Ich habe folgendes Problem: Ich (31, unverheiratet und keine Kinder) habe vor 3 1/2 Jahren meine 9-jähirge Beziehung beendet, da es schon länger Probleme gab (z.B. mangelndes Vertrauen meinerseits aufgrund eines bestimmten Vorfalles - weiß bis heute nicht, was damals wirklich war) und ich im Zuge dessen einen neuen Mann kennenlernte. Meine Familie lehnte meinen neuen Freund (aufgrund seiner Ausbildung) von Anfang an ab, obwohl sie ihn gar nicht kannte , und leider hat sich diesbezüglich bis heute nicht viel geändert. Mein Ex-Freund ging früher bei meinen Eltern aus und ein, war ein richtiges Familienmitglied und wir fuhren sogar regelmäßig gemeinsam auf Urlaub. Jetzt ist alles anders: auf Familienfeiern bin ich meist alleine und mein Freund und ich führen aufgrund der Umstände eine Beziehung wie mit 15. Doch wir beide sind anderes gewohnt und die momentane Situation wird für uns immer weniger zufriedenstellend. Mittlerweile macht mir die Vorstellung mit ihm Haus zu bauen, ihn zu heiraten oder Kinder zu bekommen richtig Angst und ich möchte davon gar nicht wissen. Auf der anderen Seite hab ich das Gefühl, dass alle um mich diese Schritte gehen und mir die Zeit davon läuft. Das macht mich schrecklich nervös.
Ich lasse mich grundsätzlich recht leicht beeinflussen und zweifle meine damalige Entscheidung mittlerweile selbst schon an, obwohl mein Freund und ich uns bestens verstehen und es zwischen uns nur äußerst selten Konflikte gibt. Doch wie gesagt, trotz allem sind wir beide nicht mehr glücklich, weil die äußeren Umstände so belastend sind. Morgen fahren meine Eltern mit meinem Bruder, meiner Schwägerin und mit meinem kleinen Neffen auf Urlaub dorthin, wo eigentlich mein Ex-Freund und ich mit meinen Eltern jedes Jahr waren. ich wurde diesbezüglich ersetzt und der Gedanke, dass ich nicht mit kann/darf, ist ganz, ganz schlimm für mich. Ich wäre auch so gerne dabei!
Mittlerweile sehne ich oft meine alte Beziehung herbei, wo im Grunde alles so einfach und normal war und manchmal denke ich auch ernsthaft darüber nach, zurückzugehen. Mein Ex-Freund ist nach wie vor Single und möchte mich wieder zurück. Doch ich frage mich, ob das gut ginge. Keine Frage, er ist nach wie vor ein ganz, ganz wichtiger Mensch für mich (ich habe es die ganze Zeit nicht geschafft, den Kontakt zu ihm abzubrechen), doch ob es wieder für eine Beziehung reichen würde?
Oder soll ich es riskieren und einige Zeit alleine bleiben, um mich irgendwie selbst zu finden? Ich habe keine Ahnung mehr, was ich tun soll. Der Gedanke, ohne meinen Freund zu sein, macht mich schrecklich traurig, doch das Leben mit ihm macht mich auch nicht glücklich - nicht alleine wegen meiner Familie. Habe immer wieder eine Art schlechtes Gewissen gegenüber meinem Ex-Freund. Er wohnt im selben Ort und ich trau mich mit meinem jetzigen Freund nicht mal richtig auf die Straße, weil ich meinem Ex-Freund nicht weh tun möchte. Er leidet noch sehr an unserer Trennung. Natürlich wünsche ich auch ihm eine neue Freundin, doch auf der anderen Seite hab ich auch Angst davor, weil ich nicht weiß, wie das für mich wäre (z.B. mit meinen Eltern, die mir sicher vor Augen halten, was ich endgültig verloren habe)
Was soll ich nur tun? Ich bin richtig verzweifelt?