flann_12657516Nicht wirklich
Hallo Silvia,
das Singleleben mag manchem gefallen, vor allem, wenn die schönen Seiten sich einem offenbaren, mir hingegen zeigen sie die kalte Schulter.
Was mir an meiner TT-Partnerin eben auffiel, war ihre sympathische, unbekümmerte Art, eine menschliche Seite, verbunden mit Wissensdrang und Lebendigkeit.
Wahrscheinlich bin ich vor allem sauer auf mich selbst, weil ich sie nicht erkannt habe, sondern einen Menschen in ihr sehen wollte, der sie nicht ist.
Aber ich sehe auch, was sie sein könnte... Nein, ich will sie nicht erziehen.
Dass ich keine Partnerin habe, nicht einmal eine Affäre momentan denkbar ist, macht mir schon sehr zu schaffen, das gebe ich zu. Nach bestandenem Diplom sollte man fröhlich sein, das Leben ein letztes Mal richtig genießen, bevor der Alltag einer langjährigen Beschäftigung, diese unausweichliche Routine die Phantasie vollkommen auffrisst.
Mag sein, dass dies nicht so ist, aber wer weiß, was für einen spröden Job ich bekomme. Es ist heiß, Juli, ich wohne noch in Berlin und ...
... hatte mir eindeutig mehr erhofft. Klar, dass mir die Ausage, sie sei traurig, weil einer ihrer 43.267 Lover sie nicht mehr als Betthäschen braucht, irgendwie zu viel ist, zumal ich diese Lebensweise niemals bei ihr vermutet hätte.
Sie wollte von mir Verständnis für ihre Betrübtheit, während ich die Stunden mit ihr immer als Entspannung vom täglichen Harren und Hoffen, als sportlichen Ausgleich für fehlende partnerschaftliche Aktivitäten, als etwas gemeinsames empfunden hatte.
Eine Gemeinsamkeit, die zwischen uns dadurch verloren gegangen ist. Momentan macht sie Urlaub, was ich tue, sage, ob ich sie wiedertreffe, wenn sie zurück ist, weiß ich aber immer noch nicht. Mein Gefühl sagt 70 : 30 gegen ein weiteres Treffen, so pi mal Daumen, wenn man emotionales überhaupt derart einschätzen kann.
Was Deine Freundin und ihr Problem angeht, so finde ich, dass jeder Mensch glücklich sein sollte; wenn sie das mit ihrem Partner nicht ist, so kann ich nur darauf verweisen, dass ich mehrere Fälle aus dem Bekanntenkreis kenne, wo man sich auf Zeit getrennt hat, um dann wieder und vor allem intensiver zusammenzufinden.
Vor allem Frauen zweifeln oft, ich als prädesdignierter Kumpeltyp musste mir solche Stories schon häufig anhören. Dann werden Scheingefechte geführt und merkwürdige Argumente verwandt, um Gründe zu finden, wie Astrologie oder Körpergeruch.
Vor allem aber denke ich, dass seelische Zufriedenheit mit Partnerschaft sinnfälligerweise korreliert. Man ergänzt sich, gleicht sich aus, steht einander bei, verträumt, verliebt und gewiss einer gemeinsamen Zukunft schauen zwei Menschen erwartungsfroh nach vorn.
Diese innere Zufriedenheit erhält man sicherlich durch nix anderes. Wie auch, ist der Mensch doch letztlich so gedacht, oder?
viele Grüße
covellin