Heute habe ich den ganzen Tag, fast depressiv, im Bett verbracht.
Rückblickend geht es mir Weihnachten immer nie wirklich gut.
Ich freue mich immer auf das wunderbare Essen, die Atmosphäre, dass alles für meinen Sohn sehr besonders ist, wir sind auch in der Weihnachtszeit sehr aktiv, besuchen Märkte, basteln...
Ich mag diese besinnliche Stimmung.
Aber dann so während der Feiertage geht meine Stimmung derart in den Keller. Es ist dann, wenn ich die Zeit mit meiner Familie, Mutter und Geschwister, mein Vater ist schon tot, verbringe.
Ich empfinde alles als so oberflächlich, wir beschenken uns, was ich auch mag. Aber irgendwie denke ich immer, dass die überhaupt nix von mir wissen. Es bleibt immer alles so oberflächlich und so ist alles immer für den ganzen Tag dort so leer, so langweilig.
Und nu habe ich seit fast einem Jahr einen neuen Lebensgefährten. Wir waren bei seiner Familie und dort fand ich es fast noch schlimmer. Dort war man sogar irgendwie unterschwellig agressiv zueinander. Es fehlten so warme Gespräche, darum wie es den Leuten eigentlich echt geht. Klar, vielleicht ist das Weihnachten fehlplaziert. Aber auch über das Jahr schaffe ich es nicht eine tiefere Bindung aufzubauen. Hab das schon oft probiert, wirklich alles mögliche. Mich mal mehr transparent gemacht. Die anderen lange reden lassen...Das Gefühl bleibt gleich. Ich fühle mich total unwohl. Sowohl in meiner Familie, als auch in der Familie meines Lebensgefährten. Aber mit denen verbringt man ja nun mal Weihnachten, auch Geburtstage, diese Leute läd man zur Hochzeit ein...
Ganz früher bin ich zu Weihnachten abgehauen und das hat sich richtig gut angefühlt. Ich war im Ausland, in der Disko... Und es war Allemale besser.
Familie sollten doch Wurzeln sein. Aber ich fühle mich gerade zur Weihnachtszeit immer so einsam, wurzellos. Und das obwohl ich mit meinem Lebensgefährten, Kind echt glücklich bin. Ich versuchte mir vor dem Fest oft einzureden, dass ich ALLES habe und keine Liebe aus meiner, seiner Familie erhoffen sollte, muss, da ich alles habe. Aber es gelang mir nicht. Heute war für mich deshalb ein furchtbarer Tag. Ich bin glücklich darüber meinem Sohn anders gegenüber sein zu dürfen als Mutter. Seinen Alltag zu begleiten, seine Sorgen, Ängste, Konflikte zu sehen, daran teilzuhaben, sie ernst zu nehmen. Aber für mich bleibt letztendlich diese schmerzhafte Leere an Weihnachten. Ich fühle mich wie das Kleinkind, das man einfach vergaß an Weihnachten. Zwar sorgte man für das leibliche Wohl, den Rahmen, die Geschenke, doch blieb die Seele sehr sehr einsam. Kennt das wer?