Hallo ihr Lieben,
das ist mein erster Beitrag, hoffentlich alles richtig gemacht :)
Ich versuche jetzt mal, alles ganz strukturiert aufzuschreiben. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, was ihr davon haltet... sorry, dass es so lang geworden ist.
Also, seit ca. 5 Monaten bin ich mit meinem ersten Freund zusammen. Ich 18, Er 24. Dass wir zusammen gekommen sind, war mehr Zufall als dass wir vorher wahnsinnig ineinander verknallt waren, aber das macht ja erstmal nichts. Dann am Anfang der Beziehung war ich sehr verliebt in ihn, das ist mit der Zeit etwas abgeklungen aber dafür wuchs das Gefühl einer inneren Verbundenheit. Nicht zuletzt weil wir die ersten 4 Monate wirklich JEDEN Tag mind. 12 Stunden zusammen waren (inkl. Nacht natürlich). Nun ja, trotzdem haben wir uns nicht ein einziges Mal gestritten, und zwar (meiner Meinung nach) deshalb, weil wir beide keine aggressiven oder extrem beharrlichen Typen sind, sondern gerne sachlich diskutieren (wenn es nicht gerade persönlich wird). Zu uns oder unserer Beziehung gab es nie irgendwelche Meinungsverschiedenheiten. Wir haben schon manchmal davon geschwärmt, wie es wäre, ewig zusammen zu bleiben, sooo super ernst hab ich das aber nicht genommen, nicht, weil ich es ausschließe, aber ganz vernünftig gesehen sollte man sich da nach so kurzer Zeit lieber keine allzu großen Hoffnungen machen, das setzt ja auch die Beziehung unter Druck. Bei ihm vermute ich aber, dass es anders aussieht ("Falls einer von uns beiden Schluss macht, bist das du.") Jetzt ist er allerdings vor ein paar Wochen für etwa ein Jahr beruflich ins Ausland gegangen. (Wollte er eigentlich nicht mehr wegen mir, war aber schon geplant und so)
Nun muss ich aber noch erwähnen, dass ich in einer Nacht, kurz bevor wir zusammenkamen, einen fast-ONS hatte - mit seinem besten Freund nennen wir ihn A, der mittlerweile woanders lebt und auch nur selten in der Stadt ist. Davon weiß mein Freund auch, scheint aber nun drüber hinweg zu sein.
Doch jedes Mal, wenn ich diesen A wiedersehe, krieg ich Schmetterlinge im Bauch!! (Mehr als je bei meinem Freund) Sogar als mein Freund dabei war, ich schäme mich dafür, würde nie mit jemandem darüber sprechen, das würde meinen Freund zutiefst verletzen. Er mag es nicht gerade, wenn ich über A rede, aber ich schätze, das Verbotene verringert den Reiz nicht.
Es ist nicht so, dass ich konkret unbedingt mit diesem A zusammen sein will, aber immer wieder merke ich, wenn ich irgendwo Männer treffe, einfach so, dass ich mich schnell in so manchen verlieben könnte (ganz unabhängig von meinem Freund.....) Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mich in jeden Typen verliebe, den ich irgendwie bewundere oder anhimmele. Das hört sich jetzt so an, als könnte ich meine Gefühle dann noch kontrollieren, aber im Gegenteil, ich bin dann völlig hin und weg und das hält sich wochen-/monatelang. Bis der Nächste kommt. Muss auch dazu sagen, dass ich mich vor dieser Beziehung nicht so richtig "ausgelebt" hab in der Hinsicht, hätte ich das mal vorher gewusst... Jetzt habe ich das Gefühl, einen perfekten Partner für lang gefunden zu haben, aber ich merke, dass ich mich eigentlich garnicht dafür bereit fühle, so etwas Ernstes einzugehen. Auf der anderen Seite will ich diese tolle Partnerschaft nicht aufgeben! Am liebsten würd ich die Zeit anhalten und alles nachholen, dann dort weitermachen, wo wir sind. Bin ich vielleicht zu paranoid, wenn ich ständig glaube, irgendwas zu verpassen?
Daneben ist es wirklich eine undenkbar schreckliche Vorstellung, jetzt mit ihm Schluss zu machen, denn
-ich würde den Menschen verlieren, der mich am besten kennt und der immer für mich da ist
-er hat einen tollen Einfluss auf mich
-er würde auf ewig denken, der Auslandsaufenthalt sei sein größter Fehler gewesen,
-er würde vielleicht unsicherer werden, indem er denkt, ich hätte mich in ihm getäuscht, und würde es bereuen, mit ihm zusammen gewesen zu sein.
