Ich beobachte, dass die Emanzipation zu einer Spaltung unter den Frauen führt: Die Einen wollen zu 100% emanzipiert sein und schmeißen alles "Alte" über Bord, während die Anderen vom Mann Manieren und die "Alte Schule" erwarten. Zwei Beispiele:
Date mit Frau 1: Im Laufe des Abends kommen wir auf das Thema "wer zahlt" zu sprechen. Sie, ganz Emanze, findet, dass getrennt zahlen auf jeden Fall geboten sei, da Frauen ja jetzt emanzipiert seien und es unnötig und unfair sei, wenn Männer alles zahlten. Am Ende des Abends will ich zahlen, sie besteht aber darauf, dass sie penibel ihren "Anteil" ausrechnet, und gibt mir das Geld.
Frau 2: Bei den ersten beiden Dates habe ich alles bezahlt, war galant, hab ihre Einkaufstüte getragen, angeboten, sie nach Hause zu fahren usw,, das volle Programm. Beim dritten Date wollen wir nur kurz nen Kaffee trinken und danach spazieren und später tanzen gehen. Beim Zahlen fragt die Bedienung, ob zusammen oder getrennt, ich sage "getrennt", ohne mir dabei was zu denken, weil ich denke, naja, der Abend ist noch lang. Was passiert? Sie ist beleidigt und rennt mehr oder weniger weg. Später schreibt sie, sie finde "geizige Männer nicht attraktiv".
Meine Frage an die Damen: Was ist mit euch los? Könnt Ihr euch nicht einigen, was Ihr eigtl. wollt und welche ungeschriebenen Gesetze nun gelten? Das Interessante ist, dass die zwei Frauenlager nichts miteinander zu tun haben. Die Emanze findet es unglaublich, dass es Frauen gibt, die hofiert werden wollen. Andersherum finden die anderen Frauen es unmöglich, wenn dies nicht geschieht, und dann muss man sich als Mann auch Beleidigungen anhören lassen ("kein richtiger Mann", "geizig", "hast Du überhaupt Erfahrungen mit Frauen").
Ich persönlich finde das "Spiel" zw. Mann und Frau spannend und reizvoll und bin da gerne etwas altmodisch, andererseits ist es für mich nur eine Facette des Ganzen und wenn eine Frau mich absägt, nur weil ich einmal den Kaffee nicht bezahle, dann finde ich das schon ziemlich eindimensional gedacht. Und wenn ich den Eindruck habe, dass eine Frau sich aushalten lassen will, reagiere ich ziemlich allergisch, so wie sicherlich die meisten Männer.
Als Mann weiß man vorher nie genau, auf was für eine Frau man trifft. Meine Lebenserfahrung sagt mir nur: Frauen, die gut und vor allem feminin aussehen, wollen tendenziell eher hofiert werden. Bei den Anderen habe ich das Gefühl, dass sie ein schwaches Ego haben und die Emanzipation als Waffe benutzen um zu "beweisen", wie "stark" sie doch sind. Seht Ihr das auch so?