtweg sein neues Leben), dass ich mir das kaum vorstellen kann. Und selbst wenn - sich mal zu langweilen ist auch in Ordnung. Früher bezeichnete man so etwas als "Muse" und war in gewisser Weise erstrebenswert weil Luxus. Verträgt sich halt nur nicht mit dem heutigen Leistungs- und Erledigungszwang.

 

Dann nimm doch deine Finanzen in die eigene Hand und lass dir diesbezüglich von ihm zeigen, wie er es gemacht hat. Es ist doch gut, das als Weckruf zu sehen und mal vor Augen gehalten zu bekommen, was möglich ist.

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K
kassandra80
04.01.23 um 13:09
In Antwort auf sisteronthefly

Liebe Kassandra, 

ich weiß nicht, ob alle Menschen so sind, dass sie auf ein vermeintlich besseres Leben von anderen schielen. Ich könnte dies von mir nicht behaupten. Ich vermute, in jedem Leben gibt es Momente, von denen man selbst behauptet es läuft nicht optimal. Vielleicht ist dies ja ein Teil des Lebens. Jenseits von Selbstoptimierung und Perfektion kann nicht immer alles perfekt laufen. Verbesserungen anstreben finde ich klasse, ein ständiges Streben nach Perfektion würde nach meiner Ansicht bedeuten mit seinem Leben und seinen Leistungen nicht zufrieden zu sein. Dies würde eine große Auswirkungen auf den Moment haben und auf das Glücklichsein. Es wäre ja nichts genug. Das was man hat nicht und vermutlich wäre man auch sich selbst nicht genug. 

Vielleicht sind wichtige Fragen im Leben möglicherweise, muss immer alles perfekt sein und wie sieht das aus? Möglicherweise verstehen zwei Menschen unter "perfekt" verschiedene Dinge. Dieses kleine Wort kann sehr trennende Auswirkungen zeigen. Mit deinen zwei letzten Sätzen stimme ich absolut überein und sehe dies genauso. 

LG Sis

Liebe sis

zum Glück habe ich nie behauptet dass alle Menschen grundsätzlich so sind, sondern nur dass wir alle dazu neigen. Das ist für mich ein Unterschied und ich versuche es auch so zu formulieren. Ob mir das immer gelingt steht auf einem anderen Blatt.

Ich finde es ist nur menschlich sich im Sinne der Selbstverbesserung mit anderen zu vergleichen - so lange man beim vermeintlichen "Ideal" realistisch bleibt und die eigenen Bedürfnisse dabei nicht aus dem Blick verliert. 

Zum Thema Perfektionismus stimme ich Dir absolut zu. Wobei ich finde dass das Wort "perfekt" heutzutage fast inflationär benutzt wird und ich oft nicht weiss ob manchen überhaupt klar ist was es bedeutet. Aber wie Du schon sagtest, ob etwas "perfekt" ist wird ohnehin meist unterschiedlich definiert. 

Liebe Grüsse, Kassandra

 

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H
holzmichel
04.01.23 um 14:36

Also ich kann dich da schon verstehen, zum Glück wohnt ihr nicht zusammen, dann wäre es sicher noch viel schlimmer.
Auch denke ich nicht das du neidisch im Sinne von nicht gönnen bist, den Gedanken es auch gerne so haben zu wollen halte ich für legetim.

Da ihr euch in diesem sehr wichtigen Punkt total unterscheidet kann es natürlich gut möglich sein, das sich die Situation auf eure Beziehung als auswirken könnte.
Kommt halt drauf an wie ihr damit umgehen könnt.

Versuche es positiv zu sehen:
Du hast ja auch die Chance das du davon indirekt profitieren kannst, zb. wenn er einkaufen geht oder Dinge für dich erledigt.

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