-seine Familie und Freunde wären sehr traurig, (gerade jetzt, wo ich sie mittlerweile auch so gerne mag.)
Er hat dieses Gefühl, sich nicht genug ausgetobt zu haben überhaupt nicht! Aber ich vermute, er sieht sich eben garnicht in der Lage dazu, und hält das auch für unnötig. Weiß nicht, ob das auf ewig bei ihm so gehen kann, irgendwann muss er doch mal lust haben, was anderes zu erleben oder??
Mein Freund ist wirklich mega-lieb, er kümmert sich immer um alles, will, dass es mir gut geht und ich glaube, er ist schon wahnsinnig glücklich, dass er jetzt eine Freundin hat (bin seine erste). Und er ist unheimlich intelligent, sehr selbstbewusst und auch sehr gebildet und witzig! Auch interessensmäßig passen wir super gut zusammen! Er kennt mich, wie kein anderer! Hört sich jetzt fast nach Milchbubi an, ist er aber garnicht. Oft ein kleiner Macho und sogar ein bisschen eingebildet. Er kennt seine Stärken schon sehr genau :) Was ich eigentlich sagen will: Wenn wir zusammen sind, haben wir unheimlich viel Spaß, wir lachen so viel zusammen und können über alles reden. In all der Zeit hatten wir noch keinen unangenehmen Moment (Stille, Langeweile...) und das wird auch nicht mehr kommen. Fühlen uns einfach so wohl miteinander.
Manchmal glaube ich aber zu spüren, dass er um jeden (!) Preis mit mir zusammen bleiben will, und - wenn es sein müsste - auch fast alles, was ihm wichtig ist, dafür aufgeben würde. Eigentlich ja schön, dass ihm die Beziehung wichtig ist, nur fühlt es sich so an, als würde er das tun, weil er glaubt, er würde nie wieder eine Freundin "abbekommen". Das passt eigentlich überhaupt nicht zu seiner Persönlichkeit, sonst ist er so selbstsicher und entschieden, überzeugt von sich. Er sagte, er sei sich in seinem Leben nur in einer einzigen Sache sicher - dass er mit mir zusammen bleiben will. Er schreibt mir täglich wirklich dutzende Herzchen-Smileys und immer wieder dass er mich liebt, wie oft er das sagt, kann ich kaum zählen. Er sagt, damit wolle er mir zeigen, wie gern er mich hat, aber das reiche einfach nicht. Naja, vielleicht ein wenig kindisch, aber ich kann ihn verstehen. Oder wenn er sich etwas wünscht, irgendwas, auch ein Lebensziel, ich glaube, wenn ich es verlangen würde, würde er es aufgeben. Ich vermute, sein Selbstbewusstsein hat schon ein wenig darunter gelitten, dass er, bis er 24 war, keine "rumgekriegt" hat. Am Anfang habe ich das kaum gemerkt, aber auch seine Familie und Freunde haben sich seehr für ihn gefreut, als wir ein Paar wurden! Dass es eben so war, stört mich überhaupt nicht (gibt auch eine einfache Erklärung dafür - er hat einfach nie eine gefragt).
Mein Freund würde das wahrscheinlich nie so sagen, dass er unsicher ist, wenn es um Frauen geht, vielleicht interpretiere ich da nur hinein, aber so fühlt es sich für mich an.
Achja, sexmäßig läuft es noch nicht ganz rund, ging aber aus medizinischen Gründen am Anfang kaum. Ihr wisst schon, kleine Sachen gehen, richtig aber nicht ;) Naja, das war aber eigentlich kein ernstes Problem für uns, so wie wir es gehandelt haben. Seltsam?
So, was meint ihr dazu? Meint ihr, es ist möglich gleich die erste Beziehung so ernst zu führen? (D.h. geradeaus Richtung Hochzeit in 5 Jahren) Ist es für die Persönlichkeit wichtig, sich in seiner Jugend ein bisschen "auszutoben"? Oder kann man sich zwingen, bereit für was Ernstes zu sein? Würdet ihr einen tollen Freund deshalb verlassen? Einen anderen Trennungsgrund kann ich mir kaum vorstellen. Oder vielleicht in ein paar Jahren wieder was anfangen? Meint ihr, sowas funktioniert? Was würdet ihr machen, was sind eure Erfahrungen?
Freue mich über jede Antwort!! :)