Mit 45
zu alt zum Naiv sein, meinte ich.
Mein Männerbild ist eigentlich gar nicht durch die Kindheit geprägt, da mein Vater gestorben ist, als ich 4 war. Ich musste nur sehr früh selbstständig werden, da meine Mutter danach "abgestürzt" ist (Alkoholismus). Ich bin dennoch im Leben meinen Weg gegangen und habe einiges erreicht.
Ich habe jedoch für jeden Menschen Verständnis, der beruflich viel leisten muss. Das muss ich auch, meiner ist auch sehr stressig.
Trotz allem wünsche ich mir natürlich wie wahrscheinlich jeder, eine normale Beziehung. Auch wenn ich beruflich relativ erfolgreich bin, ist ein normales Beziehungsleben mir wichtig.Keiner möchte gerne immer alleine sein. Und trotz guten Freunden ist ein Partner noch etwas anderes.
Ich bin eigentlich ziemlich kommunikativ und lerne leicht Menschen kennen, ob im Beruf, Studio oder beim Ausgehen. Normale Bekanntschaften halt.
Nun ist es mit 45 nicht mehr so wie mit 20, weil viele in Partnerschaften/Familie sind. Deshalb habe ich mich noch in einer Single-Börse angemeldet.
Als ich diesen Mann dort kennengelernt habe, gab es erst einmal kein Grund zum Misstrauen. Er schrieb ständig, wir telefonierten oft....es gab nichts, was auf eine Freundin im Hintergrund hindeutete. Es war "normal" wie es wahrscheinlich jeder schon mal erlebt hat, wenn sich zwei ungebundene Menschen kennenlernten und sich mögen.
Na ja, ich wurde ja etwas Bessseren belehrt.
Mit Sicherheit bin ich, ob das dumm ist oder nicht, nicht der misstrauische Mensch.
Jetzt wird es mir natürlich schwerer fallen, jemanden zu vertrauen. Aber nicht nur wegen ihm.
Ich halte sehr viel von Ehrlichkeit. Notlügen mal ausgenommen, aber ich denke, tendentiell sollte man ehrlich sein und nicht mit den Gefühlen von anderen Menschen spielen. Ich weiss selber, wie weh das tut.