Hallo zusammen,
ich bin Tom, 33 und kurz vor Ende meines Medizinstudiums. Falls euch mein Alter wundert: Mein Abi war nicht gut genug für einen direkten Platz, habe um die Wartezeit zu überbrücken eine Ausbildung in der Pflege gemacht.
Zu meinem Anliegen: Seit Beginn meines Studiums bewege ich mich in einer festen Clique von 9 Leuten, wir haben Partner kommen und gehen sehen, verstehen uns alle unglaublich gut, fahren jedes Jahr zusammen in Urlaub, einfach eine gewachsene tolle Freundschaft. Eine der Freundinnen ist seit Mitte letzten Jahres Single, ich fand sie schon immer gut, optisch und menschlich, aber habe nie daran gedacht, dass sich irgendwas entwickeln könnte, sowohl von ihrer Seite aus, als auch von meiner Seite aus.
Seit einigen Monaten schon macht sie immer doppeldeutige Anspielungen im Spaß, von wegen "du würdest mich ja eh nicht wollen" oder "wir zwei wären doch ein tolles Paar", wie viel davon Spaß und wie viel Ernst ist, bin ich mir nicht mehr sicher. Seit unserem jährlichen Urlaub, wo es meines Erachtens schon etwas geknistert hat zwischen uns, schreibt sie mir fast täglich, und auch vermehrt studiumsfremde Sachen, was sie vorher nie getan hat. In unserem Urlaub saßen wir beide meistens bis spät in die Nacht zusammen und haben über Gott und die Welt geredet, sie wollte überall wo wir waren neben mir sitzen. Ihre letzten Dates haben sich alle nach dem 2. oder 3. Mal nicht mehr gemeldet oder fadenscheinige Gründe genannt, sie bezeichnet sich selbst darum als "Arschlochmagnet" und sagte mir letztens wortwörtlich "warum lern ich nicht mal so jemanden wie dich kennen?" und "Los wir schließen einen Pakt wie in How I met your mother, wenn wir beide nach dem Examen noch Single sind, werden wir ein Paar!".
Ich bemerke selbst, dass ich immer regelmäßiger und öfter an sie denke, wegen des PJs sehen wir uns nur sporadisch und ich freu mich immer riesig darauf, wenn wir unsere regelmäßigen Treffen machen.
Letzte Woche hatte sie Geburtstag, ich musste fahren, konnte also nichts trinken und war müde vom Dienst. Wir haben uns den ganzen Abend kaum unterhalten, es waren ja schließlich noch andere Gäste da. Dann hat sie sich irgendwann zu mir auf die Couch gesetzt, ihren Kopf an meine Schulter, die Hand auf meine Hand gelegt und mich gefragt, ob wir nicht mal alleine was machen sollen, weil wir uns so selten sehen und ihr die Zeit mit mir fehlt. Natürlich hab ich ja gesagt. Ich hab mich bis um 0 Uhr gequält, dann musste ich fahren. Sie wollte dass ich bleibe, hat mir auch angeboten bei ihr zu schlafen, aber irgendwie hab ich die Kurve nicht gekriegt oder mich nicht getraut.
In mir brodelt es echt so, auf der einen Seite hab ich sie so unglaublich gern, finde sie ultra hübsch, charakterlich perfekt, wir verstehen uns so gut, sie bringt mich zum Lachen, ich könnte mir keine bessere Partnerin vorstellen. Andererseits denke ich, was wenn es schief geht, diese tolle Freundschaft ruinieren und sie ganz verlieren? Ist es das wert? Denn sind wir mal ehrlich, "wir können ja Freunde bleiben" ist Bullshit und funktioniert in 1 von 100 Fällen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Würdet ihr es riskieren?